Von Birte Hansen-Höche

Ab in die Maske – aber richtig

Ab heute herrscht Maskenpflicht: Das ist rund ums Tragen von Mund-Nasen-Schutz zu beachten

Mund-Nasen-Bedeckung oder auch „Community-Masken“ können Tröpfchen beim Sprechen, Husten, Niesen und Lachen zum Teil abfangen und das Gegenüber schützen. Wer sie trägt, muss trotzdem weiterhin darauf achten, mindestens 1,5 Meter Abstand zu anderen zu halten.

Region. Jetzt also auch in Niedersachsen – ab heute gilt auch in diesem Bundesland eine Maskenpflicht. Von welcher Art Mundschutz ist die Rede, und was ist bei der Anwendung zu beachten? Wir haben Antworten und Tipps.

Von welchem Mundschutz ist die Rede? Es geht um eine Mund-Nasen-Bedeckung, die das Gegenüber schützt, und zwar vor Tröpfchen, die beim Reden, Lachen, Niesen, Husten verbreitet werden. Die Bedeckungen sind quasi eine „mechanische Bremse“. Das können Schals sein, Tücher, Loops oder selbst genähte Mundschutze. Wer das Tragen zur Pflicht erklärt, verlangt nicht, dass medizinischer Mundschutz (sogenannte OP-Masken) verwendet wird oder sogenannte FFP-Masken, sondern setzt auf eine einfache Mund-Nasen-Bedeckung. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) nennt sie „Community-Masken“. Mehr noch: „Handelsübliche Schutzmasken sollten dem Fachpersonal vorbehalten bleiben“.

Welchen Schutz bieten die „Community-Masken“? Sie schützen nicht direkt vor einer Ansteckung durch Viren, doch sie helfen, den Sprühnebel zu vermindern. Die Idee: Wenn zwei Menschen Mund und Nase abgedeckt haben, sind beide stärker geschützt, als wenn sie keinen Mund-Nasen-Schutz trügen.

Außerdem können sie verhindern, dass man sich mit kontaminierten Händen an Mund oder Nase fasst. Das Robert-Koch-Institut merkt dazu an, dass das Tragen der Bedeckung „im öffentlichen Raum vor allem dann im Sinne einer Reduktion der Übertragungen wirksam werden, wenn sich möglichst viele Personen daran beteiligen. Dabei müsse aber auch berücksichtigt werden, dass es Personen gibt, die aufgrund von Vorerkrankungen „den höheren Atemwiderstand beim Tragen von Masken nicht tolerieren können“.

Welche Kriterien sollten die einfachen Masken erfüllen? Das BfArM gibt den Hinweis, dass „fest gewebte Stoffe in diesem Zusammenhang besser geeignet sind als leicht gewebte Stoffe“. Allerdings muss man dadurch auch noch ausreichend Luft bekommen. Die selbst gemachten Masken oder Tücher und Schals sind natürlich weder getestet noch zertifiziert und müssen auch keine DIN-Normen erfüllen. Die verwendeten Stoffe sollen bei 60 Grad mit Waschmittel gewaschen werden, besser noch bei 95 Grad, daher sind Baumwollstoffe am besten geeignet. Wichtig ist, die Tücher oder Masken nach jeder Anwendung zu reinigen.

Das ist beim Aufsetzen zu beachten: Vor dem Aufsetzen sollten die Hände gründlich (30 Sekunden mit Seife) gewaschen werden, damit die Innenseite der Maske nicht kontaminiert wird. Die Maske muss sowohl den Mund als auch die Nase verdecken, und die Ränder sollten möglichst eng an den Wangen, unterm Kinn und auf der Nase anliegen. Das Robert-Koch-Institut weist darauf hin, dass die Maske während des Tragens nicht zurechtgezupft werden und auch nicht um den Hals getragen werden soll.

Das ist beim Absetzen zu beachten: Am besten wird die Maske an den Bändern abgenommen – so dass die Außenseite des Schutzes nicht berührt wird. Das BfArM empfiehlt, die getragene Maske nach dem Abnehmen in einem Beutel luftdicht zu verschließen oder sofort zu waschen. Auch nach dem Ausziehen der Maske ist es ratsam, sich die Hände zu waschen, „selbst wenn die Chance, tatsächlich Virus an Maske oder Händen zu haben, angesichts der Zahl der Infizierten derzeit relativ gering ist“, sagt der Infektiologe Sebastian Lemmen.

Was ist von zusätzlichen Filtereinlagen zu halten? Es kursieren Empfehlungen von Kaffeefiltern bis Staubsaugerbeutel, die zusätzlich in die Masken eingelegt werden. Forscher des Max-Planck-Instituts für Chemie haben sich mit den Filtereigenschaften verschiedener Stoffe befasst. Der MDR, der sich mit der Studie befasst hat, schreibt dazu: „Beispielsweise zeigen die Daten der Untersuchung, dass in vielen Bereichen eine Maske aus zwei Lagen Küchenrolle und einem Papiertaschentuch ähnlich gut abschneidet wie OP-Masken. Allerdings bietet dieses Modell gerade bei kleinen Partikeln keinen guten Schutz. Bis in diesen Bereich konnte wiederum ein bestimmter Staubsaugerbeutel mit den OP-Masken mithalten.“ Doch zum Beispiel vor dem Einsatz von Staubsaugerbeuteln als Filter warnt laut MDR das Unternehmen dm: „Viele der Beutel könnten nach Angaben der Drogeriekette Stoffe enthalten, die beim Einatmen gefährlich sind.“ Und eingelegte Kaffeefilter könnten das Atmen erschweren.

Und Brillenträger? Steigt der warme Atem unter der Schutzmaske hoch, beschlagen die Brillengläser schnell. Mit einem biegsamen Bügel, der am oberen Rand des Mund-Nasen-Schutzes eingeschoben wird, kann das verhindert werden. Dafür gibt es extra Bügel, doch es eignen sich auch die Klemmen aus Schnellheftern. Dran Denken: Vor dem Waschen rausnehmen!red