Waldkindergarten: Neuer Vorstand will zukunftsfähiges Konzept auf den Weg bringen

Gesetzgeber erlaubt im Lutteraner Waldkindergarten am Haringer Berg nur eine maximal fünfstündige Betreuung

Im vergangenen Jahr hat der Verein seinen Bauwagen runderneuert.

Lutter. Den Vormittag in der freien Natur verbringen. Gemeinsam entdecken, lernen, toben – das und noch viel mehr zeichnet den Waldwichtel Waldkindergarten in Lutter aus, im Wald bei Ostlutter am Haringer Berg ist er zu finden und ist der einzige seiner Art im Landkreis Goslar. Zwar gibt es in Goslar noch eine Waldgruppe, aber die ist einer Einrichtung zugeordnet.

Ein entscheidener und mit Blick auf die gesetztlichen Regularien ein gravierender Unterschied, der den Lutteranern das Leben schwer macht. „Wir dürfen laut Gesetz die Kinder maximal fünf Stunden im Wald betreuen”, sagt Matthias Falkenberg, der neue 1. Vorsitzende des Kindergartenträgervereins „Wald- und Wiesenwichtel Bredelem“. Nach der Zeit müssen die Kinder in einem Haus betreut werden, der beheizte Bauwagen der Einrichtung zählt hier nicht. Der Verein kämpft weiter um den Erhalt seiner Einrichtung und nutzte am Donnerstagsnachmittag den „Internationalen Tag des Waldkindergartens“ als Plattform. Denn einiges hat und soll sich noch ändern.

Seit drei Wochen ist ein neuer Vorstand im Amt – 1. Vorsitzender ist der Bodensteiner Matthias Falkenberg, ihm zur Seite stehen als 2. Vorsitzende und Erzieherin Rebecca Lüke aus Seesen und als Kassen-wartin Bogna Kaczmarek aus Bredelem. Aktuell werden in der Einrichtung neun Kinder in der Zeit von 8.30 bis 12.30 Uhr betreut, das übernehmen zwei Erzieher und bei Bedarf eine Springerkraft. Maximal 15 Kinder darf der Waldkindergarten aufnehmen, das Besondere: Die Schützlinge kommen aus dem kompletten Landkreis, so unter anderem aus der Samtgemeinde Lutter, aus Bad Harzburg, Vienenburg und Bredelem.

Der Waldwichtel Waldkindergarten betreut Kinder ab dem vollendeten 3. Lebensjahr bis zum Schulstart. Es ist wünschenswert, dass die Kinder zum Eintritt in den Kindergarten keine Windel mehr benötigen, heißt es in den Kindergartenrichtlinien vom Februar diesen Jahres. Vor allem die vierstündige Betreuungszeit ist ein Punkt, den der neue Vorstand umbedingt verändern will.

In Zeiten, in denen beide Elternteile arbeiten oder Alleinerziehende einen Halbtagesjob ausüben, ist die jetzige vierstündige Betreuungszeit nicht mehr zeitgemäß. „Wir wollen eine Stunde eher anfangen und perspektivisch eine Betreuung am Nachmittag anbieten”, sagt Matthias Falkenberg im Gespräch. Denkbar wäre eine Zusammenarbeit mit einer Tagesmutter oder die Unterbringung beziehungsweise in Form einer Kooperation mit einem Kindergarten wie dem KiGaLu in Lutter. „Erste Gespräche gab es, doch wir sind noch vollkommen am Anfang”, sagt der 1. Vorsitzende.

Zukunftsfähiger muss die Einrichtung werden, damit das pädagogische Konzept am Haringer Berg noch lange umgesetzt werden kann. Schließlich gibt es in diesem Jahr allen Grund zum Feiern, am 4. September wird der Waldkindergarten 20 Jahre alt, ein Grund, sich weiter für sein Bestehen stark zu machen.
Wen das Konzept interessiert, kann mit Sonja Falkenberg unter 0171-6478634 Kontakt aufnehmen. Weitere Informationen gibt es unter www.waldwichtel-lutter.de.syg