Goslarer Kaiserring 2021 geht an US-Konzeptkünstlerin Piper

Goslar. Die US-amerikanische Konzeptkünstlerin Adrian Piper bekommt den Goslarer Kaiserring 2021, einen der der renommiertesten Kunstpreise der Gegenwart. Piper schaffe Kunstwerke in einer Vielzahl unterschiedlicher Medien, erklärte die Preisjury am Donnerstag. Darunter seien Collagen, Zeichnungen auf vorgedrucktem Papier, Videoinstallationen, standortbezogene Installationen, digitale Bilder, Performances und Audioarbeiten.

Piper wurde 1948 in New York geboren. Seit 2005 lebt und arbeitet sie in Berlin, wo sie die APRA (Adrian Piper Research Archive) Foundation betreibt. Sie befasste sich der Jury zufolge früh mit Themen, "die noch heute aktuell sind, aber damals oftmals noch als Tabu galten". So habe sie sich insbesondere mit Rassismus und Fremdenfeindlichkeit auseinandergesetzt.

Ihre Medieninstallation und Gruppenperformance "The Probable Trust Registry" (2013) brachte Piper auf der 56. Biennale von Venedig 2015 den Goldenen Löwen als beste Künstlerin ein. Darüber hinaus bekam sie für ihre Kunst weitere Auszeichnungen wie die Skowhegan-Medaille für Skulptur, den New York Dance and Performance Award oder den 2012 College Art Association Artist Award. Als erste Amerikanerin wurde ihr 2018 der Käthe-Kollwitz-Preis verliehen.

Der Goslarer Kaiserring wird seit 1975 vergeben. Die ersten Preisträger waren Henry Moore, Max Ernst und Alexander Calder. Ihnen folgten Pioniere der Gegenwartskunst wie Joseph Beuys, Gerhard Richter, Nam June Paik, Christo, Cindy Sherman oder Jenny Holzer. Vor Adrian Piper erhielten in den vergangenen Jahren unter anderem Andreas Gursky, Bridget Riley, David Lynch, Olafur Eliasson, Wolfgang Tillmans, Barbara Kruger und zuletzt Hans Haacke den Preis.

Wenn die Corona-Pandemie es zulässt, sollen Adrian Piper sowie der Kaiserringpreisträger aus dem Jahr 2020, Hans Haacke, den Kaiserring in einer Doppelverleihung im Herbst entgegennehmen. Die Verleihung an Haacke konnte im vergangenen Jahr wegen der Einschränkungen durch die Pandemie nicht wie geplant stattfinden.red