Experten: Hang am Kurhaus ist sicher Skulpturenpfad (war) wieder freigegeben

Bauüberwachung stellt nur wenige oberflächige Veränderungen am Gabionenhang im Kurpark fest

Schon seit Montag wieder freigegeben: Der Skulpturenweg oberhalb der Gabionenhang-Baustelle: Es besteht keine Gefahr für Radler oder Fußgänger, der Hang steht.

Bad Gandersheim. Er hatte die Bürger schon ein wenig beunruhigt, der Baustopp auf der Baustelle des Gabionenhanges am Kurhausparkplatz. Aufmerksam wurde verfolgt, dass sich tagelang nichts tat auf der sonst so emsigen und schnell vorankommenden Großbaustelle. Gab es Probleme? Würde man rechtzeitig fertig werden? Fragen, die sogar schon Leserbriefschreiber animierten. Und Gerüchtemacher auf den Plan riefen. Wie schon bei den B-64-Rampen waren schnell Experten gefragt worden, und Diplom-Ingenieur Wilhelm Kühne fand seinerseits – wie er in einer Zusendung an das GK auch dokumentierte – eine Menge Dinge an der Baustelle auszusetzen.

Von interessierter Seite wurde das alles zu einem „Gefahrenherd“ aufgebauscht. Die angeblich schon wochenlang ruhende Baustelle (tatsächlich lag sie zu dem Zeitpunkt Anfang Juni erst ein paar Tage still) hatte einen Baustopp bekommen, weil ein ergänzendes Gutachten als notwendig angesehen worden war. Im Zuge der Bauarbeiten war festgestellt worden, dass die vorgefundenen Bodenschichtungen sich nicht mit dem deckten, was das vorab erstellte Bodengutachten darstellte.

Nun hat Sicherheit bei einem solchen Projekt oberste Priorität. Und genau daher wurden die Bauarbeiten an dieser Stelle zunächst ausgesetzt, um mit einer weiteren Bodenprobung sicherstellen zu können, dass eine Standfestigkeit des neuen Bauwerkes gegeben sein wird. Das ist bereits geschehen und am Dienstag konnte aus Hannover dazu vom Planungsbüro Entwarnung gegeben werden.

Nach der Besichtigung am Montagmorgen konnte die Bauüberwachung Entwarnung geben: Der Hang im Kurpark steht weiterhin gut und weist nach den jüngsten Regenfällen nur wenige oberflächige Verlagerungen auf. Das teilt das Planungsbüro nsp aus Hannover mit. Damit treten die Planer Gerüchten und Vermutungen entgegen, die in den vergangenen Wochen in der Stadt verbreitet wurden. Insbesondere die vorsorgliche Sperrung des Skulpturenpfads am vergangenen Sonnabend und die heftigen Regenfälle des Wochenendes hatten für Diskussionen gesorgt.

Für die Planer ist das Thema nicht neu: Bereits am 19. Mai sind auf der Baustelle kleinere Erdrutsche festgestellt worden. Noch am selben Tag wurden Bodengutachter und Statiker verständigt, die die Rutschungen nach Lage, Größe und Form mit den Bodenkennwerten erklären konnten.

Das Ergebnis: Die Zusammensetzung des Hangs ist in einigen Teilbereichen inhomogener als es die Bodenproben vermuten ließen. Erst mit Beginn der Arbeiten zeigte sich, dass der alte Bahndamm aus den verschiedensten Baustoffen wie Schlacken im Wechsel mit unterschiedlich starken Schichten lockerer Gesteine besteht. Diese bilden Gleitschichten, die zu lokal begrenzten, oberflächigen Erdrutschen führen.

Am vergangenen Donnerstag, 3. Juni, stellten die Fachplaner die Ergebnisse der Untersuchungen und die statische Berechnung vor. Es zeigt sich, dass es sich bei den vor Ort sichtbaren Erdrutschen um oberflächige Verlagerungen einzelner Teilbereiche handelt. Hierdurch bedingt kann es auch zu Verschiebungen entlang des Bauzauns kommen. Der Skulpturenweg ist deshalb am Wochenende vorsorglich gesperrt worden.

Die genaue Analyse der Erdrutsche durch die Fachplaner kommt zu dem Ergebnis, dass darüber hinaus keine temporären Sicherungsmaßnahmen der Hangfläche notwendig sind. Die Stabilität des Hangs ist zu keiner Zeit gefährdet, die erläuterten Schichtungen haben keine Auswirkungen auf die Gesamtstabilität des Hangs.

Diese neuen Erkenntnisse sind in die vorliegende statische Berechnung und konstruktive Planung eingeflossen und sollen zeitnah umgesetzt werden. Demzufolge hat die Stadt Bad Gandersheim die vorsorglich zum Wochenende eingeleitete Verkehrssicherungsmaßnahme durch Sperrung des Bereichs inzwischen aufgehoben und die öffentliche Nutzung des Skulpturenpfad wieder frei gegeben (bitte Eilmeldung links beachten!).
Auch mit einer Wiederaufnahme der Bautätigkeit ist in Bälde zu rechnen.red