„Al dente – Ich bin hier le Chef“ im Museum

Erneute Kooperation der Domfestspiele mit dem Portal zur Geschichte beim Studiostück in Brunshausen

Besprechung: Fehmi Göklü, Regisseurin und Autorin Sarah Speiser sowie Regieassistentin Franziska Detrez.

Brunshausen. Nach „Bier für Frauen“, den „Maradona Variationen“ oder „Das Interview“: Im dritten Jahr findet sozusagen mitten in einem Museum das Studiostück der Gandersheimer Domfestspiele statt: In Kloster Brunshausen, auf der Empore der Kirche, über dem Ausstellungsraum des „Portal zur Geschichte“, wird in diesem Sommer gekocht. Mit den Mitteln des Theaters. „Al Dente! – Ich bin hier le Chef“ heißt das Stück von und mit Fehmi Göklü und Sarah Speiser.

Thomas Groß, der neue Geschäftsführer der Gandersheimer Domfestspiele gGmbH, sah sich im Vorfeld der Proben in Brunshausen um und dankte im Gespräch mit Maria Julia Hartgen und Julia Fuhrmann vom „Portal zur Geschichte“ für die Möglichkeit, in der Klosterkirche wieder die Studioproduktion zeigen zu können. „Wir arbeiten gerne mit den Domfestspielen zusammen, das Motto „Zeig mir mehr“ gilt auch für den Klosterhügel in Brunshausen“, sagte Hartgen. „Portal zur Geschichte“ und Festspiele könnten sich gut gegenseitig befruchten.

„Al Dente! – Ich bin hier le Chef“ ist bereits inklusive Zusatzvorstellung komplett ausverkauft. „Ich freue mich über dieses Interesse“, sagt Fehmi Göklü, der im vergangenen Sommer mit Sarah Speiser die Idee zu dem Studiostück Intendant Achim Lenz vorgetragen hat. Bei einem gemeinsamen Spaziergang entstand dann das erste Konzept für den Soloabend. Seitdem haben Sarah Speiser und Fehmi Göklü das Projekt zusammen entwickelt, wenn auch oftmals an verschiedenen Orten. Sie haben experimentiert, gespielt, geschrieben und diese Schleife mehrmals wiederholt. Ab Juli proben die zwei gemeinsam mit Regieassistentin Franziska Detrez dann erstmals vor Ort in Brunshausen. Am 4. und 9. Juli ist die PzG-Ausstellung in der Klosterkirche deshalb bereits ab 16 Uhr geschlossen.

„Al Dente! – Ich bin hier le Chef“ ist ein Abend voller kultureller Vielfalt, gewürzt mit Musik und angereichert mit einer guten Portion Humor. Küchenchef Albert (Fehmi Göklü) fehlt nur noch eines auf dem Weg zum Olymp des Kochens, er will das, wovon jeder Koch träumt: endlich ein „à la“ vor seinem Namen, sein eigenes Gericht. Das kulinarische Schauspiel in der Inszenierung von Sarah Speiser unternimmt eine Rundreise durch die Mägen Europas mit mancher spitzen Bemerkung zum Zusammenleben der Völker in und um Deutschland: Wer Nudeln bricht, bricht auch Herzen. Das Team Speiser und Göklü setzt ganz auf die verbindende Kraft von Kochen und Musik und lädt zu einem Abend ein, der nicht nur zum Denken anregt sondern auch unterhält, berührt und Lust aufs Essen macht.

Das Catering für die Besucher übernehmen auch in diesem Jahr wieder abwechselnd das Rosencafé und der Klosterhof Brunshausen.red