Sieben Kilometer lange Ölspur beschäftigt die insgesamt 24 Feuerwehrleute

Bereits der zweite Einsatz dieser Art innerhalb von sechs Tagen / Auch 2020 ein Problem

Bereits der zweite Ölspureinsatz innerhalb von sechs Tagen. Eine insgesamt sechs Kilometer lange Dieselspur zog sich durch das Samtgemeindegebiet, betroffen davon waren die Ortsdurchfahren in Neuwallmoden und Bodenstein. Von Alt Wallmoden an der Neilebrücke bis zur Kreisgrenze verlief diese. Insgesamt waren allein 24 Brandschützer im Einsatz, zudem Mitarbeiter der Straßenmeisterei Seesen und von der hinzugerugenen Fachfirma.

Bodenstein/Neuwallmoden/Lutter. Diese Einsätze sind für die Brandschützer immer sehr arbeitsintensiv. Vor allem wenn das Ausmaß so immens ist, wie am Dienstagnachmittag. Eine sieben Kilometer lange Ölspur zog sich komplett durch Neuwallmoden und Bodenstein, darüber informierte Gemeindebrandmeister Bernd Kerwien den „Beobachter“.

Alarmiert wurden die Feuerwehrleute am Dienstagnachmittag um 16.09 Uhr. Die Ölspur zog sich laut Gemeindebrandmeister von Alt Wallmoden an der Neilebrücke weiter in Richtung Neuwallmoden, hier dann komplett durch den Ort und weiter bis zur Bahnunterführung nach Bodenstein. Auch hier war die komplette Ortsdurchfahrt betroffen. Die Dieselspur endet in Richtung Bockenem, exakt an der Kreisgrenze, umreißt Bernd Kerwien im Gespräch die markantesten Punkte dieses erneuten Ölspureinsatzes. Vor Ort hatten die Feuerwehrleute zum einen die Gullys gesichert, damit kein Öl ins Abwasser gelangt, und zum anderen die Dieselspur abgestreut. Insgesamt mussten sie sechs Säcke á 20 Kilogramm Bindemittel verwenden, also unter dem Strich 120 Kilogramm Material.

Zudem verständigte die Feuerwehr die Straßenmeisterei Seesen. Hier wurde beschlossen, die Fachfirma hinzuzuziehen, um die Landesstraße zu reinigen. Genauer betraf es den Bereich von Neuwallmoden beziehungsweise 300 Meter vor dem Ortseingang bis zur Weggabelung nach Alt Wallmoden. Viel musste nicht mehr mit dem Spezialsauger aufgenommen werden, denn begünstigt wurde das Ganze durch den starken Schneefall in der Zeit, teilt Bernd Kernwien dazu mit.
Bis 17.30 Uhr waren jeweils zehn Brandschützer der Feuerwehren Bodenstein und Neuwallmoden sowie drei Feuerwehrleute aus Nauen für den Einsatzleitwagen und Gemeindebrandmeister Bernd Kerwien – also insgesamt allein 24 Feuerwehrleute.

Es war innerhalb von sechs Tagen bereits die zweite Ölspur auf Samtgemeindegebiet. In beiden Fällen ist der Verursacher unbekannt, was vor allem ärgerlich ist, wenn es um die Kosten geht. Diese müssen im Endeffekt die Allgemeinheit tragen, falls keine Versicherung einspringt. Innerorts obliegt das Ganze der Samtgemeinde Lutter und außerorts auf Samtgemeindegebiet der Straßenmeisterei Seesen. Wie hoch die Kosten sind, hängt laut Kämmerin Heike Ahrens von verschiedenen Faktoren ab, wie groß die Spur ist und ob beispielsweise auch noch eine Fachfirma hinzugeholt werden muss. Laut Gemeindebrandmeister Bernd Kerwien muss bei einem Einsatz am Nachmittag unter anderem auch noch berücksichtigt werden, ob die eingesetzten Feuerwehrleute vielleicht eine Stunde eher von der Arbeit los mussten. Die Kosten werden vom Arbeitgeber in Rechnung gestellt. „Betrifft das gleich einmal sieben Kameraden, kommt da schon einiges zusammen“, so der Gemeindebrandmeister im Gespräch. Deshalb ist es umso wichtiger, den Verursacher zu finden, was häufig nicht der Fall ist. Es sei denn, derjenige hat sich beispielsweise die Ölwanne so aufgerissen, dass er irgendwo liegen bleibt.

Erst einmal ist für die Ölspurbeseitigung der sogenannte Straßenbaulasträger zuständig. Heißt, innerorts wie erwähnt die Kommune, außerorts die zuständige Straßenmeisterei. „Wir können auch gar nicht die speziellen Kehrmaschinen mit Saugtechnik vorhalten, deshalb sind wir auf die Fachfirma bei der Reinigung angewiesen“, nennt Straßenmeistereileiter Frank Rüffer einen wichtigen Aspekt. Zudem greifen sie auf die Feuerwehren zurück, damit sie mit dem trockenen Bindemittel das Ausbreiten des Öls verhindern. Ursächlich bedeutet dies, dass solch eine Beseitigung im Ort dem örtlichen Bauhof obliegt. Doch mit den Feuerwehren wurde ein Abkommen getroffen, dass sie quasi zur Gefahrenabwehr im Einsatz sind. Es ist also eine freiwillige Leistung der Brandschützer.

Im vergangenen Jahr mussten die Feuerwehren im Samtgemeindegebiet insgesamt neun Ölspuren beseitigen. Eine davon beispielsweise am 3. Juni im Triftweg in Hahausen. Am Abend erhielt Gemeindebrandmeister Bernd Kerwien von einem Hahäuser den Hinweis, dass sich im Bereich der K 69/Einmündung Försterstieg eine gut 300 Meter lange Ölspur befindet. Nach Erkundung der Einsatzstelle streuten sie die Ölspur ab und übernahmen die Verkehrssicherung. Zwei Säcke Bindemittel, also 40 Kilogramm, verwendete sie laut Hahausens Ortsbrandmeister Stefan Rühmann. „Bei uns lagern in der Kommune zwischen vier und fünf Säcke Bindemittel für solche Einsätze, das Hauptlager befindet sich in Lutter“, berichtet Rühmann auf Anfrage.syg