Anonymer Spender sorgt für unverhofften Geldsegen in der Region

Weihnachtskarten wie diese mit mehreren Hundert Euro inneliegend und einem Gruß in Handschrift erreichen derzeit viele Einrichtungen in Bad Gandersheim. Wer der Wohltäter sein könnte, ist unbekannt.

In Bad Gandersheim geht in der Weihnachtszeit 2020 ein Wohltäter um. Der unbekannte Spender verteilt Geld per Post an Kindergärten, an die Diakonie, an die Domfestspiele, die Weltbühne Heckenbeck und das Kino Gandeon. Nie ist ein Absender dabei. Dafür fromme Botschaften. Immer wieder landen die Briefumschläge mit mehreren Hundert Euro Inhalt in den Briefkästen. Eine wahrhaftes Zeichen der Nächstenliebe und eine wundersame Geschichte.

Bad Gandersheim/Heckenbeck/Harriehausen. Großzügige Geldgeschenke eines unbekannten Wohltäters sorgen in Bad Gandersheim und der Region dieser Tage für ungläubiges Staunen. Immer mehr Einrichtungen haben sich inzwischen beim Gandersheimer Kreisblatt gemeldet und mitgeteilt, dass sie sich über unverhofften Geldsegen in Form einer anonymen Spende freuen durften. Gerade erst haben der DRK-Kindergarten in Bad Gandersheim und auch der Evangelische Kindergarten Harriehausen Briefe mit Geldscheinen erhalten.
Auch das Team der Weltbühne fand in der letzten Woche in ihrem Briefkasten eine derartige Überraschung – ebenso wie die Kirchengemeinde, die Domfestpiele, das Kino Gandeon und die Diakonie.

Die Augen wurden groß beim Öffnen des Briefes im Kindergarten. Beigefügt war eine hübsche Weihnachtskarte, mit freundlichen Worten. „Eine gute Adventszeit – Frohe Weihnachten – Gesundheit für alle...” schreibt der großzügige Anonymus.
Jedoch enthalten alle Briefe keine Auskunft über den Absender oder die Absenderin. Einziges Indiz ist beim Brief, den der Harriehäuser Kindergarten erhalten hat, ein Poststempel aus Suhl (Freistaat Thürigen).
„Wie waren vollkommen überrascht und sehr berührt – und wir sind es noch immer,“ berichten parallel Birgit Böttcher und Elisabeth Möller im Namen des gesamten Teams der Heckenbecker Weltbühne. „Es ist einfach großartig, wir freuen uns! Von Herzen danken wir der unbekannten Spenderin oder dem Spender für diese Großzügigkeit und hoffen, dass unser Dank sie oder ihn erreicht. Da weiß jemand, wie schwer es Kultureinrichtungen zurzeit haben. So können wir nun optimistischer in die Zukunft blicken.“
Freude auch in Harriehausen: In der letzten Woche fand sich auch im Briefkasten der Kindertagesstätte Harriehausen eine Weihnachtskarte mit einer Geldspende und lieben Weihnachtswünschen.
„Da die Karte keinen Absender enthielt, möchten sich die Großen und Kleinen, sowie der Förderverein, auf diesem Wege ganz herzlich bei der Spenderin oder dem Spender bedanken”, heißt es aus Harriehausen. Mit der Spende wird die Projektarbeit mit den Kindern unterstützt. „So sind wieder viele tolle Anschaffungen und auch Unternehmungen möglich”, berichtet Sabrina Viehmeyer vom KiGa-Team.
Ein Augenblick der Sprachlosigkeit

Einen Augenblick der Sprachlosigkeit gab es auch in der Diakonie im Braunschweiger Land gGmbH, Außenstelle Bad Gandersheim. Ein Briefumschlag mit einer Bargeldspende lag im Postkasten. Nach Öffnen des Briefumschlages war die Sprachlosigkeit perfekt – eine großzügige Geldsumme als Spende! Mit netten Worten in der beige- legten Karte, aber ohne Absender. „Wir können dem Geberoder der Geberin leider nicht persönlich ‘Danke’ sagen. So möchten wir, die Diakonie im Braunschweiger Land gGmbH diese Form nutzen, um uns von ganzem Herzen für diese unerwartete und sehr willkommene Spende zu bedanken“, so Andree Schröder im Auftrag der Diakonie. Die Spende ist nun ein „Baustein“ für die Projektarbeit in Bad Gandersheim.

Weihnachtskarte und nette Worte in Handschrift

Der anonyme Spender hat auch das Kino Gandeon bedacht. Vorsitzende Trude Poser berichtete dem GK bereits in der vergangenen Woche vom Eingang einer anonymen Spende in einem Briefumschlag, beiliegend eine in sauberer Handschrift verfasste Karte mit weihnachtlichem Dekor.
Wer der Spender oder die Spenderin ist, blieb ebenso unbekannt wie bei den anderen Gaben. Offensichtlich aber belohnt im Moment jemand die an zahlreichen Stellen wirkende Arbeit, ob haupt- oder ehrenamtlich ausgeübt.

Die Kinochefin bedankte sich im Namen ihres ganzen Trägervereins herzlich für die unerwartete Zuwendung, die dem Kino in schwerer Zeit ein kleiner Beitrag zum Fortbestand ist.

Auch die Gandersheimer Domfestspiele haben wie berichtet in den vergangenen Tagen eine derartigte anonyme Spende erhalten. Der Umschlag ohne Absender, aber mit mehreren Geldscheinen und weihnachtlich gestalteter Karte, lag eines Morgens auf der Treppe zur Verwaltung des Freillichttheaters. „Eine gute Adventszeit! Frohe, gesegnete Weihnachten, Gesundheit und sich erfüllende Hoffnung für alle“, war die handschriftliche Botschaft dazu.
„Im Namen unseres gesamten Teams möchten wir dem anonymen Spender für seine Unterstützung unserer Arbeit herzlich danken”, sagen Geschäftsführer Thomas Groß und Intendant Achim Lenz. Der Geldbetrag wird dazu beitragen, auch in Zukunft vor der Stiftskirche sommerlichen Theatergenuss und professionelle Produktionen vor Ort zu ermöglichen.

Anonymität des Gebers akzeptieren

Wer der Spender ist, weiß immer noch niemand. Aber natürlich regt diese Sache die Phantasie an. Einige Kinder haben schon gemutmaßt, dass es eine Art moderner Robin Hood sein könnte. Jemand, der vielleicht sogar Banken überfällt und das Geld dann an Bedürftige verteilt. Oder es ist ein alter Mensch, der im Sterben liegt. Man weiß es nicht.

Die Redaktion des Gandersheimer Kreisblattes, die seit einigen Tagen schon über den Spender berichtet, hat beschlossen, die Anonymität des Gebers zu akzeptieren und seine Identität nicht zu recherchieren. Was im Übrigen auch gar nicht so leicht wäre...

Freuen wir uns lieber für die und mit den Beschenkten und sagen dem anonymen Spender ebenfalls Danke. Vielleicht liest er die Zeilen ja tatsächlich...uk