Paul-Lincke-Ring geht an Ina Müller

Preisträgerin freut sich auf Goslar

Preisträgerin Ina Müller.

Hahnenklee. Das Geheimnis ist gelüftet. Beim gestrigen Neujahrsempfang des Ortsrates in Hahnenklee-Bockswiese verkündete Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk den Preisträger des Paul-Lincke-Ringes: Auf Wolfgang Niedecken folgt Ina Müller.

„Singen und Sabbeln“ – das sind die Talente, die Ina Müller auszeichnen. Das norddeutsche Multitalent besticht als Kult-Moderatorin mit einer tollen Stimme. In ihren Lie-dern kombiniert die Sängerin witzige, ironische Texte mit knackigen Melodien und verarbeitet dabei oft persönliche Lebenserfahrungen. Die Stadt Goslar würdigt ihr musikalisches Schaffen jetzt mit dem Paul-Lincke-Ring für das Jahr 2018.

Die Auszeichnung wird Ina Müller dann am 21. Juni im Goslarer Stadtteil Hahnenklee in Empfang nehmen, so die aktuellen Pläne. „Die Entscheidung der Jury, Ina Müller den Preis zu verleihen, freut mich ganz besonders. Ihre Musik ist ehrlich und spricht den Menschen aus der Seele“, so Oberbürgermeister Dr. Junk. Ina Müller kommentierte: „Als ich hörte, dass man mir einen Ring schenken möchte, war ich sofort aus dem Häuschen! Ich freue mich sehr – auf den Ring, aber auch auf Goslar!“.

„Als Sängerin, Moderatorin, Autorin und Kabarettistin ist Ina Müller Deutschlands ganzheitlichste Entertainerin. Mit Herz, Witz, Schalk und Seele wurde sie vom Gründungsmitglied des Kabarettduos Queen Bee zur Königin im Bienenstock der deutschen Unterhaltung – stets summend und brummend, nordisch frech bei jedem Wetter, das Herz weit wie die See, voller Geschichten und Gedanken zum Menschseinwollen und Menschseinmüssen. Mit Selbstironie, Rauchstimme und Hafenkneipencharme stößt sie sabbelnd zum Kern der Dinge vor, spricht sich und ihrem Publikum aus der Seele – als Chronistin von Land, Liebe und Leuten. Plattdeutsch, aber nie platt. Kumpeltyp und Kultblondine, Landei und Liebesbotin, Trompete und Trösterin – Bauerntochter Ina Müller weiß einfach, wie man beherzt Bullen kastriert. Und zwar nicht nur metaphorisch“, begründet die Paul-Lincke-Ring-Jury die Entscheidung.

Der nach dem Komponisten Paul Lincke („Berliner Luft“) benannte Ring wird seit 1955 mittlerweile im jährlichen Rhythmus zu seinem Gedächtnis verliehen. Von 1955 bis 2015 wurde der Ring alle zwei Jahre verliehen, seit 2016 jedes Jahr. Der in Berlin geborene und lebende Lincke hat 1946 auf dem Friedhof in Hahnenklee seine letzte Ruhestätte gefunden. Seitdem wird das Andenken an den Komponisten, der als Schöpfer der Berliner Operette gilt, durch diese Auszeichnung wach gehalten.

Der Paul-Lincke-Ring geht an Künstler, die sich um die deutsche Unterhaltungsmusik und neue musikalische Bühnenwerke in besonderem Maße verdient gemacht haben. Zu den Preisträgern gehören unter anderem Udo Jürgens (1981), Peter Maffay (1995), Udo Lindenberg (2003), Max Raabe (2005), „Silbermond (2013) und Clueso (2015). Im vergangenen Jahr erhielt BAP-Frontmann Wolfgang Niedecken ihn. Über die Zuerkennung entscheidet eine Jury aus elf Mitgliedern.bo/syg