Begehbares Hotel für Insekten eingeweiht

72-Stunden-Aktion der Landjugend Heberbörde abgeschlossen

Brunshausen. Die Mitglieder der Landjugend Heberbörde sind handwerklich geschickt, haben Ideen und zeigen Gemeinsinn. Das bewiesen sie mit ihrer 72-Stunden-Aktion, während der die Teilnehmer ein begehbares Insektenhotel am Skulpturenweg zwischen Brunshausen und Altgandersheim errichteten. Nachdem Vorsitzende Tizia Hamann ein symbolisches Band durchschnitten hatte, nahmen am Sonntagabend viele Interessierte das Projekt in Augenschein. Bereits in der Bauphase hatten Spaziergänger und andere Besucher immer wieder Lob für das Engagement der Jugendlichen gezollt.

40 der 125 Mitglieder, die in der Landjugend Heberbörde vereint sind, beteiligten sich an der Aktion, die von der Niedersächsischen Landjugend ausgerichtet wurde. Am Donnerstag hatten sie im Dorfgemeinschaftshaus Dannhausen erfahren, was für eine Aufgabe sie bewältigen mussten.

Danach besichtigten die Jugendlichen den Ort des Geschehens, erstellten einen Ablauf- und Bauplan und bildeten Arbeitsgruppen. Als ersten praktischen Schritt schufen sie mit einem Bagger einen Zugang zur Wiese. Es entstand die Grundfläche, auf der das Insektenhotel nun steht. Pfosten wurden einbetoniert, Ständer eingesetzt und am Freitag um 23.30 Uhr das Richtfest gefeiert.

Am Sonnabend haben die Teilnehmer die Konstruktion eingelattet, eine Wand hochgezogen, das Gestell verstrebt, den Untergrund eingeebnet, den unteren Bereich eingeschalt und das Dach eingedeckt. Parallel dazu entstanden die Insektenkästen. Die Teilnehmer haben als weitere Schritte das Pflaster fertiggestellt und am Sonntag unter anderem auch Blumen gepflanzt, Rindenmulch verteilt und Bänke aufgestellt.

„Wir hatten alle die drei Tage unseren Spaß“, sagte Adrian Brinkmann, erster Vorsitzender der Landjugend Heberbörde, vor Eröffnung des Insektenhotels. Ziel sei es gewesen, „etwas zu errichten,was der Allgemeinheit zugute kommt“, sagte Brinkmann. „Ich denke, das haben wir ganz gut hinbekommen“, meinte er unter lautem Beifall.

„Das ist ja Wahnsinn, was ihr hier errichtet habt in der Zeit“, lobte Lars König, der als Agent die Aufgabe übermittelt hatte, die Zahl der Teilnehmer und deren Engagement. Die Ortsgruppe habe Sponsoren und Material eingeworben und alles in Eigenregie erstellt. Zweiter Vorsitzender Jonas Schnute dankte den Sponsoren und den Landfrauen für die Verpflegung. Die Gruppe sei schlagkräftig gewesen, alle hätten mitgemacht und die Absprachen geklappt. Nachdem die 1. Vorsitzende Tizia Hamann einzelnen Unterstützern persönlich gedankt hatte, gab sie das Gebäude für die Besucher frei. Zuvor hatte sie aus den Händen der 2. Vorsitzenden Verena Geier im Namen der Teilnehmer ein Geschenk erhalten.

Die Landjugend habe sich schon lange überlegt, bei der Aktion dabei zu sein, berichtete der ehemalige Vorsitzende Simon Brinkmann. „Weil wir so eine große und junge Truppe sind, haben wir gesagt, wenn wir es jetzt nicht schaffen, dann machen wir es nie.“ Wichtig sei gewesen, etwas für die Allgemeinheit und die Gemeinschaft auf die Beine zu stellen. „Das schweißt zusammen“, so sein Fazit. Es sei auch Nervenkitzel dabei gewesen, weil man vorher nicht wisse, was gefordert werde.

Beeindruckt vom Engagement der Jugendlichen warHendrik Grafelmann, stellvertretender Vorsitzender der Niedersächsischen Landjugend. „Es ist überwältigend, was hier so aus dem Nichts aufgefahren wird", erklärte er. Das Projekt sei nachhaltig. „Ich finde das klasse, genial, weil etwas für die Natur gemacht wird. Das wäre auch etwas für Wolfenbüttel", meinte Uschi Hubert aus der Fachwerkstadt, die mit Freundin Stephanie Burose auf dem Skulpturenwegunterwegs war.