Bildende Kunst auf der LAGA 2022

Dietlind Petzold und Thomas Schmalz präsentieren ihre Ideen / Finanzierung steht noch aus

Von links: Eckhard Froböse (stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins und zuständig für den Arbeitskreis Kunst), Bildhauerin Dietlind Petzold, Arbeitskreisleitung Sixta Brethauer, Bildhauer Thomas Schmalz und Barbara Staschek (Mitglied im Arbeitskreis Kunst).

Bad Gandersheim. Im März diesen Jahres beschloss der Rat der Stadt Bad Gandersheim, Kunst beziehungsweise Skulpturen auf dem Geländer der Landesgartenschau auszustellen. Ebenso wird der Verbleib der Werke unterstützt. Die Umsetzung soll durch die bildenden Künstler Thomas Schmalz aus Gehrenrode und Dietlind Petzold aus Heckenbeck erfolgen. Bevor der Auftrag erfolgen kann, muss zunächst eine gewisse Fördersumme zusammenkommen. „Im Prinzip arbeiten wir schon seit über einem Jahr an dem Projekt.

Seit dem Beschluss im März ist besonders der finanzielle Aspekt wichtig geworden. Es ist oft schwer, bildende Kunst zu finanzieren“, so Barbara Staschek, Mitglied im Arbeitskreis Kunst der Landesgartenschau. Nachdem bekannt wurde, dass es Kunst auf der Landesgartenschau geben soll, machten sich Petzold und Schmalz sofort Gedanken, was auf dem Gelände entstehen könnte.

Die direkte Einbindung von Kunst sei auf einer Landesgartenschau nicht gewöhnlich; normaler Weise komme die LAGA mit wenig oder gar keiner Kunst aus, so Thomas Hellingrath, Geschäftsführer der LAGA. Deswegen sieht der Arbeitskreis Kunst, unter Leitung von Sixta Brethauer, eine große Chance für Bad Gandersheim. „Mit einem solchen unverwechselbaren Merkmal können wir die Kompetenzen des Ortes herausstellen. Wir haben zwei wirklich gute Bildhauer und diese sollten auch gezeigt werden“, sagt Brethauer. „Die Landesgartenschau ist wichtig für die Stadtentwicklung. Nachhaltige Maßnahmen, wie die Modernisierung des Schwimmbades, müssen getroffen werden.

Die Kultur soll ein Merkmal werden, dass die Leute zum Wiederkommen bewegt“, so Staschek. Um die Kosten abzudecken, stellte der Förderverein LAGA 2022 am vergangenen Montag die vorgefertigten Modelle exklusiv im kleinen Kreis von potentiellen Spendern vor. Eckhard Froböse, stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins und zuständig für den Arbeitskreis Kunst, und Dr. Rolf Holbe, Vorsitzender des Fördervereins, begrüßten die Teilnehmer und leiteten in die Veranstaltung ein. Henning Lange, zuständig für Tourismus und Gruppengeschäfte bei der LAGA, führte durch die Veranstaltung. Die Vorstellung übernahmen die Künstler selbst.

Um die Spannung aufrecht zu erhalten, bedeckte Dietlind Petzold ihre Plastik zunächst mit einem Tuch und begann auszuführen, wie sie zu ihrer Idee kam. „Nach der Vorstellung des LAGA-Geländes hatte ich sofort eine Vorstellung – auf der Koppelwiese muss etwas gestaltet werden. Ich wollte etwas entwerfen, das mit den Formen der Natur arbeitet und spielt“, begann Petzold. Bei mehreren Spaziergängen über das Landschaftsschutzgebiet fand Petzold das Element, das ihr die springende Idee zu ihrer Plastik gab: Das Schilfrohr.

Das wesentliche Element bildet dabei der tragende Halm. Daneben sind weitere kleine Elemente zu sehen, die so angeordnet sind, dass sie einen transparenten Raum umschließen, beschreibt Petzold. Genau mit diesen transparenten Räumen will die Bildhauerin arbeiten. Die Skulptur soll aus Edelstahl bestehen, ein Material, welches resistent gegen Feuchtigkeit ist und Lichtreflexionen lebendig macht.

Diese Reflexionen werden bei der Plastik eine wichtige Rolle spielen. „Es gibt nicht nur eine Schokoladen-Seite“, sagt Petzold und lacht. Je nach Lichteinfall wird eine neue Perspektive geschaffen. Die Skulptur „Lichtes Träumen“ wird ungefähr vier Meter hoch sein. Für das Fundament ist eine Platte von 1,60 Meter mal 2,60 Meter erforderlich. Ebenfalls Bildhauer Thomas Schmalz hat sich selbst sofort gefragt, was er für einen künstlerischen Beitrag leisten kann. Für seine Skulptur „Together“ benutzt er Flossenbürger Granit.

Dieses stehe für Schmalz direkt in Verbindung mit Dietrich Bonhoeffer und seinem Schicksal im KZ Flossenbürg. Als er 2016 das erste Mal mit dem Granit arbeitete, war er sich zunächst nicht sicher, ob er mit diesem Material arbeiten möchte. Dabei kam er zu der Entscheidung, dass er diese Geschichte lebendig halten möchte und mit seiner Skulpturengruppe ein Zeichen setzen für die Landesgartenschau. Auch diese Anfertigung werde je nach Lichteinfall und sogar nach Wetterlage anders wirken. Die Skulptur „Together“ ist 1,70 Meter hoch, 2,50 Meter breit und 70 Zentimeter tief.

Positioniert wird sie auf einem Stahlbeton-Fundament, das ungefähr drei Meter mal einem Meter mal 0,8 Meter groß sein wird. Die Modelle der Skulpturen werden zunächst nicht veröffentlicht. Vorher solle klar sein, ob die benötigte Summe von knapp 73.000 Euro erreicht wird. Personen, die die Kunst auf der Landesgartenschau unterstützen wollen, können auf das Konto mit der IBAN DE04 2789 3760 1033 5307 00 einen selbstgewählten Betrag spenden.hei