Aus dem Sonderverkauf wird ein Ende

„Teeoase“ im Steinweg schließt Ende März nach unerwarteten Entwicklungen endgültig den Laden

Findet sich zu ihrem, wie dem Bedauern der Kundschaft, ungeplant in einem Aufgabe-Ausverkauf wieder: Teeoasen-Betreiberin Kerstin Bumke beendet die zwölfjährige Geschäftstätigkeit im Steinweg Ende März.

Bad Gandersheim. Zunächst war nur an eine Sortimentsumstellung gedacht, doch inzwischen ist daraus ein Totalausverkauf geworden, der ein Enddatum kennt: den 23. März. Das wird der letzte Verkaufstag im Geschäft „Teeoase“ im Steinweg sein – und dann ist Schluss. Das bedauern nach der Mitteilung des nahenden Endes bereits zahlreiche Kunden, das bedauert nicht weniger Betreiberin Kerstin Bumke selbst, muss aber akzeptieren, dass es an dieser Stelle keine Zukunft gibt. Der Mietvertrag endet, und erfährt aus bestimmten Gründen keine Verlängerung.

„Damit stand ich binnen kurzer Frist vor der Frage, woanders weiterzumachen oder den Ladenbetrieb zu schließen. Nach Abwägung persönlicher Umstände und in Anbetracht meines Alters blieb am Ende nur als vernünftigster Schritt, den Laden zu schließen“, bedauert die Dannhäuserin. Das sei ihr sehr nah gegangen, näher als sie gedacht hätte.

Immerhin blickt sie im Steinweg diesen März auf eine zwölfjährige Geschäftsgeschichte zurück. Am 3. März 2007 hatte die Teeoase hier ihre Pforten geöffnet.  Sie entwickelte sich schnell, wurde auch über die Grenzen von Bad Gandersheim hinaus bekannt und geschätzt, als renommierter Anbieter für Tees, Zubehör, Geschenkartikel und Bastelbedarf.

„In den letzten Jahren habe ich mein Sortiment immer wieder angepasst und hatte vor, noch einige Jahre mein Geschäft fortzuführen. Auch freute ich mich jetzt schon auf die Landesgartenschau 2022, da ich davon ausging, dass damit die gesamte Innenstadt von Bad Gandersheim wieder aufblüht“

Im Herbst 2018 wurde noch ein Sonderverkauf wegen der da noch geplanten Sortimentsumstellung durchgeführt. „Ich brauchte Platz für neue Sortimente und wollte mich noch stärker auf die Bedürfnisse der Kunden vor Ort einstellen“, sagt Kerstin Bumke. Doch dann entwickelten sich die Dinge unerwartet anders.

„Deshalb bin ich nun gezwungen, das Geschäft innerhalb kurzer Zeit aufzugeben und mein gesamtes Sortiment drastisch reduziert zu verkaufen. Dies ist sicherlich ein schmerzlicher Verlust für mich, doch für die Kunden eröffnet sich die einmalige Chance, hochwertige Teesorten und das gesamte Zubehör sowie Dekorations- und Bastelartikel mit bis zu 50 Prozent Rabatt zu kaufen“, so sieht es Kerstin Bumke. Und das eben noch bis zum 23. März, dem letzten Öffnungstag, die letzte Märzwoche brauchen die Betreiber zum Leerräumen des Ladens.

Ganz aus dem Teegeschäft will sich Kerstin Bumke aber nicht zurückziehen. Langjährige Stammkunden und Teetrinker wissen, dass sie vor dem Ladengeschäft im Steinweg auch schon von ihrem Hausladen in Dannhausen aus Tee angeboten hat. Dieses kleine, persönlichere Geschäftsmodell wird es wohl auch nach dem Ende des Ladengeschäftes wieder geben. Die „Teeoase“ trocknet also nicht gänzlich aus, sie verkleinert sich aber deutlich: „Natürlich kann ich daheim nicht eine so große Palette an Teesorten vorhalten, wie hier im Geschäft, aber eine feine auserlesene Mischung soll es weiter geben“, macht sie traurigen Kunden Mut.

Und sich ganz zur Ruhe setzen und aus allem zurückziehen werde sie sich auch nicht, sagte sie unter Bezugnahme auf ihre Aktivitäten im Gandersheimer Wirtschaftsforum oder die Beschickung des Weihnachtsmarktes zum Beispiel. Dort will die Dannhäuserin – auch mit Unterstützung ihrer Familie – weiter aktiv bleiben.

Der Einzelhandel in Bad Gandersheim – und vor allem im Steinweg – ist betroffen über die Entwicklung. Die Reduzierung des Angebotes schwächt den Standort, zuvorderst aber das Geschäftsquartier Steinweg, das eine Perle verliert. Pläne, etwas anderes in dem Ladengeschäft anzusiedeln, bestehen beim Hauseigner wohl nicht.rah