Ein singendes, klingendes Träumchen

Sänger und Pianist Peter Gansen bietet breites Repertoire beim Konzert im Phönix Jugendzentrum

Idyllische Atmosphäre im Hinterhof des Jugendzentrums Phönix in Wrescherode

Wrescherode. Ein lauer Sommerabend lud zum Verweilen ein: Im Hinterhof des Jugendzentrums Phönix in Wrescherode standen Bänke und Bühne parat, um den etwa 50 Gästen einen gemütlichen und wohlklingenden Abend zu bescheren. Kurz nach 20 Uhr betrat Sänger und Pianist Peter Gansen die Bühne, der ohne Ankündigung in die Tasten griff.

„Die Idee für die monatlich standfindenden Konzerte ‘Phönix für Erwachsene‘ sind bei einer Afterwork-Party entstanden“, verrät Thomas Eghart, Pastor und Geschäftsführer des Jugendzentrums. Daraus sei bereits eine „kleine Institution“ geworden. Mit Unterstützung der Stiftskirchengemeinde und dem Verein „Concerto Bad Gandersheim, die die Bühne bereitgestellt hatten, nahm der musikalsiche Abend einen heiteren Verlauf. Neben den erwähnten Erwachsenen waren auch einige Jugendliche zugegen, die im gleichen Maße Spaß am Konzert zu haben schienen.

Gansen eröffnete mit einem „heftigen“ Stück von Frank Zappa – „The Idiot Basard Son“. Damit hatte der Sänger gleich zu Beginn seines Sets den dritten Teil des Konzert- Themas unterstrichen. Es lautete: „Klaviersongs zum Lachen, Weinen und im Halse stecken bleiben.“

Wer jedoch dachte, es geht im weiteren Verlauf ähnlich „bedrückend“ zu, wie Zappas Lied es zu bewirken vermochte, lag weit daneben. Ein grundlegender Pluspunkt des Konzertes war die geradezu waghalsige Bandbreite, die Gansen in seiner Setlist bot. Intentionen, Genres und Themenwahl schienen keinem klaren Muster zu folgen – was für Gansen-Neulinge ein hohes Überraschungspotenzial bereithielt.

So war gleich der zweite Song eine gefühlte 180-Grad-Wende: Mit Nina Simones „Feeling good“ kehrte kurze Zeit James-Bond-Stimmung ein, wobei der Musiker sich bei den einzelnen Stücken immer wieder die Freiheit nahm, nach eigenem Geschmack und Empfinden zu interpretieren.

Auch wenn das „Weinen“, das im Konzertthema aufgeführt wurde, bei den Gästen wenig bis keinen Anklang fand, so stand das „Lachen“ klar im Vordergrund. So scherzte Gansen, als einige Gäste kurz aufgestanden waren, um sich Getränke zu holen: „Ich bin Lehrer. Ich bin es also gewohnt, dass vor mir rumgezapelt wird.“

Im weiteren Verlauf bewies der Musiker neben seinen Gesangskünsten auch seine Sprach- und Akzent-Kenntnisse. Unter anderem gab er ein Stück von Ennio Morricone des Films „Cinema Paradiso“ zu Besten - natürlich auf iltalienisch. Auch einige Stücke des österreichischen Musikers Georg Kreisler zeigten die Akzentsicherheit des Interpreten. Insgesamt transportierte Gansen seine Spielfreude zum Publikum und bescherte den Anwesenden einen heiteren und wohlklingenden Abend im Hof des Jugendzentrums Phönix.kw