Große Sonnabendübung in Wrescherode

Freiwillige Feuerwehren „retten“ acht Personen aus brennendem Haus

Wrescherode. Bei Bauarbeiten in einem Wohngebäudekomplex im Kriegerweg im Ortsteil Wrescherode der Stadt Bad Gandersheim ist vermutlich durch Unachtsamkeit mit einem Lötgerät ein Feuer ausgebrochen. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich zehn Personen im Gebäude. Zwei von ihnen konnten sich ohne fremde Hilfe in Sicherheit bringen und den Notruf 112 absetzen. So das Szenario einer großen Feuerwehrübung, die am Sonnabend Wrescherode und seine Einwohner in Atem hielt.

Gegen 11.15 Uhr wurde zunächst die Ortsfeuerwehr Wrescherode per digitalem Meldeempfänger und Sirene alarmiert. Nach Eintreffen an der Einsatzstelle mit dem Tragkraftspritzenfahrzeug TSF und dem Mannschaftstransportwagen MTW unter Leitung von Wrescherodes Ortsbrandmeister Andreas Bertram wurde um 11.23 Uhr eine Nachforderung von weiteren Einsatzkräften veranlasst und eine Personensuche im Gebäude unter Atemschutz durchgeführt.

Für die Wasserversorgung wurde eine erste Wasserförderstrecke von einem Hydranten nahe der ehemaligen Gastwirtschaft Wehe zum Einsatzobjekt aufgebaut. In der Zwischenzeit trafen die Kameradinnen und Kameraden der Schwerpunktfeuerwehr Bad Gandersheim mit Drehleiter DLAK 23/12, Tanklöschfahrzeug TLF 16/25, Einsatzleitwagen ELW, Schlauchwagen SW 2000 und dem Rettungswagen RTW für den Eigenschutz sowie der Löschzug 4 bestehend aus den Ortsfeuerwehren Dannhausen, Harzbörde (Harriehausen und Hachenhausen) und Seboldshausen ein.

Für die Brandbekämpfung von oben wurde die Drehleiter im Kriegerweg eingesetzt. Hierzu wurden zwei Wasserförderstrecken aus unterschiedlichen Hydranten bis zum TLF 16/25 verlegt. Eine weitere Wasserförderstrecke wurde vom Löschteich mit einer Straßenüberführung aufgebaut und von der östlichen Seite eine Brandbekämpfung vorgenommen.

Innerhalb von 28 Minuten wurde durch die eingesetzten Atemschutztrupps das Gebäude komplett nach vermissten Personen durchsucht und alle acht vermissten Personen gerettet. Das Übungsziel lag in der Überprüfung der Einsatzbereitschaft, der vorhandenen Ausrüstung und deren Handling sowie der Zusammenarbeit einer Ortsfeuerwehr mit der Schwerpunktfeuerwehr und einem Löschzug.

Dass solche Übungsszenarien auch schnell Realität sein können, kann man der heutigen Online-Ausgabe der Bild entnehmen. In Berlin-Gesundbrunnen wurden durch die Feuerwehr bei einem Brand 15 Personen, darunter sieben Kinder aus einem Haus gerettet. Die Freiwilligen Feuerwehren haben genau das selbe Spektrum, wie eine Berufsfeuerwehr abzuarbeiten und sind daher bedacht möglichst schnell und professionell helfen zu können. An dieser Stelle geht ein besonderer Dank an die über 50 beteiligten Kameradinnen und Kameraden aus fünf Ortsfeuerwehren und an den Besitzer des Gebäudes für die zur Verfügung Stellung des Wohnkomplexes. Im Anschluss wurde bei einem Getränk und einer Bratwurst die Kameradschaft gepflegt.roß