Samtgemeinde plant Investitionen in Höhe von 581.400 Euro

Die Projekte machen einen Nachtragshaushalt notwendig / Ohne Kreditaufnahme geht es nicht

Über die Dorferneuerung soll der Lutteraner Rathausvorplatz umgestaltet werden, vorgesehen ist auch der Bau eines barrierefreien Eingangsbereichs.

Lutter. Umgestaltung des Ratshausvorplatzes, Hochwasserschutzmaßnahmen, Vorplanungen fürs Lutteraner Feuerwehrgerätehaus – diese und ein paar weitere Maßnahmen will die Samtgemeinde Lutter größtenteils noch in diesem Jahr anpacken. Unter dem Strich steht ein Gesamtinvestitionsvolumen in Höhe von 581.400 Euro. Im bisherigen Haushaltsplan der Samtgemeinde waren diese Ausgaben nicht drin, daher ist ein sogenannter Nachtragshaushalt notwendig, einstimmig haben ihn die Mitglieder des Samtgemeinderates in ihrer jüngsten Sitzung verabschiedet.

„Die Finanzierung erfolgt zum Teil über Zuwendungen, 308.300 Euro, für die restliche Summe in Höhe von 273.000 Euro ist eine Kreditaufnahme notwendig, heißt es dazu im Vorbericht des Nachtragshaushaltes. Der „Beobachter“ stellt die einzelnen Projekte näher vor:

Im Rahmen der Dorferneuerung wurde für die Gemeinde Hahausen, Lutter und Wallmoden sowie für die Samtgemeinde jeweils ein Starterprojekt benannt, die Samtgemeinde will als erstes die Umgestaltung des Rathausvorplatzes in Angriff nehmen. Das Projekt hat von allen im Nachtragshaushalt aufgenommen Maßnahmen das mit Abstand größte Investitionsvolumen, rund 325.000 Euro wurden für das Projekt veranschlagt, 73 Prozent also rund 237.000 Euro werden gefördert, zudem liegt der Samtgemeinde ein Bescheid für eine Ko-Finanzierung aus der Bedarfszuweisung vor. Da im Rahmen des Projektes weitere Kosten entstehen können, hat die Samtgemeinde die Summe auf 350.000 Euro festgelegt. Vor Ort ist einiges geplant: Neugestaltung des Rathausvorplatzes einschließlich der Schaffung einer barrierefreien Zuwegung verbunden mit der Erneuerung der Eingangstür. Zudem sind die Erneuerung der Sanitäranlagen mit barrierefreiem Zugang, die Aufarbeitung des Eingangsflures und eine technische Ausstattung für den Sitzungssaal vorgesehen, heißt es dazu im Vorbericht.

Nachdem zwei Flutkatastrophen innerhalb von neuneinhalb Monaten, am 26. Juli 2017 und am 11. Mai 2018, den alten Neuwallmodener Dorfkern überschwemmten, muss in Sachen Hochwasserschutz etwas passieren. Wie der „Beobachter“ bereits berichtete, ist die Anschaffung eines mobilen Schlauchdammes für 120.000 Euro für den Neuwallmodener Sportplatz angedacht, die SPD hatte den Antrag gestellt, diese Maßnahme im Nachtragshaushalt aufzunehmen. Ferner sollen für zwei Hochwasserschutzmaßnahmen und für das angedachte Regenrückhaltebecken am Steimker Bach Förderanträge gestellt werden. Bevor das in die Wege geleitet werden kann, sind Vorplanungen notwendig, Antragsunterlagen müssen erarbeitet werden. Dafür hat die Samtgemeinde jetzt 65.000 Euro eingeplant, um so schnell wie möglich starten zu können.

Das Feuerwehrgerätehaus in Lutter ist zu klein, um allen aktiven Brandschützern und der Jugendfeuerwehr ausreichend Platz bieten zu können. „Zum einen ist die Zahl der aktiven Feuerwehrkameraden erfreulicherweise angestiegen und zum anderen hat die vor einigen Jahren neugegründete Jugendfeuerwehr einen sehr guten Zuspruch“, heißt es im Vorbericht. Aber auch baulich gibt es ein erhebliches Problem vor Ort, denn ein neues Fahrzeug, das mittelfristig für das in die Jahre gekommene Fahrzeug angeschafft werden muss, würde nicht mehr in die vorhandene Fahrzeughalle der Lutteraner Feuerwehr passen. Damit Vorplanungen erstellt werden können, wurden jetzt 20.000 Euro eingeplant.

Die Feuerwehr benötigt neue Ausrüstungsgegenstände, um speziell bei Hochwasserkatastrophen besser gerüstet zu sein. Benötigt werden vier Pumpen, sechs Personenschutzschalter und zwei Nasssauger mit Zubehör. Die Kosten belaufen sich auf 20.400 Euro.

Wie der „Beobachter“ bereits am 9. Juni berichtete, hat Familie Besser aus Hahausen auf die fehlende Erreichbarkeit des Obergeschosses in der Kurt-Klay-Schule hingewiesen. Davon ist ihr Sohn Silas betroffen, der auf den Rollstuhl angewiesen ist.  Da er nicht mehr die Treppe hinauf getragen werden kann, ist eine Lösung notwendig, ein sogenanntes Scalamobil – also ein mobiler Treppensteiger – wird benötigt.

Die Kosten in Höhe von 5.500 Euro übernimmt höchst wahrscheinlich die Krankenkasse der Familie. Wäre das nicht der Fall, würde die Samtgemeinde einspringen. Damit der Achtjährige weiter am vollständigen Unterricht teilnehmen kann, hat die Samtgemeinde 6.000 Euro für solch einen mobilen Treppensteiger eingeplant.red