Frischwasserleitung für Kahn- und Judenteiche steht

Thomas Moll (von rechts), Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk und Jörg Hinke sehen sich die neue Frischwasserleitung an.

Goslar. Die Frischwasserleitung ist fertig. Ab kommendem Jahr können die Judenteiche und der Kahnteich in den historischen Wallanlagen mit Frischwasser aus der Abzucht versorgt werden, teilt Goslars Stadtsprecherin Vanessa Nöhr mit. Geplant ist das in den Sommermonaten, zwischen Mai und Oktober. Mit einer Pumpe wird dann Wasser aus der Abzucht entnommen und über eine Druckrohrleitung unter der Kötherstraße zu den Teichen transportiert.

Fünf Liter pro Sekunde sollen über fünf Stunden pro Tag abgezweigt werden, eine Menge, die die Qualität der Abzucht nicht beeinträchtigt. Die Leitung führt bis zur Südseite des Kahnteiches. Bereits in der Kötherstraße wird etwas Wasser für die Judenteiche abgezweigt, weil es sauerstoffreicher ist als das Wasser, das zunächst in den Kahnteich strömt, sich dort vermischt und erst dann über die Verbindungsleitung zum Judenteich fließt.

Die gesamte Pumpenanlage wird von Eurawasser betreut. Im Juli waren die Bauarbeiten zur Verlegung der Versorgungsleitung gestartet. Rund 420 Meter Rohre wurden im Zuge der Baumaßnahme verlegt. Die Kosten belaufen sich auf rund 200.000 Euro. Das Projekt wurde damit teuer als veranschlagt, angesetzt waren 130.000 Euro.

Laut Stadtsprecherin entstanden die Mehrkosten durch die Entsorgung von teerhaltigem Straßenmaterial aus der Kötherstraße und Unwägbarkeiten im Tiefbau. Die Untere Wasserbehörde appelliert im Zusammenhang mit der Teichsanierung an die Goslarer Einwohner und die Touristen, keine Wasservögel oder Fische zu füttern. Das schadet nämlich nicht nur den Tieren, sondern auch dem Ökosystem des Gewässers.

Durch die Überdüngung wächst die Algenblüte und es reichert sich Faulschlamm an. Im Extremfall bilden sich Giftstoffe im Wasser, die Tiere erkranken oder verenden. Die Goslarer Judenteiche befinden sich im südöstlichen Stadtgebiet der ehemaligen Kaierstadt. Das Areal wird eingerahmt von der B241 - Zwingerwall, der Kötherstraße, dem Bürgerwall und der St. Annenhöhe. Im Süd-Westen sind die oberen Judenteiche und Nord- Osten die unteren Judenteiche zu finden.

Beide Teiche zusammen ergeben eine Fläche von rund 4.000 Quadratmetern. Im Oktober 2016 wurde eine groß angelegte Entschlammungsmaßnahme durchgeführt. Sie hat zum Ziel, sowohl die Teiche als Lebensraum für Tiere und Pflanzen als auch das Naherholungsgebiet innerhalb der Kernstadt zu bewahren.red/syg