Clusgasse: Wieder in bester Form

Pflegemaßnahmen im Dezember ausgeführt / Alle eineinhalb Jahre Wiederholung

Immer sehr fotogen und als Naturdenkmal auch etwas Besonderes: Im Dezember ist der jüngste Pflegeschnitt in der Baumallee in der Clusgasse vorgenommen worden.

Bad Gandersheim. Wie vorgesehen haben die Pflegearbeiten an der geschützten Baumallee entlang der Clusgasse bis hinauf zum Clusturm im Dezember stattgefunden. Alle 18 Monate müsse die Verkehrssicherheit der Bäume überprüft werden. Dabei wird auch immer wieder einmal Totholz festgestellt, das dann im Zuge der Pflegemaßnahmen entfernt wird, erklärte dem GK der für diesen Bereich zuständige Förster Jan Fischer.

Die Clusgasse wird von beiden Seiten mit einer langen Reihe alter Bäume gesäumt. Auf der Ostseite (im Bild links) sind es überwiegend Eichen, die in der Verantwortung der Forstverwaltung stehen. Die im Bild rechte Seite besteht aus Hainbuchen, die der Stadt Bad Gandersheim unterstehen.
Sinnigerweise wurden die Pflegearbeiten an beiden Seiten in der selben Zeit vorgenommen. Während das Forstamt Seesen dabei auch die Waldarbeiterschule Münchehof zurückgreifen konnte, hatte die Stadt  Bad Gandersheim ein Göttinger Unternehmen mit der Ausführung der Pflegearbeiten beauftragt. Die Koordination – vor allem bezüglich der Sperrung des Arbeitsbereiches – lag bei Förster Jan Fischer.

Er betonte dabei, dass die Pflege nicht nur aus Verkehrssicherheitsgründen unabdingbar sei, sondern auch das Leben der Bäume verlängere. Beließe man das Totholz im Baum, sei dies zum einen Einfallstor für Pilze und Schädlinge, zum anderen erleide der Baum unter Umständen andere Schäden, wenn des Totholz abstürze.

Die Arbeiten wurden auf der Grundlage eines Gutachtens mit viel Bedacht ausgeführt. Wer in der Clusgasse spazieren geht und sich die Bäume genauer anschaut, wird suchen müssen, wo frische Schnittstellen zu finden sind. Es habe auch eine ganze Reihe von Bäumen gegeben, an die gar nicht Hand angelegt werden musste, so Fischer. Das abgeschnittene Totholz wurde im Übrigen an Ort und Stelle belassen und dient als Grundlage anderer Organismen und Insekten am Boden.

Die Clusgasse als solche ist mit dem Naturdenkmal Baumallee ohne Zweifel eine der fotogensten Stellen in Bad Gandersheim – und dies zu jeder Jahreszeit, vor allem aber jetzt im Winter, wenn die unbelaubten Bäume komplett sichtbar den Alleecharakter noch besonders verstärken.
Zahlreiche Spaziergänger nutzen den Weg oder fahren mit dem Auto hinauf bis zum Parkplatz am Clusturm, um von dort in den Wald zu gehen. Leider, so Förster Fischer ergänzend, sei das auch während der Sperrung so gewesen, dass Spaziergänger sich von ihrem gewohnten Gang durch die Arbeiten nicht abhalten lassen wollten. Da musste dann schon mal ein deutlicher Hinweis erfolgen, dass die Absperrung einen schützenden Sinn habe.

Möglicherweise kommt der Clusgasse in der Zukunft auch wieder steigende Bedeutung zu, wenn es tatsächlich zu einer geplanten Reaktivierung des Clusturmes – in welcher Ausführung auch immer – kommen sollte. Spätestens dann aber muss sich die Stadt Bad Gandersheim um ein weiteres Thema kümmern: die Sanierung der Clusgasse selbst. Die gut instandgehaltene Wegstrecke endet etwa in Höhe der letzten Bebauung. Danach sieht es düster aus. Der Fahrbahnbelag ist komplett marode, tiefe Rinnen und Schlaglöcher säumen die Fahrbahn bis hinauf zum Parkplatz.

Die Sanierung ist vor geraumer Zeit schon einmal im Rat angesprochen, aber wohl noch nicht als konkrete Maßnahme in den Etat dieses Jahres aufgenommen worden.rah