Erntedank: Der enge Zusammenhang von Mensch und der Natur
Auch am 3. Oktober, dem Tag der deutschen Einheit, wurde in den Dörfern noch Erntegottesdienste gefeiert
Seboldshausen. Mit dem Erntedankfest am vergangenen Sonntag haben evangelische und katholische Christen an den engen Zusammenhang von Mensch und Natur erinnert. Gott für die Ernte zu danken, gehörte zu allen Zeiten zu den religiösen Grundbedürfnissen.
Traditionell werden in den Kirchengemeinden die Altäre zum Abschluss der Ernte mit Feldfrüchten festlich geschmückt. Auch Kindern soll das Erntedankfest die Zyklen des Jahreslaufes und der Nahrungsproduktion bewusstmachen.
Termin für Erntedank ist in der Regel der erste Sonntag im Oktober. Doch immer weniger besetzte Pfarrstellen: Da wird wie in Seboldshausen der Gottesdienst vor dem Erntetag gefeiert oder wie in Ellierode, Gremsheim und Altgandersheim am gestrigen Tag der deutschen Einheit. Das Erntefest soll deutlich machen, dass der Mensch die Schöpfung Gottes nicht unter Kontrolle hat. Denn der Mensch ist der Bibel zufolge selbst Teil der Schöpfung.
Heute spielen die Themen Tier- und Umweltschutz, Gentechnik und Verschwendung von Lebensmitteln eine wichtige Rolle. Mit der Bitte des Vaterunsers „Unser tägliches Brot gib uns heute“ wird zugleich an die katastrophale Ernährungssituation in den ärmsten Ländern der Erde erinnert. Im christlichen Verständnis gehören das Danken und Teilen zusammen.red