Altgandersheim: Sporthalle wandelt sich zum Dorfbegegnungszentrum

Mittel aus dem Leader-Programm bekommen / Sportausübung als zentraler Zweck bleibt bestehen

In der Halle selbst musste nur noch die Elektrik erneuert werden, ansonsten war hier bereits vor einigen Jahren grundlegend saniert worden.

Altgandersheim. Es tut sich viel, in Altgandersheim. Besonders in und um die Sporthalle der früheren Grundschulaußenstelle. Mehrere Handwerksbetriebe sind dort zur Zeit tätig, um die Umbauarbeiten voranzutreiben. Dies schon seit Februar. In der Halle sieht es daher momentan auch aus, wie in einer großen Baustelle.
Fällig war die Grundsanierung an sich schon lange. Die Anfang der 60er Jahre gebaute Halle hatte noch so manches aus den Neubautagen. Zweiadrige Flachkabel zum Beispiel. Und die Umkleiden samt Duschräumen den Charme jener Zeit. Barrierefreiheit war eher ein Fremdwort damals, entsprechend Fehlanzeige, was heute für öffentliche Einrichtungen an sich gar nicht mehr geht.

Dass es nun zu dem großen Umbau kommen kann, ist vor allem Fördermitteln zu verdanken. Während schon vorab im Zuge der Übernahme der Halle in die Betreibung durch den örtlichen SV 09 energetische Sanierungen stattgefunden haben, stehen die aktuellen Maßnahmen unter dem Motto „Errichtung einer Dorfbegegnungsstätte“. Damit hatte sich Altgandersheim bei der Leader-Region Harzweserland um Mittel beworben. Das war bereits 2019 geschehen.

Im vergangenen Jahr kam dann im Oktober tatsächlich der Zuschlag. Und im Februar konnten die Arbeiten aufgenommen werden, denn Förderzusagen sind an Fristen gebunden, binnen derer begonnen und bis wann spätestens abgerechnet werden muss. Die Förderquote liegt im Falle Altgandersheims bei 50 Prozent, die andere Hälfte trägt die Stadt, die auch Antragsteller war.

Die Konzeption der Dorfbegegnungsstätte basiert, so erfuhr das GK von Anja Severitt, auf der Überlegung, dass es im Dorf einen zentralen Platz für dörfliche Aktivitäten geben sollte. Bislang habe der Hof des Feuerwehrhauses samt diesem oft diese Rolle übernommen. Dort aber stehen bauliche Veränderungen zu erwarten, die den Platz deutlich beschneiden werden, so dass mittelfristig ein anderer Ort die Rolle des Begegnungszentrums übernehmen muss.

Es habe sich aus vielen Überlegungen angeboten, den Bereich der alten Turnhalle samt Drumherum dafür in Anspruch zu nehmen. Neben den rein sportlichen Aktivitäten, die weiter zentrale Nutzung der Halle bleiben, steht mit der einstigen Bücherei ein multifunktionaler Raum zur Verfügung. Der alte Schulhof lässt sich um die Halle nutzen, ob Weihnachtsmarkt oder Dorffest, Platz ist genug.

Während der Fußballplatz an der TMA bald nicht mehr genutzt wird, bleibt der an der Sporthalle erhalten. Direkt neben die Sporthalle soll der Spielplatz vom Knack umziehen und neu gestaltet werden. Es werde eine behindertengerechte Zuwegung zur Jugendhütte geben und an diese werde eine Art Schleppdach als Freiunterstand angebaut.

Soweit die Veränderungen beziehungsweise Ideen rund um die Halle. Natürlich bedingen Veranstaltungen der Dorfgemeinschaft auch, dass zum Beispiel geeignete Toiletten zur Verfügung stehen. Das war bislang nicht ausreichend der Fall, und schon gar nicht behindertengerecht.

Künftig wird es eine Behindertentoilette geben. Sie entsteht gleich rechts vom seitlichen Halleneingang. Der wiederum muss selbst erst noch ebenerdig umgebaut werden, um als behindertengerecht zu gelten. Die frühere Toilettenanlage ist im Zugang neu aufgeteilt worden und wird grundlegend erneuert.
Beide Umkleideräume und die direkt angrenzenden Duschen werden ebenfalls gleichzeitig runderneuert. Die alten Duschen sind längst verschwunden, neue Leitungen sind gelegt, die Wände neu verputzt und es laufen derzeit die Fliesarbeiten. Grundlegend bleibt die Struktur der beiden Umkleiden für Männer und Frauen aber erhalten.

Die weitreichendsten Arbeiten sind aber ohne Zweifel die Elektrikerneuerungen. Hier sei man noch auf die Grundausstattung der Halle aus dem Einweihungsjahr 1964 gestoßen, sagt Anja Severitt. Heißt: Alles musste raus und erneuert werden. Was den positiven Nebeneffekt hat, dass in der Vergangenheit manch organisch gewachsene Installations-Kuriosität nun endlich mal begradigt beziehungsweise beseitigt werden kann.
Die Sporthalle selbst war ja bereits überarbeitet worden. Im Winter gab es allerdings wieder einmal einen Wasserschaden vom Dach. Während der Kälteperiode

im Februar war Schnee unter einer verschobenen Ziegel auf den isolierten Dachboden geweht, der abtauende Schneehaufen tropfte später durch die Decke. Der Schaden ist – mit Ausnahme des braunen Wasserflecks – aber behoben.

Zum Sommer wird mit einer Fertigstellung des gesamten Projektes gerechnet.rah