Coronavirus: Erster bestätigter Fall im Altkreis Osterode

Landkreis Göttingen hat Infotelefon eingerichtet

Region. Der Verdachtsfall  aus dem Landkreis Göttingen hat sich als positiv bestätigt.  Wie Dominik Kimyon, Pressesprecher der Stadt Göttingen am frühen Mittwochnachmittag mitteilte, handelt es sich bei der mit dem Coronavirus infizierten Person  um einen Mann mittleren Alters, der im Altkreis Osterode gemeldet ist.

Der Mann war am vergangenen Wochenende von einer Urlaubsreise zurückgekehrt. Dort hatte er Kontakt zu einer an Covid-19 erkrankten Person, wie sich rückwirkend herausstellte, und sich deshalb am vergangenen Dienstag bei der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) gemeldet. Dort wurde ein Test auf Covid-19 durchgeführt, der ein positives Ergebnis erbracht hat. Der Mann ist in einem guten gesundheitlichen Zustand und wurde von der UMG direkt in die häusliche Quarantäne entlassen. Inzwischen wurde der Mann vom Gesundheitsamt für Stadt und Landkreis Göttingen kontaktiert. Etwaige Kontaktpersonen wurden ermittelt und bei Vorliegen entsprechender Parameter zur häuslichen Quarantäne angehalten, heißt es in der Mitteilung.

Göttingens Oberbürgermeister Rolf-Georg Köhler: „Das ist für uns ein Grund für erhöhte Aufmerksamkeit. Wir bewerten die Lage täglich aktuell und leiten daraus etwaig notwendige Maßnahmen ab. Es gilt, besonnen, konsequent und zielorientiert zu handeln.“  Die sofort eingeleiteten Maßnahmen des Gesundheitsamts trügen dazu bei, dass sich das Risiko einer weiteren Ausbreitung des Virus‘ vermindere. Die Stadt und der Landkreis seien außerdem im engen Austausch mit allen maßgeblichen Akteuren und Institutionen wie der Universitätsmedizin.

Der bei der Stadt eigens gegründete Stab für außerordentliche Ereignisse unter Leitung der Sozial- und Gesundheitsdezernentin Petra Broistedt ist mit Experten aus den Bereichen Gesundheitsamt, Feuerwehr und Ordnung sowie des Landkreises, der UMG und der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen besetzt. Zusätzliche Fachleute werden bei Bedarf zu Rate gezogen. „Dass das Virus auch unsere Region erreicht, war letztlich eine Frage der Zeit“, teilte Petra Broistedt mit. „In der Region sind wir dank der guten medizinischen Infrastruktur in der glücklichen Lage, der Situation kompetent zu begegnen.“ Parallel hat der Landkreis einen Stab unter Leitung von Kreisrätin Marlies Dornieden eingerichtet, der vorbereitende Maßnahmen für das Kreisgebiet koordiniert und je nach Lageentwicklung umgehend die Arbeit des Stabes der Stadt Göttingen ergänzt.

Mit einem Informationsbrief empfiehlt die Stadt Göttingen aktuell Kitas und Schulen Maßnahmen, zum Schutz vor Ansteckung. Nicht die einzige Maßnahme, für Stadt und Landkreis Göttingen gibt es ein Infotelefon für allgemeine Informationen und Fragen zum Coronavirus. Unter Telefon (0551) 7075100 ist das Bürgertelefon täglich, auch am Wochenende, von 8 bis 13 Uhr und von 15 bis 18 Uhr erreichbar. Medizinische Beratung findet nicht statt, das Bürgertelefon ist kein Ersatz für den Kontakt zum Hausarzt. Bei Verdacht auf eine Infektion sollen sich Betroffene zuerst telefonisch an die Hausärztin oder den Hausarzt wenden, bevor eine Praxis aufgesucht wird. Außerhalb der ärztlichen Sprechstundenzeiten ist der ärztliche Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung bundesweit telefonisch unter 116117 erreichbar und gibt Auskunft über den nächstgelegenen Bereitschaftsdienst und das weitere Vorgehen.

Der Notruf 112 soll nur bei medizinischen Notfällen (zum Beispiel bei unfallbedingten Verletzungen oder hohem Fieber) genutzt werden, um die Erreichbarkeit des Notrufs im Ernstfall zu gewährleisten.

Zum Thema Coronavirus hat die Stadt Göttingen zudem einen Liveblog gestartet. Abrufbar ist der im Internet unter der Adressse www.goettingen.de/corona.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) weist in ihren aktuellen Informationen darauf hin, dass die wichtigsten und effektivsten Maßnahmen zum eigenen Schutz sowie zum Schutz von anderen Menschen vor der Anste­ckung mit Covid-19 richtiges Husten und Niesen, eine gute Handhygiene und das Abstand­halten (ungefähr ein bis zwei Meter) von krankheitsverdächtigen Personen sowie der Verzicht auf das Händeschütteln sind,  heißt es dazu abschließend in der gemeinsamen Pressemitteilung vom Landkreis und der Stadt Göttingen.bo