Feierlicher Anblick für die gesamte Ortschaft

Maibaum in Sebexen aufgestellt / Ortsbürgermeister Armin Bock erinnert an Bedeutung der Tradition

Traditionelles Aufstellen des Maibaums in Sebexen.

Sebexen. Zahlreiche Sebexerinnen und Sebexer sind bei trockenem Wetter der Einladung des Sebexer Ortsrates zu den traditionellen Maifeierlichkeiten gefolgt.
Mit Begleitung der Blaskapelle wurde der Maibaum am 29. April unter dem Beifall der Einwohnerschaft durch kräftige Helfer per Seil aufgerichtet. Ortsbürgermeister Armin Bock erinnerte daran, dass der Ursprung dieser Tradition bereits bei den alten Germanen und deren Verehrung diverser Waldgottheiten liegt.

Die heutige Form des Maibaums, ein hoher Stamm mit Kranz, sei seit dem 16. Jahrhundert überliefert. „Ab dem 19. Jahrhundert kam er dann auch als Ortsmaibaum für die selbstständigen Gemeinden auf, auch als Zeichen ihres Selbstbewusstseins. Er soll Fruchtbarkeit, Wachstum und Glück symbolisieren und für die gesamte Ortschaft ein feierlicher Anblick sein“, sagte Bock.

Im Laufe der Zeit sei ein stark lokales Brauchtum entstanden, welches sich oft schon von Dorf zu Dorf erheblich unterscheidet. So stehe der Maibaum auch für Wohlstand und Geselligkeit, für bürgerliches und gemeinschaftliches Bewusstsein und er ist seit jeher unzertrennlich mit Feiern und Tanzen verbunden. Nach der Ansprache des Ortsbürgermeisters wurde diese Tradition bei Deftigem vom Grill und kühlen Getränken gefeiert.

Bei der Maifeier am 1. Mai kamen dann vor allem die Kinder zu ihrem Recht. Ihnen wurden viele Spiele und Events angeboten. Mit Eselreiten, Hufeisenwerfen, Eierlauf, Sackhüpfen und Wasserspielen durch die Jugendfeuerwehr und Kletterbaum mit Süßigkeiten hatte der Nachwuchs sichtlich Spaß. Währenddessen konnten sich die Älteren am Kaffee- und Kuchenbuffet sowie am Grill und Getränkestand stärken und in geselliger Runde einen schönen (langen) Tag genießen. In seiner Rede hatte Bock darauf verwiesen, dass der 1. Mai in diesem Jahr zum 132. Mal gefeiert werde. 1919 sei der einstige Streiktag der Arbeiterklasse erstmals deutscher Feiertag gewesen. Seinen Ursprung habe der „Tag der Arbeit“ in den USA. Dort streikten am 1. Mai 1886 rund 400.000 Arbeiter in mehreren Städten und forderten die Einführung eines Acht-Stunden-Tags, was blutig endete. „Seither nutzen vor allem die Gewerkschaften diesen Anlass und setzen sich bei ihren Maiveranstaltungen für die Arbeiternehmer ein. Und das ist gut so!“, betonte der Ortsbürgermeister und erinnerte an das diesjährige Motto „GeMAInsam Zukunft gestalten“.

Bock: „Aber: Gemeinsam Zukunft gestalten können wir auch auf unsere Dorfgemeinschaft in Sebexen und die Gemeinschaft durch Veranstaltungen wie die heutige stärken“. Von den Mai-Veranstaltungen müsse auch ein Signal ausgehen, damit das Sterben und das Leid der Menschen ein Ende habe. „Solidarität, Frieden und Selbstbestimmung für die Ukraine! Wir sind geeint in der Überzeugung: Nie wieder Krieg – Die Waffen nieder! Weltweit!“, formulierte der Ortsbürgermeister. Dennoch: Trübsal blasen helfe uns da nicht weiter. Nach der langen Zeit der Entbehrungen wegen Corona sei es guttuend und stärkend, wieder gesellige Runden zu veranstalten. Der Ortsrat bedankt sich bei allen Helfern vor, während und nach den Feierlichkeiten und für den großen Zuspruch aus der Einwohnerschaft.red/art