Eine Straße verändert das Ortsbild

Neuestes Stromkastenbild des KVV hat Platz am Brink gefunden

Die Sponsoren des Kastens am Brink: die Familien Runschke und Schreiber.

Bad Gandersheim. Viele Bürger Gandersheims können sich noch daran erinnern. Die Bundesstraße 64 führte einst quer durch den historischen Stadtkern. Blechlawinen quälten sich durch den Steinweg, über den Marktplatz, die Bismarckstraße hinauf, um über die Braunschweiger Straße den Weg nach Osten fortzusetzen.

Bereits in den 60er-Jahren des letzten Jahrhunderts wurde die B 64 im Bereich Seboldshausen um zehn bis zwölf Meter nach Norden verlegt. Die alte Straßenführung kann man in diesem Bereich noch erkennen. Damals eine Entlastung der Anlieger, denn die Bundesstraße führte direkt vor der südlichen Häuserfront entlang.

Eine Umgehungsstraße für die Stadt wurde bereits Ende der 1970er-Jahre geplant. Diese Planung hatte große Auswirkungen auf die Ortschaft Wrescherode, insbesondere für die Bewohner des Brinks. Die großen Stützpfeiler der Brücke prägen seither das Erscheinungsbild der Ortseinfahrt. Seit dem 3. Juli 1980 rollt der Verkehr oberhalb der Häuser und überspannt die Bahnlinie Richtung Seesen.

Gleichzeitig bietet die Straßenführung dem Reisenden eine tolle Aussicht über die Stadt. Sollte im Rahmen der Landesgartenschau die Bundesstraße weitere Auf- und Abfahrten als Entlastung des innerörtlichen Verkehrs im Bereich der Stadt erhalten, kann man dies bereits als einen Erfolg der Landesgartenschau verzeichnen.

Der Straßenzug „Am Brink“ gehört bereits zu Ortschaft Wrescherode. Als Autofahrer bemerkt man es kaum, dass man bereits Bad Gandersheim verlassen hat. Nur das Ortsschild macht darauf aufmerksam.

Die Sponsoren des im Rahmen des KVV-Projektes „Stromkästen erzählen Geschichte(n)“ neu beklebten Stromkasten an der Ecke Braunschweiger Straße/Am Brink Familie Kevin Runschke und Dennis Runschke fanden die interessante Luftaufnahme in einem alten Fotoalbum ihrer Tante.

Der gesponserte Stromkasten steht ausgesprochen repräsentativ, direkt an der Haupteinfahrtsstraße der Stadt. Die Luftaufnahme von um 1930 zeigt die Stichstraße „Am Brink“ vor dem Bau der Brücke. Gepflegte Kleingärten in östlicher Richtung stellten damals die Versorgung der Bewohner sicher. Die Häuser auf der Südseite stammen aus dem Jahre 1895. Eine große Scheune musste in späteren Jahren einem Wohnhaus weichen.

Malermeister Michael Schreiber, ein in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens reger Aktivist, griff die Idee des Sponsorings begeistert auf. Das Haus an der Durchfahrtsstraße beherbergt bereits in dritter Generation das Malerfachgeschäft Schreiber, heute geführt von Malermeister Michael Schreiber. Gegründet wurde der Betrieb im Jahre 1957 von Malermeister Kurt Schreiber.

Die Werkstatt des Betriebes befindet sich auf dem Privatgrundstück des Wohnhauses der Familie Schreiber. Im Jahre 1987 führte Malermeister Wolfgang Schreiber den Betrieb seines Vaters weiter, bis im Jahre 2015 Michael Schreiber übernahm. Als Ausbildungsbetrieb hat der Malerbetrieb Schreiber in den letzten 62 Jahren einige Perspektiven geschaffen und tut das auch heute noch.

Der Kur- und Verkehrsverein bedankt sich ganz herzlich bei den Sponsoren Runschke & Schreiber. In dem Bereich Braunschweiger Straße warten noch etliche Versorgungskästen auf eine Grundsanierung. Bildmaterial für diesen Bereich hält das städtischen Museum bereit.

Für den Bereich Seboldshausen werden noch Bilder von der alten Ortsdurchfahrt gesucht. Wer Interesse hat, einen Versorgungskasten zu sponsern oder alte Bilder von Bad Gandersheim besitzt, kann sich an die 2. Vorsitzende des KVV Liane Goslar unter liane.goslar@online.de wenden.red