Gymnasium: Ab auf den Acker!

Planung im Schulgarten des Roswitha-Gymnasiums schreitet voran

Einst Realschulsportplatz, jetzt Gymnasiums-Schulgarten: Hier wird bald noch viel mehr wachsen.

Bad Gandersheim. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sind fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag Pflicht für eine gesunde Lebensweise. Im Alltag ist das aber nicht immer leicht umzusetzen – nicht nur für Erwachsene, sondern vor allem auch für Schüler. Einen Schritt zu einem bewussteren Umgang mit gesunder Ernährung geht nun das Roswitha-Gymnasium, indem die Planung des neuen Schulgartens vorangetrieben wird. Hilfe bekommt die Schule dabei von der Gemüseackerdemie, einem Berliner StartUp-Unternehmen, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, dem Wissens- und Kompetenzverlust im Bereich der Lebensmittelproduktion, der Entfremdung von der Natur, ungesunden Ernährungsgewohnheiten sowie Lebensmittelverschwendung entgegenzuwirken.

Inzwischen sind die ersten Spatenstiche getan. Der Elternverein der Schule hat seine finanzielle Unterstützung für die nächsten Jahre zugesagt, bei einem Ackerseminar wurden Helfer ausgebildet, die die Schüler beim Gemüseanbau unterstützen werden, und aus der alten Weitsprunganlange ist mittlerweile eine grüne Wiese geworden. Nachdem nun eine Bodenanalyse gute Werte erbracht hat, kann der Platz umgegraben und für die erste Pflanzung im Sommer vorbereitet werden. „Im nächsten Jahr geht es dann richtig los“, freut sich Eva Meyer von der Gemüseackerdemie, die in Zusammenarbeit mit Biologielehrerin Monika Giersemehl die Arbeit im Schulgarten betreuen wird.

Dann werden es vor allem Fünft- und Sechstklässler sein, die auf den 14 Beeten die Pflanzen hegen, pflegen und gießen. Unterstützt werden sie dabei von Niklas Chen und Tim Polzin, die selbst lange Zeit in der Bio-AG mitgearbeitet haben und nun das Erlernte weitergeben möchten. Im neuen Schulgarten sollen ökologische Prinzipien im Vordergrund stehen: Es wird mit Fruchtfolgen gearbeitet, nicht gedüngt, dafür aber gemulcht. „Die Jugendlichen sollen verstehen, dass hinter jeder Frucht viel Arbeit steckt. Das ist viel wichtiger als ein großer Ertrag“, betont Meyer.

Neben dem Einsatz im Unterricht wird auch die Biologie-AG im Schulgarten tätig werden. Bis es so weit ist, üben sie erst einmal an den Blumen- und Kräuterbeeten rund um den oberen Schulhof. Auch hier gibt es viel zu tun. „So langsam kommt wieder etwas Schönheit hier rein“, strahlt die zwölfjährige Tabita Körner, während sie die Rosmarinsträucher von Unkraut befreit. Ein guter Anlass für die Leiterin der AG, Monika Giersemehl, den Schülern zu zeigen, dass ein Garten nicht einfach sich selbst überlassen werden kann, sondern der ständigen Pflege bedarf.

Auch ältere Schüler sollen aber natürlich etwas von dem neuen Schulgarten haben. Auf einer Streuobstwiese, bei deren Anlage Streuobstpädagoge Andreas Schirmer vom BUND hilft, kann bald der kleine Hunger zwischendurch gestillt werden. Damit kommt das Gymnasium dem Wunsch von Schulleiter Kilian Müller nach mehr Grün und angenehmen Aufenthaltsbereichen auf dem gesamten Schulgelände einen Schritt näher.jag