Nauener verteilen Licht der Hoffnung

Pfarrer Johannes Koch weist in der Andacht auf die veränderte Friedensbedeutung hin

43 Einwohner aus Nauen versammelten sich am vergangenen Sonntag um 18 Uhr vor der St.-Johannes-Kapelle. Los ging es mit einer gemeinsamen Andacht.

Nauen. Viele Traditionen müssen aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden. Umso glücklicher ist Rüdiger Grund, Kirchenvorsteher in Nauen, dass die Nauener wie in den Jahren zuvor das Friedenslicht aussenden konnten. Ein Hoffungsschimmer in diesen besonderen Zeiten. Am vergangenen Sonntag, dem dritten Advent, erreichte das Friedenslicht aus Bethlehem auch den malerischen Ort Nauen. Das kam nicht von ungefähr, vielmehr hatten Erika und Rüdiger Grund dafür gesorgt. Sie holten am Nachmittag das Licht aus dem Kloster Albertus Magnus aus Braunschweig. Dorthin wurde es direkt von Bethlehem über eine lange Transportkette zuvor verbracht.

„Ich freue mich, dass es auch in diesem Jahr geklappt hat“, äußert sich der Nauener im Gespräch. Übrigens, einen Plan B hat er bereits in der Schublade liegen. Dann hätte Familie Grund eben ein eigenes Nauener Friedenslicht kreiert. 43 Einwohner aus Nauen versammelten sich um 18 Uhr vor der St.-Johannes-Kapelle, um nach einer gemeinsamen Andacht unter freiem Himmel das Licht nach dem Segen mit in die privaten Wohnungen und Häuser nehmen zu können. In seiner Andacht wies Pfarrer Johannes Koch auf die verändernde Bedeutung des Friedens hin. „Seit den Tagen von Bethlehem träumen die Menschen vom Frieden.

Er kann aber nur Wirklichkeit werden, wenn wir anfangen, vom „Ich“ zum „Du“ zu schauen.“ Dieser kleine Schritt sei aber zugleich der schwerste überhaupt, so der Rhüdener Kirchenmann, dem die Vakanzvertretung in Nauen obliegt. Das Friedenslicht ist eine Initiative des Österreichischen Rundfunks aus dem Jahr 1986. In Deutschland wird das Licht als Gemeinschaftsaktion des Bundes der Pfadfinderinnen und Pfadfinder, des Bundes Moslemischer Pfadfinder und Pfadfinderinnen Deutschlands, der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg, der Pfadfinderinnenschaft St. Georg, des Verbands Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder sowie des Verbands Deutscher Altpfadfindergilden weitergeben. Für alle, die das Hoffnungslicht noch haben wollen, gibt es eine Alternative. Noch bis zum 6. Januar 2021 steht es auf der Außentreppe an Familie Grunds Eigenheim. Zu finden in der Straße Am Berge 9 in Nauen.red/syg