Das Schwimmbad im Wandel der Zeit

Vom Kaltwasserbad zur modernen Freizeiteinrichtung / Stromkastenbild zeigt altes Bad

Das Bild auf dem Stromkasten zeigt das Freibad von 1958. Der Kur- und Verkehrsverein bedankt sich ganz herzlich beim Förderverein, stellvertretend bei seinem 1. Vorsitzenden Hans-Joachim Baade.

Bad Gandersheim. Was ist eine Kurstadt ohne Schwimmbad? Ein Besuch in unserem herrlich gelegenen Bad mit seinem hervorragenden Solewasser ist für Bürger und Gäste dieser Stadt ein Highlight und fördert ganz nebenbei das Wohlbefinden.

Diesen Gedanken hatten auch die Gründer der Schwimmabteilung des Männer-Turnvereins im Jahr 1882. In diesem Jahr bildeten interessierte Bürger der Stadt ein Komitee zur Gründung eines Kaltwasserbades mit Schwimmbassin. Die Geschichte des Freibades ist eng mit der Schwimmabteilung des MTV verknüpft. Man wählte das Gebiet entlang der Gande und Eterna. Eine folgenschwere Entscheidung in Hinblick auf die Hochwasser im folgenden Jahrhundert.

Diverse Bilder im städtischen Museum dokumentieren die Weiterentwicklung zu einer modernen Freizeiteinrichtung unser Zeit. Aus den Anfängen des Bades ist ein Bild erhalten, das den Gast heute erschauern lassen würde. Ein großes Fass auf einem hölzernen Turm diente damals als Wassertank für die Duschen.

Sehr schnell wurde für die Nichtschwimmer ein eigener Bereich abgetrennt. Eine Holzbrücke über dem Schwimmerbecken ermöglichte den Schwimmunterricht „an der Angel“. Heute ist der Schwimmunterricht weit über die Kreisgrenzen beliebt. Das Personal erfüllt hohe pädagogische Ansprüche.

Nach dem Zweiten Weltkrieg veränderte sich das Bad mehrfach. In den 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts wurde die Anlage durch ein separates Becken mit Sprungturm und ein Hallenbad erweitert. Seither war der Badebetrieb ganzjährig gesichert. Der bis zum Bau des Hallenbades ebenfalls in diesem Bereich gelegene Kur- und Campingplatz wurde in östlicher Richtung an seinen heutigen Standort umgesiedelt.

Mit Unterzeichnung des Zukunftsvertrages 2008 stand der Fortbestand des Schwimmbad auf Messers Schneide. Nur durch den Einsatz der „Hallenbad-Retter“ konnte die für unsere Kurstadt so wichtige Einrichtung erhalten werden. Eine Genossenschaft wurde gegründet. Ehrenamtliche Helfer ermöglichen seither durch jährlich tausende Arbeitsstunden den Fortbestand. Die vielen Kursangebote für Jung und Alt steigern die Attraktivität des Solebades.
Der Wille, das Solebades zu erhalten, wurde nach dem schweren Hochwasser im Jahr 2016 wieder auf eine harte Probe gestellt. Viele Einzelspenden und Sonderveranstaltungen trugen hierzu bei, das schwer geschädigte Bad zu retten.

Der Förderverein des Sole-Waldschwimmbades Bad Gandersheim e.V. mit seinen derzeit rund 290 Mitgliedern unterstützt diese Arbeit. Der Förderverein sponserte die Gestaltung eines Stromkasten in unmittelbarer Nähe der Sportstätte und möchte die Bürger und Gäste unserer Stadt einladen, mit einem Besuch des Schwimmbads die Tätigkeit der Ehrenamtlichen zu unterstützen.

Natürlich würde sich der Verein auch über weitere ehrenamtliche Unterstützung auf dem Gebiet der Kasse, Schwimmaufsicht oder technische Wartung und Instandsetzung sehr freuen. In Bad Gandersheim muss niemand einsam sein Dasein fristen. Man opfert ein wenig Freizeit und gewinnt viele interessante soziale Kontakte.red