Das Spiel von Körper und Seele

Kammerchor der TU Clausthal gastiert am Sonntag im Rahmen der Dommusiken in der Stiftskirche

Der Kammerchor der TU in Clausthal – am Sonntag wird er zudem unterstützt durch das Barockorchester Göttingen.

Bad Gandersheim. Das Spiel von Seele und Körper Im Rahmen der Gandersheimer Dommusiken präsentiert der Kammerchor an der TU Clausthal unter dem Titel „Rappresentatione di Anima, et di Corpo“ (Das Spiel von Seele und Körper) die gleichnamige Oper von Emilio de’Cavalieri in halbszenischer Aufführung Das Konzert findet am Sonntag, 3. Dezember, um 17 Uhr in der Stiftskirche Bad Gandersheim statt.

Emilio de‘ Cavalieris (circa 1550 bis 1602) geistliche Allegorie „Rappresentatione di Anima, et di Corpo“ gilt als die erste Oper mit solistischem Gesang und Instrumentalbegleitung überhaupt. Unbestritten ist die Oper ein Schlüsselwerk der Musikgeschichte, in dem sich sehr verschiedenartige gesellschaftliche und religiöse, literarische und musikalische Strömungen zu dem ersten vollständig erhaltenen musikdramatischen Werk bündeln. Neben dieser musikgeschichtlichen Bedeutung wartet das Werk mit eindrucksvollen musikalischen Szenen auf, von denen das großartige Panorama der Seligen im Himmel und der Verdammten in der Hölle im 3. Akt eine direkte musikalische Übertragung von Michelangelos Gemälde „Das Jüngste Gericht“ in der Sixtinischen Kapelle in Rom darstellt.

Das aufwändige Spektakel hatte seinen Grund: Das Heilige Jahr 1600 wollte man in Rom mit einem ganz besonderen musikalischen Ereignis begehen. Passend zum Monteverdi-Jahr werden als Ergänzung vier Motetten aus der 1641 veröffentlichten Sammlung „Selva morale e spirituale“ des italienischen Barockkomponisten Claudio Monteverdi (1547 bis 1643) zu hören sein.

Diese Sammlung geistlicher Werke ist, neben der Marienvesper, vielleicht das Beste, was Monteverdi auf kirchenmusikalischem Gebiet hinterlassen hat. Der geistige und musikalische Anspruch der Sammlung übertrifft das von vergleichbaren Publikationen der Zeitgenossen her vertraute Maß bei weitem. Monteverdi zeigt hier die ganze Breite seines Kirchenmusikschaffens, das von geistlichen Madrigalen und virtuosen Solomotetten über konzerthaften Psalmvertonungen bis hin zur streng polyphonen Messe reicht. In dieser Aufführung werden ein Magnificat sowie Psalmen als konzerthafte Vertonungen zu hören sein.

Des weiteren erklingen Instrumentalwerke des venezianischen Komponisten Giovanni Gabrieli (circa 1556 bis 1612). Begleitet wird der Kammerchor von sechs jungen, professionellen Gesangssolisten: Julia Kirchner (Sopran), Johannes Euler (Altus), Florian Lohmann und Sebastian Franz (Tenor), Florian Götz und Mathias Tönges (Bariton).

Das Göttinger Barockorchester wird auf historischen Original-Instrumenten spielen. Die halbszenische Gestaltung übernimmt die Musiktheaterregisseurin Kerstin Steeb. Der Kammerchor an der TU Clausthal trägt durch zahlreiche Konzerte zur Bereicherung des Kulturangebots in Clausthal-Zellerfeld und Südniedersachsen bei.

In der Vergangenheit konnten immer wieder außergewöhnliche Projekte umgesetzt werden. Seit September 2014 leitet Antonius Adamske als Lehrbeauftragter für Chorleitung die vokale Universitätsmusik an der Technischen Universität Clausthal. Die erste Neueinstudierung hier war George Gershwins Oper „Porgy and Bess“ (Litton-Version), im Wintersemester 2015/16 erklangen unter seiner Leitung zwei wiederentdeckte Charpentier-Opern („Acteon“, „Orphee“) in der Kaiserpfalz Goslar und 2016 die Aufführung des Telemann-Oratoriums „Der aus der Löwengrube errettete Daniel“ in der Stiftskirche Bad Gandersheim.

Eintrittskarten sind im Vorverkauf unter www.dommusiken.de, bei Ingrid Vogt und Team unter 05382/981-612 oder an allen Reservix-Vorverkaufsstellen sowie an der Abendkasse erhältlich. Weitere Informationen zu dem Konzert sind auf der Homepage der Gandersheimer Dommusiken unter: www.dommusiken.de zu finden.red