Verschiebung der L-500-Sanierung zwingt Wasserband bereits jetzt zum Handeln

Markierungen unweit der St.-Georg-Kirche / Auf gemeinsame Lösung gehofft / Erhebliche Mehrkosten erwartet

Auf der L 500, die an der Lutteraner Kirche vorbeiführt, sind zwei der insgesamt 20 markierten Kanaldeckel zu finden.

Lutter/Peine. Die Markierungen an der St.-Georg-Kirche in Lutter sind deutlich zu sehen. Nicht das Gotteshaus ist betroffen, sondern die Kanaldeckel. Mit grüner Farbe wurden diese auf der Straße gekennzeichnet. Selbst der Laie sieht, dass sie sich gesenkt haben. Das Problem besteht in der Schulstraße und dem Bohlweg in Lutter – der L 500 – seit über einem Jahr. Lange hat der Wasserverband Peine gehofft, dass Problem im Rahmen der Straßensanierung der Landesstraße lösen zu können. Daraus wird nun nichts. Der Wasserverband ist bereits jetzt zum Handeln gezwungen.

Grund für die Absenkung sind Erschütterungen samt Erdbewegungen unter anderem durch den  Schwerlastverkehr, wie die Rübenlaster, die über die Landstraße rollen. Die Lutteraner und besonders die Anwohner nehmen das wahr, denn es poltert auf der Schulstraße und im Bohlweg mitunter heftig. Da die Substanz der Deckel selbst noch so gut ist, erfolgt vor Ort kein Austausch, sondern der Bereich herum wird angepasst.

Kurz vor Weihnachten 2018 traf in der Samtgemeinde  Lutter eine frohe Botschaft ein: Die  Landtagsvizepräsidentin und für die Samtgemeinde Lutter zuständige SPD-Abgeordnete, Petra Emmerich-Kopatsch, teilte damals mit, dass in Hannover im Rahmen der Haushaltsberatung der Landesregierung ein Sonderprogramm mit dem Namen „Ortsdurchfahrten im Zuge  von Landesstraßen“ beschlossen wurde. Aus dem Goslarer Geschäftsbereich der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr wurde für die Jahre 2019 bis 2020 die Ortsdurchfahrt Lutter-Posthof, die L 500, mit aufgenommen, hieß es darin. Der schlechte Straßenzustand wurde schon mehrfach in der Samtgemeinde thematisiert. „Es ist gut, dass aus diesem Weg Abhilfe geschaffen wird”, freute sich Samtgemeindebürgermeister Bodo Mahns. Genau auf jenes Programm hoffte der Wasserverband Peine samt Realisierung noch in diesem Jahr.

„Es ist gute Praxis, die sanierungswürdigen Kanaldeckel eng getaktet mit der Straßenbaumaßnahme zu erneuern. Denn dieses gemeinsame Vorgehen spart Geld, das kommt dem Bürger und damit dem Abwasserkunden zugute. Das hatten wir auch für die Deckel an der L 500 in Lutter so eingeplant“, führt Wasserverbandssprecherin Sandra Ramdohr aus. Das Problem: Leider scheine sich nach Angaben der Straßenmeisterei Seesen der Straßenausbau um ein weiteres Jahr zu verschieben. Das kann Günter Hartkens, Leiter des zuständigen Goslarer Geschäftsbereich der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, auf Anfrage des „Beobachter“ bestätigen. Das Sonderprogramm soll laut seiner Aussage im kommenden Jahr umgesetzt werden.

Erfreut sind die Verantwortlichen vom Wasserverband Peine nicht. Im Gegenteil. Verbandssprecherin Sandra Ramdohr machte das auf Anfrage des „Beobachter“ mehr als deutlich: Der Verband hatte seine Planungen schon einmal mit Rücksicht auf den Straßenausbau angepasst. Die Verzögerung der Sanierung führt leider zu Mehrkosten im fünfstelligen Bereich, um die Kanaldeckel vor der Straßensanierung anzuheben. „Das ist ärgerlich, wir hätten uns hier eine bessere Verzahnung gewünscht“, so Ramdohr. Fakt ist, die Kanaldeckel muss der Verband zweimal anpacken – vor und nach der Straßensanierung. Insgesamt schätzt der Wasserverband  Peine, dass so für die 20 Kanaldeckel rund 20.000 Euro in diesem Jahr und noch einmal bis zu 10.000 Euro im kommenden Jahr fällig sein werden.

Eine gute Nachricht gibt es für die Anwohner der Schulstraße und des Bohlwegs: Die Anpassung will der Wasserverband Peine in den kommenden Wochen realisieren, damit das Poltern aufhört. Wie Sandra Ramdohr auf Anfrage mitteilt, wollen die zuständigen Mitarbeiter schauen, ob es vielleicht doch noch Kostenersparnisse gibt, um die 10.000 Euro Mehrkosten zu drücken. Heißt, untersucht wird, ob alle 20 Kanaldeckel in diesem Jahr komplett angepasst werden müssen oder es  noch den einen oder anderen gibt, der quasi bis zur Straßensanierung im Jahr 2020 durchhält.  Untätig war der Verband bisher nicht, die beauftragte Fachfirma hatte bisher sechs markierte Deckel angehoben.syg