Auktion: Kein Interessent für Goslarer Wehrturm

Das Mindestgebot lag bei 850.000 Euro / Für den Preis gibt es einiges

Goslar/Berlin. Der im Privateigentum stehende Zwinger zu Goslar ist am vergangenen Donnerstag in Berlin nicht versteigert worden. Bei der öffentlichen Auktion der Deutschen Grundstücksauktionen AG bot niemand für den ab 1517 erbauten Wehrturm, für den stolze 850.000 Euro als Mindestgebot aufgerufen worden waren. Der Zwinger verbleibt nun für zwei Monate in der Nachauktion des Auktionshauses und kann dort weiterhin erworben werden.

Die wohl größte Herausforderung für einen potentiellen Käufer dürfte das begehbare Flachdach darstellen. Hier wurde laut Exposé vor etwa neun Jahren Nassfäule festgestellt und im Jahr 2015 erhaltende Baumaßnahmen für rund 20.000 Euro vorgenommen. Einer erweiterten Nutzung des Dachbereiches stehen Denkmalpflege und öffentliche Mittelgeber positiv gegenüber, heißt es im Exposé weiter.

Das imposante Rundgebäude mit bis zu sechseinhalb Meter dicken Mauern wird derzeit von der Familie Mevers bewirtschaftet, der es seit 1935 gehört und die in den vergangenen vier Jahrzehnten viel in die Instandhaltung des Wahrzeichens investierte. Neben einem Restaurant und Ferienwohnungen ist auch ein mehr als 100 Jahre altes Museum geöffnet, in dem Waffen, Rüstungen und Foltergeräte aus dem Mittelalter zu sehen sind. „Die gesamte Sammlung ist Bestandteil des Kaufgegenstandes”, heißt es im Katalog.

Bei der Versteigerung in Berlin sollten insgesamt 101 Immobilien den Besitzer wechseln. Sie sind bundesweit, genauer in zehn Bundesländern, zu finden, sogar Objekte aus Spanien sollten in den zwei Tagen unter den Hammer kommen.IH/syg