„An der Corona-Pandemie wird deutlich, wie Konflikte entstehen“

Bürgermeisterin Franziska Schwarz bedankt sich bei Schülern für deren Rede zum Volkstrauertag

Von links: Josephine Brackel, Max Wüstefeld, Bürgermeisterin Franziska Schwarz, Lehrer Stefan Winzinger und Direktor Kilian Müller.

Bad Gandersheim. „Am Volkstrauertag geht es darum, das anzumahnen und daran zu erinnern, was wir leider heute immer noch haben: Krieg und Gewalt“ – mit diesen Worten beschreibt Bürgermeisterin Franziska Schwarz die Bedeutung des Feiertags. Seit vielen Jahren ist es in Bad Gandersheim Tradition, dass neben den politischen Würdenträgern an diesem Tag auch Schülerinnen und Schüler des Roswitha-Gymnasiums zu Wort kommen und ihre Gedanken zum Thema darlegen.
Der Leitgedanke war in diesem Jahr ungewöhnlich gewählt, denn Josephine Brackel und Max Wüstefeld (beide Jahrgang 12) nahmen nicht politische Konflikte in den Blick, sondern sprachen über das, was ihre Generation momentan besonders beschäftigt: die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen. Dabei hoben sie neben Entbehrungen und Einschränkungen auch positive Folgen, wie das deutlich schnellere Voranschreiten der Digitalisierung an Schulen, hervor.

Bei einem Besuch im Roswitha-Gymnasium bedankte sich Franziska Schwarz nun bei den beiden Jugendlichen sowie ihrem betreuenden Lehrer, Stefan Winzinger. Dabei machte sie deutlich, dass sie von dem gewählten Thema zunächst zwar verwundert gewesen sei, es auf den zweiten Blick aber für sehr passend hielt, da die Pandemie derzeit für unsere Gesellschaft das höchste Konfliktpotenzial darstelle. „Gerade jetzt müssen das Miteinander, die Rücksichtnahme und das soziale Denken im Mittelpunkt stehen“, betonte die Bürgermeisterin in diesem Zusammenhang.

Auch dem Direktor des Gymnasiums Kilian Müller gefiel dieser neue Ansatz. „Es ist wichtig, dass junge Menschen ihre Meinung sagen dürfen und dazu befähigt werden, dies fundiert zu tun. Ich freue mich darauf, kommenden Jahrgängen bei der Fortführung dieses Projektes zuzusehen“, lobte er allgemein die Gestaltung des Volkstrauertages in Bad Gandersheim, die traditionsreich ist, ohne dabei martialische Gesten aufzugreifen.

Max Wüstefeld, der sich nach der Schule unter anderem politisch engagieren möchte, und Josephine Brackel berichteten, dass ihnen die Arbeit an der Rede Spaß gemacht habe und dass es ihnen wichtig gewesen sei, ihre eigene Perspektive aufzuzeigen. Über das Dankeschön der Bürgermeisterin in Form eines Gutscheines freuten sie sich sehr.jag