Erster Kindergarten mit eigener „Turnhalle“

Bewegungsraum und Kneipp-Raum des Integrationskindergartens mit einer Feier am Sonnabend eingeweiht

Feierstunde zur Einweihung des neuen Bewegungsraumes in eben diesem.

Bad Gandersheim. Mehrfach war die unbändige Freude über diesen Tag den Verantwortlichen anzumerken: Nein, dieses Projekt sei wahrlich kein leichtes gewesen, umso so schöner der Tag, an dem der neue, große Bewegungs- und Mehrzweckraum des Integrationskindergartens der Lebenshilfe an der Heckenbecker Straße eingeweiht werden konnte. Was am Sonnabend mit einer ausgiebigen Feier geschah.

Die hatte genau genommen schon am Freitag begonnen, denn da war bereits eine polnische Delegation aus der Stadt Kozmin und dem Landkreis Krotoszyn angereist, mit der die Lebenshilfe Bad Gandersheim-Seesen eine Schul-Kooperation pflegt. Ein Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Bad Gandersheim war den Feierlichkeiten so vorangegangen (Bericht folgt).

Die polnische Delegation mit dem Landrat des Landkreises und dem Bürgermeister der Stadt Kozmin sowie Vertreter der Kooperationsschule war wegen der Einweihungsfeier nach Bad Gandersheim gekommen und wurde bestens versorgt durch die unmittelbar mögliche Übersetzung, die Ewa Zgierski als Leiterin des Integrations-Kindergartens selbst besorgen konnte.

Nach einem kleinen Sektempfang als Auftakt – geschützt durch kleine Partyzelte vor dem am Sonnabend eher unschönen Wetter – fand die Einweihungsfeier im Bewegungsraum selbst statt. Dieser ist praktisch eine kleine Turnhalle, die dem ganzen Kindergarten als Raum für Bewegungsspiele und andere Aktivitäten dient, die mehr Raum benötigen als ihn ein normaler Gruppenraum jemals bieten könnte. Der Kindergarten selbst spricht auch von einem Mehrzweckraum.

Bis dieser – und weitere damit verbundene An- und Umbauten – endlich fertig war, kostete er viel Arbeit und so manchen Nerv. Das gestand die Vorstandsvorsitzende des Lebenshilfe-Vereins, Katrin Meyer, freimütig ein. Sie erinnere sich an so manche Verwaltungsratssitzung, in der sie neue Katastrophenmeldungen habe vorbringen müssen. Umso größer sei der Dank an das Gremium, das immer bei der Suche nach einer Lösung mitgeholfen und bereit gewesen, sie alle am Ende auch mitzutragen.

Auch der Belegschaft seien die langen Bauarbeiten an die Nerven gegangen. Die einzigen, die das alles überaus spannend fanden, waren ohne Zweifel die Kinder. Das Ergebnis könne sich nun aber umso mehr sehen lassen. Es ist zudem in der Gandersheimer Kinderbetreuungslandschaft einmalig.

Und nicht nur der Bewegungsraum, sondern auch ein weiterer Raum gleich daneben: Der Integrationskindergarten hat sich das Prinzip von Sebastian Kneipp zu eigen gemacht, einen Lebenswandel zu lehren, der vorbeugt, statt heilen zu müssen. So entstand neben dem Bewegungsraum ein Kneippraum. In Zusammenarbeit mit dem örtlichen Kneippverein und dem Deutschen Kneipp-Bund wurde zudem die Zertifizierung als Kneipp-Kindergarten angestrebt und kurz vor der Einweihung erfolgreich abgeschlossen.

Rita Stankowski als Vorsitzende des Gandersheimer Kneipp-Vereins konnte so als Gast der Einweihungsfeier Ewa Zgierski die Urkunde und eine Plakette für das Haus überreichen, die den Kindergarten als Kneipp-Kindergarten ausweisen. Einen Scheck vom Landesverband gab es obendrauf.

Im weiteren Verlauf einer – auch durch die jeweiligen Übersetzungen ins Polnische für die Gastdelegation – dann doch deutlich länger als erwartet ausgefallenen Feierstunde kamen außerdem Vertreter der Stadt Bad Gandersheim und des Landkreises Northeim sowie der Gastdelegation zu Wort. Ebenso gab es Grußworte vom Verwaltungsrat und der Elternvertretung. Der Einladung gefolgt waren zudem VertreterInnen der übrigen Kindergärten im Stadtgebiet. Auch die Kinder selbst sollten natürlich eine Rolle spielen und kamen mit einer Einstudierung einer Zirkusvorführung nach längerer Wartezeit dann endlich zum Zuge.

Das Fest sollte damit aber eigentlich erst so richtig beginnen, denn natürlich war noch eine Menge mehr rund herum organisiert. Zum Beispiel „Ponyreiten“ auf richtigen Pferden im Freien, Spiele für die Kinder in den Räumen – was angesichts des Wetters deutlich angenehmer war, und Essen und Trinken selbstverständlich, bei dem noch eine Weile zusammengesessen werden konnte.

Einer kam übrigens nicht: Grant Henrik Tonne, Niedersächsischer Kultusminister, wollte ein Grußwort an die Gäste richten, konnte dies aber nicht persönlich. Gesehen hatte er das Bauvorhaben aber mit eigenen Augen bekanntlich schon einmal (das GK berichtete), dies inmitten der Bauphase, als es noch ein wenig Phantasie brauchte, um sich das tolle Ergebnis von heute vorstellen zu können.rah