Unfall auf B 6: 32-jähriger Goslarer erleidet schwerste Verletzungen

Aus unerklärlicher Ursache prallte er gegen einen Baum / Sogar ein sechs Monate altes Baby saß mit im Unfallwagen

Bei dem Fahrzeug erkennt man die Wucht des Aufpralls gegen den Baum. Aus der Fahrtrichtung Jerstedt kommend, hatte sich das Fahrzeug nach dem Kontakt mit dem Baum gedreht.

Goslar. Ein folgenschwerer Verkehrsunfall ereignete sich am vergangenen Sonnabend auf der B 6 zwischen Jerstedt und der Abfahrt Baßgeige-West. Der Fahrer, ein 32-jähriger Goslarer, prallte aus bisher noch unerklärlichen Gründen mit seinem Opel Vectra aus Richtung Jerstedt kommend gegen einen Baum. Der Mann zog sich schwerste Verletzungen zu. Im Wagen saß außerdem eine 24-jährige Frau aus Bad Harzburg und ihre sechs Monate alte Tochter.

Angesichts des demolierten Fahrzeuges wurde Goslars Brandschützern die Wucht des Aufpralls mehr als deutlich. Aus der Fahrtrichtung Jerstedt kommend, hatte sich das Fahrzeug nach Kontakt mit dem Baum gedreht und kam zum Stehen. „Die Beine des Fahrers waren im Pedalbereich eingeklemmt. Die Beifahrerin zog sich schwere Verletzungen zu, war aber nicht eingeklemmt. Auf dem Rücksitz hatte ein sechs Monate altes Baby sehr viel Glück“, teilt Feuerwehrsprecher Volker Junge mit.

Zwei junge Männer waren unabhängig voneinander zur Unfallstelle gekommen und verständigten den Notruf. Mehr noch, sie entnahmen das Baby mit der Babyschale aus dem Unfallfahrzeug und betreuten es im eigenen warmen Auto. „Die zunächst mit dem Rettungsdienst angedachte sogenannte Crash-Rettung konnte in Abstimmung mit dem Notarzt verworfen werden. Der eingeklemmte Fahrer konnte soweit stabilisiert werden, dass eine schonende, aber zügige Rettung mit hydraulischem Rettungsgerät erfolgte“, schildert Feuerwehrsprecher Volker Junge den Einsatz. Nach der weiteren Versorgung im Rettungswagen wurde schließlich der 32-jährige Fahrer in die Asklepios Harzklinik Goslar transportiert.

Mit dem Rettungshubschrauber flogen die Rettungskräfte die 24-jährige Beifahrerin und den Säugling in eine Universitätsklinik nach Göttingen. Hier erfolgten dann weitere Untersuchungen und die Versorgung der Patientin. „Die Beifahrerin wurde ebenfalls verletzt, während ihre Tochter, die in ihrem Kindersitz auf der Rücksitzbank festgeschnallt war, nach vorliegenden Informationen offenbar unverletzt blieb“, teilt Goslars Polizeisprecher Reiner Siemers mit.

An der Einsatzstelle waren neben dem Rettungsdienst der Kreiswirtschaftsbetriebe ein Rettungswagen aus Salzgitter und der Rettungshubschrauber eingesetzt. Zusätzlich betreute eine Mitarbeiterin des Kriseninterventionsteams die beiden jungen Zeugen. Ein leitender Notarzt und ein organisatorischer Leiter des Rettungsdienstes waren ebenfalls am Einsatzort.

Neben der Personenrettung stellte die Feuerwehr Goslar den Brandschutz sicher und streute auslaufende Betriebsstoffe ab. Am Fahrzeug des Goslarers entstand laut Mitteilung der Polizei Totalschaden.

Die Bundesstraße 6 musste während des Einsatzes und der Aufräumarbeiten für 90 Minuten voll gesperrt werden. Nach zwei Stunden konnte der eingesetzte Rüstzug der Goslarer Feuerwehr die Einsatzstelle an der B 6 verlassen. Die Untere Wasserbehörde kontrollierte den Einsatzbereich hinsichtlich möglicher Verschmutzung durch die ausgetretenen Betriebsstoffe.syg