Auf der anderen Seite der Welt

Schüler des Roswitha-Gymnasiums besuchten zum dritten Mal die USA

Gruppenbild am berühmten Delicate Arch...

Bad Gandersheim. Vom 14. September bis 12. Oktober fuhren 20 Schüler des Roswitha-Gymnasiums mit Frau Marks, Herrn Stötzer und Herrn Weber zur Gastschule in American Fork, Utah. Die ersten zwei Wochen wohnten die Schüler bei Gastfamilien und besuchten die örtliche Highschool. Die amerikanische Schule hat alle in den täglichen Unterricht integriert und die Schüler in ihr Ellis Island Project involviert. Ziel dieses Projekts ist es, den amerikanischen Schülern zu verdeutlichen, wie sich die Immigranten, die oftmals die Sprache nicht oder nur bruchstückhaft beherrschten, bei ihrer Einreise in die USA im 18. und 19. Jahrhundert fühlten.

Einen Tag verbrachte die deutsche Gruppe in Salt Lake City, der Hauptstadt des Staates Utah. Dort wurde der Temple Square der Mormonenkirche sowie das Utah State Capitol, das Parlamentsgebäude, besucht. Anschließend hatten die Schüler Zeit, die Stadt in Kleingruppen zu erkunden.

Im Anschluss an die Zeit in American Fork folgte eine zweiwöchige Rundreise, auf die sich die Teilnehmer in sieben Sitzungen am Nachmittag vorbereitet haben. Ziele waren mehrere Nationalparks (Arches, Bryce Canyon, Zion). Besonders erfreulich war, dass diese Gruppe als Erste in den Bryce Canyon Nationalpark konnte, nachdem dieser 2013 durch die Schließung der Regierung nicht zugänglich war und 2015 aufgrund von sehr dichtem Nebel nicht besucht werden konnte. Als Städte wurden Las Vegas, Los Angeles und San Francisco angefahren.

Auch wenn die Schießerei in Las Vegas am 1. Oktober der Gruppe kurzfristig einen Schrecken einjagte, so hatte dieses Ereignis keine negative Auswirkung auf die Gruppe und die weitere Fahrt. Whatever happens in Vegas stays in Vegas – was auch immer in Vegas passiert, bleibt auch dort.

Gleichwohl ist die hohe Zahl an Toten und Verletzten einfach schrecklich und das Leid der Opfer und der Angehörigen unvorstellbar. Aus deutscher Sicht ist der Vorfall schwer nachzuvollziehen. Es kam die Frage seitens der Schüler, wie der Täter so viele Waffen haben konnte.

An dieser Stelle zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen Deutschland und den USA mit Blick auf Waffengesetze. Aus deutscher Sicht erscheint es paradox, wenn man bedenkt, wie verhältnismäßig leicht in den USA der Zugang zu Waffen ist und wie schwierig es ist, Alkohol zu kaufen.

Nicht zuletzt wurde die Fahrt auch durch ermutigende Nachrichten seitens der Eltern fortgesetzt. Somit wurde der Hoover Staudamm zwischen Nevada und Arizona besucht. Der Bus parkte auf der Arizona-Seite und die Gruppe wanderte über den Staudamm zurück nach Nevada. Wer sich mitten auf dem Staudamm befand, konnte also in zwei Bundesstaaten gleichzeitig stehen.

Die im Verkehrschaos versinkende Stadt Los Angeles lockte mit herrlichem Wetter. Der Ausflug nach Santa Monica und die Wanderung vom Griffith Observatorium zum Gipfel des Mount Hollywood mit seinem Blick auf das Hollywood-Schild sorgten für viele neue und positive Eindrücke.

Den Abschluss bildete San Francisco, wo die Gruppe eine Bootstour durch die Bucht bis raus zur Golden Gate Bridge unternahm und dabei durch den Audioguide viel über die Geschichte der Stadt lernte. Außerdem wurde die Gefängnisinsel Alcatraz besucht. Einen freien Tag nutzten die Schüler, um die Stadt mit ihren vielfältigen Sehenswürdigkeiten in Kleingruppen zu erkunden. Die nächste Rundreise wird in etwas geänderter Form voraussichtlich 2019 stattfinden.

Abschließend ein paar Schülerstimmen zur Reise: Daria Dierstein, Hannah Götz, Anthea Tillmann und Marie Ude über American Fork: „Wir mochten die Highschool, weil sie so anders als unsere Schule ist und uns alle Leute sofort aufgenommen haben und der Unterricht so anders war. Und wir mochten unsere Gastfamilien sehr, da sie so unglaublich nett, lieb und bemüht waren, uns den Aufenthalt bei ihnen so angenehm wie möglich zu machen.“

Lina Hermsen, Franziska Pradel und Lara Schwarz über San Francisco: „Es gab viele Sehenswürdigkeiten, aber besonders hat bei uns die Gefängnisinsel Alcatraz einen Eindruck hinterlassen. Mit den Audioguides durch die verschiedenen Blöcke im Gefängnistrakt zu laufen und sich verschiedenste Fakten und Geschichten von Häftlingen und Wärtern anzuhören war einer Reise in die Vergangenheit sehr ähnlich, so dass man gut einen Eindruck vom Ablauf und vom Leben auf Alcatraz bekommen hat. Außerdem müssen wir zugeben, dass trotz des anstrengenden Weges zur Golden Gate Bridge der Blick von der Brücke herab einmalig war: die vielen Hochhäuser, die Bucht mit den kleinen Booten und natürlich die verschiedensten Flugzeuge, die wir dank der fleet week auch bewundern durften.“red