„Corona als Chance für Jugendarbeit begreifen“

Sommer-Ferienfreizeit als Ablenkung vom monotonen Pandemie-Alltag geplant / Umsetzung ist herausfordernd

Ein Foto aus „besseren Tagen“: Hier freuen sich die Teilnehmer der Jugendfreizeit 2019.

Bad Gandersheim. In hunderten Haushalten in Bad Gandersheim und Umgebung dominiert bei Jugendlichen seit Monaten Langeweile und Tristesse. Fast alle gemeinsamen Freizeit-Aktivitäten in Schulen oder Vereinen sind seit Monaten verboten – und das schafft Frust. Das Jugendfreizeit-Team der evangelischen Jugend Gandersheim-Seesen hat einen ambitionierten Plan, um den Jugendlichen zumindest eine vielversprechende Perspektive für den Sommer zu bieten.
Das Team um Leiter Stephan Senske plant zusammen mit bis zu 20 Jugendlichen, in den Sommerferien zehn Tage lang in ein Haus in Ostfriesland zu fahren. „Unter so unsicheren Pandemie-Bedingungen eine Freizeit zu planen, ist extrem herausfordernd. Aber wir sind optimistisch, dass es klappen wird“, sagt Senske im Hinblick auf den Sommer. Das Team entwickelt aktuell verschiedene Pläne für mögliche Pandemie-Lagen im Sommer. Sensible Bereiche wie die gemeinsam genutzte Küche, Kontaktsport oder Gruppenzimmer prüft das Team dabei auf mögliche Hygiene-Maßnahmen.

Das Programm soll den Teilnehmenden zwischen 14 und 18 Jahren eine attraktive Abwechslung zum monotonen Corona-Alltag bieten. Das Konzept der Jugendfreizeit, die es in ihrer Form seit 2016 gibt, soll den Jugendlichen viel Freiheit bieten. Die Tagespunkte, wie Kanu fahren, Lagerfeuer machen, Spikeball spielen oder einfach chillen, stimmen die Teilnehmenden mit dem Team zusammen ab. Dazu versorgt sich die Truppe mit dem jungen Team selbst, was interessante Einblicke in das eigenständige Organisieren eines Haushalts gibt.

Johanna Swidereck, ebenfalls Teamerin des Projekts, sieht in der Jugendfreizeit besonders in diesem Jahr großes Potenzial. „Viele Jugendliche haben während der Pandemie einen großen Teil ihrer direkten, sozialen Kontakte verloren. Im Sommer wird bei ihnen das Bedürfnis nach Abenteuer, Abwechslung und Nähe immens groß sein. In diesem Hinblick müssen wir Corona als Chance für Jugendarbeit begreifen“. Eine Hürde für das Jugendfreizeit-Team ist allerdings noch das Erreichen der Zielgruppe. Präsenz-Info-Abende, Werberunden bei Vereinen und Ähnliches fällt vorerst aus Hygiene-Schutzgründen weiter weg. Deshalb will das Team besonders über soziale Medien die Jugendlichen erreichen und entwickelt dafür derzeit eine digitale Werbe-Kampagne.

Die Jugendfreizeit findet vom 13. bis 23. August in Rorichmoor in Ostfriesland statt. Mitfahren können Jugendliche im Alter zwischen 14 und 18 Jahren. Kosten: 270 Euro (Wenn die Kosten eine Hürde darstellen sollten, wird dieses Problem gemeinsam gelöst: Es wird jeder Jugendlicher mitgenommen, der mitkommen möchte) Anmeldung: www.evj-gandersheim-seesen.de

Neben der Planung der Jugendfreizeit arbeiten die Verantwortlichen der Evangelischen Jugend Gandersheim-Seesen aktuell auch bereits an anderen Projekten. Für Mai ist eine Pfingstfreizeit geplant. Und in den Sommerferien soll für Kinder aus der Propstei wieder ein Kinderferienprogramm auf die Beine gestellt werden. Auch hier laufen die Planungen gemäß der laufenden Pandemie-Entwicklung.red