CDU-Neujahrsempfang

Ahrens: „Stell dir vor,es ist Wahl – und keiner geht hin“

Kritik am wachsenden Desinteresse / „Aber genörgelt wird gern“

CDU-Neujahrsempfang: Ehrengast war der ehemalige Niedersächsische Innenminister, MdL Uwe Schünemann. Hier im Bild mit den CDU Kreistagsabgeordneten Christel Eppenstein (Echte) und Joachim Stünkel (Lüthorst).

Bad Gandersheim. „Stell dir vor es brennt, und keiner kommt“ – ein Slogan der Freiwilligen Feuerwehr in der Werbung um aktive Mitglieder. Günter Ahrens, Vorsitzender der CDU Bad Gandersheim und viele Jahre ehrenamtlich in führenden Feuerwehrämtern aktiv, formulierte es beim Neujahrsempfang der Christdemokraten in ihrer Geschäftsstelle so: „Stell dir vor es ist Wahl, und keiner geht hin.“

Der Vorsitzende des CDU-Stadtverbandes ist besorgt über das zunehmende Desinteresse der Bevölkerung an politischer Arbeit und der Bereitschaft zur Übernahme von Ehrenämtern in Vereinen und Verbänden. „Desinteresse ist heute angesagt“, so Günter Ahrens.

Dies zeige im kommunalen Bereich das Desinteresse an der Arbeit von Stadtrat und Fachausschüssen, an Informationsveranstaltungen. „Bloß genörgelt wird hinterher immer mehr und immer lauter.“ Es müsse einen Umkehrschwung geben, so drohe bei künftigen Kommunalwahlen ein Desaster. Insbesondere die jüngeren Generationen seien aufgerufen, sich kommunalpolitisch zu engagieren. Das Desinteresse an der Politik sieht Günter Ahrens als „ein gesellschaftliches Problem, von der Basis bis nach oben“.

Es müsse hinterfragt werden, wie große Probleme wie Insektensterben , Umweltverschmutzung und Klimawandel in den Griff zu bekommen sind, wenn Problemlösungen schon auf unterster Ebene scheitern. Mit Blick auf die Politik vor Ort sagte der Stadtverbandsvorsitzende der Christdemokraten: „Die CDU wird im Stadtrat ihren Oppositionsauftrag so weiter verfolgen wie bisher. Doch wünsche mir des Öfteren eine andere Diskussionskultur.“

Mit Blick in die Zukunft, auf die Landesgartenschau 2022, gelte es, „diese einmalige Chance zur nachhaltigen Verbesserung der Attraktivität der Stadt“ zu nutzen. „Wenn es nicht geschieht, dann geht hier das Licht für immer aus.“

Mit Blick auf die Kosten einer Landesgartenschau vertritt Ahrens die Auffassung: „Wer nicht investiert, der muss auch damit rechnen, dass er verliert. Wir nicht investiert, der hat schon verloren.“ Er können nur an alle Bürger in der Stadt und den Dörfern appellieren, die Durchführung der Landesgartenschau tatkräftig zu unterstützen, denn: „Nur so können wir das Highlight 2022 zum Erfolg bringen.“eh