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Ein (besonderer) Tag auf der LAGA-Baustelle

Pumpenkammer der neue Osterberg-Wasserspiele mit Schwerlastkran an ihren Bestimmungsort gehievt

Start der Vorbereitungen im Morgengrauen: Die „Vorhut“ des Schwerlastkranes lädt Metallplatten ab, die den Stempeln des Kranes später festen Bodenhalt geben sollen.

Bad Gandersheim. Außergewöhnlich früh regten sich am vergangenen Donnerstag Aktivitäten auf der Baustelle der Landesgartenschau am Osterbergsee. Ein besonderer Bautag stand an: Ein Schwerlastkran wurde erwartet; zu diesem Zweck war unter anderem die Roswithastraße mit Parkverboten ausgestattet worden, um dem Kran, aber auch dem nachfolgenden Schwertransport mit dem zu bewegenden Teil die Durchfahrt zu erleichtern.

An sich sollten beide bereits gegen 6 Uhr eintreffen. Da aber lag die Baustelle noch im Dunkeln, allein die Vorhut des Schwerlastkranes war bereits da. Bevor das Ungetüm seine Arbeit vornehmen konnte, waren umfängliche Vorbereitungen zu treffen. Zusammen mit Bauverantwortlichen, die schon im Dunkeln an der Baugrube direkt neben dem ersten Osterbergsee warteten, wurde zuerst der Aufstellplatz festgelegt.

Dann mussten schwere Metallplatten ausgelegt werden, auf denen die Stabilisierungsstempel des Kranes festen Halt finden konnten, bevor der Kran selbst an Ort und Stelle nachrückte. Nach mehr als einer Stunde wurden dann Beschwerungsgewichte verteilt und Ausgleichsgewichte am Kran befestigt, bevor überhaupt an einen Beginn zu denken war. Sorgsamste Vorbereitung tut auch Not, denn im Zweifelsfall könnte ein Fehler äußerst fatale Folgen haben.
Auch der Schwerlasttransport war inzwischen – auf Umwegen, weil die Sperrung der B 64-Abfahrt am Campingplatz offenbar nicht kommuniziert worden war – am Ziel angelangt, gerade noch rechtzeitig, um vor dem bekannten „Elterntaxi-Chaos“ an der Grundschule die Roswithastraße passiert zu haben. Äußerlich ein „normaler“ Lastwagen, allerdings geeignet für höchste Gewichte, barg die Ladefläche ein kompaktes Betonteil: die vorgefertigte Pumpenkammer für die späteren Wasserspiele im ersten Osterbergsee.

Bei acht Metern Länge, 2,40 Metern Breite und einer Höhe von etwa 2,75 Metern mit Ausmaßen einer kleinen Garage und etwa 34 Tonnen schwer. An vier vorgesehenen Hebeschlaufen an den Ecken hob der Kran das Teil nur leicht an, dann konnte der Lkw darunter hinweg fahren. Vorsichtig wurde es danach soweit angehoben, dass ein Schwenk über die umstehende Vegetation erfolgen konnte, ohne Bäume zu beschädigen.

Mit unglaublicher Leichtigkeit, aber auch sehr bedächtig schwebte das 34-Tonnen-Teil über die Baugrube. Deren Betonfundament stand an diesem Morgen leicht unter Grundwasser, zumal der Boden tiefer als der ohnehin schon abgesenkte Seespiegel lag. Feiner Nieselregen bei rund fünf Grad Außentemperatur gab seinen Anteil dazu. Von zwei Bauarbeitern an den Ecken mit Seilen in Position gezogen, konnte die Pumpenkammer dann langsam in die Grube abgesenkt werden und fand Minuten später die vorgegebene Position.

Für das Schwerlastkranteam aus Garbsen war die Arbeit damit aber noch keineswegs getan. Ebenfalls mit Hilfe des Krans wurden zunächst fünf Tauchpumpen in die Kammer gehievt. Diese besteht aus drei Untergliederungen: der rund zwei Drittel der Länge einnehmenden Wasserkammer, die durch ein noch einzubauendes Filter in den unmittelbaren Zulaufteil und den Reinwasserbereich – in dem die Pumpen stehen – geteilt wird, und den bereits durch eine feste Wand abgetrennten Technikbereich, in dem die elektrischen Zuleitungen und Schaltanlagen ihren Platz finden. Um diese kümmert sich im Übrigen das Gandersheimer Unternehmen Hilgendorf, das die Hebeaktion selbst begleitete.

Weitere Betonteile waren noch ins Innere zu befördern, bevor zu guter Letzt der obere Deckel, selbst nochmals rund elf Tonnen schwer, aufgesetzt werden konnte. Am Ende waren es mehr als sechs Stunden Arbeit, bis die Kammer soweit vollständig war, dass der Kran wieder abgebaut werden konnte, was dann für dessen Team einen ganzen Arbeitstag komplett machte.

Dies war am Donnerstag natürlich ohne Zweifel die spektakulärste Bauaktion auf dem LAGA-Gelände. Gearbeitet wurde rundherum aber ebenso an allen anderen Gewerken auch. Gegen 7 Uhr flammten auf der Baustelle im Freibad die Scheinwerfer auf, kamen die ersten Arbeiter zu den Baustellen am Osterberg – und in diesem.

So war ein Team die letzten Tage im auf Niedrigstand abgesenkten See dabei, die schwere Betonumrandung der alten Fontäne zu schleifen, sprich abzuflexen und mindestens auf Bodenniveau abzuschlagen. Die neue Pumpenkammer wird über fünf Zuleitungen drei Fontänen mit Höhen von zehn, sieben und fünf Metern beschicken, außerdem einen Fontänenring und eine Art Whirlpool, um zusammen mit den Lichteffekten besondere Wirkungen als Lichtspiele zu erzeugen. Das alles muss aber nun erst noch innerhalb des bereits in Teilen schon gut erkennbaren Kreissteges eingebaut werden.rah