GZK-Jury sucht wieder mutige Bürger aus dem Landkreis Goslar

Besonnene Helfer werden für Zivilcourage ausgezeichnet / Fälle aus diesem Jahr gesucht

Die Jury der Goslarer Zivilcouragekampagne will im Januar 2020 wieder besonnene Helfer für Zivilcourage auszeichnen. Einsendungen sind bis zum 17. November möglich.

Goslar. In diesem Jahr haben sich im Landkreis Goslar wieder Straftaten ereignet, die nicht nur das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung negativ beeinflussen, sondern auch traumatisierte Opfer zurücklassen. Es gibt in diesen brenzligen Situationen aber mutige Menschen, die nicht weggeschaut, sondern beherzt eingegriffen und den Opfern geholfen haben, so Günter Koschig, Projektleiter der Goslarer Zivilcouragekampagne (GZK). Mitinitiatoren sind unter anderem die Polizei und der Weiße Ring. Dieses Engagement wird wieder gewürdigt.

Deren Initiatoren suchen deshalb couragierte Bürger, die im Jahr 2019 im Landkreis Goslar nach den Regeln der GZK aktiv waren:  „Helfen, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen, andere zur Hilfe auffordern, sich um das Opfer zu kümmern, die Polizei unter 110 anrufen und als Zeuge zur Verfügung stehen“, so Polizeidirektorin Petra Krischker, Chefin der Polizeiinspektion Goslar. Es sollen keine „Rambos“ ausgezeichnet werden, sondern Menschen, die mit Besonnenheit weitere Gefahren für das Opfer abgewendet haben. Wer sich hier wiederfindet oder eine dieser „Helden des Alltags“ kennt, sollte den Sachverhalt der GZK-Jury per E-Mail an: koschig@t-online.de mitteilen. Einsendeschluss ist Sonntag, 17. November.

Die Ehrungen werden seit 2010 von der GZK, jeweils mit prominenten Laudatoren vorgenommen. Sie sollen anderen Menschen Mut zur Zivilcourage, also zum „Hinsehen, Handeln und Helfen“ machen. In einer besonderen Veranstaltung werden im Januar 2020 die Zivilcouragepreisträger gewürdigt.

Zur Erinnerung: Erstmals wurde in diesem Jahr ein Hauptpreis vergeben. Im Mittelpunkt stand die Messerattacke auf eine damals 18-jährige Seesenerin an den Berufsbildenden Schulen (BBS) Goslar-Baßgeige/Seesen. Polizeidirektorin Petra Krischker betonte in ihrer Laudatio, was die Preisträger allesamt an jenem 19. Februar 2018 geleistet hatten. Nur durch das Zusammenspiel aller konnte die junge Schülerin überleben und der Täter festgenommen werden. Als weitere Anerkennung erhielt die Schule die erstmals vergebene Fahne der Goslarschen Zivilcouragekampagne. Aber auch das nachbarschaftliche Miteinander wurde im Rahmen der diesjährigen Verleihung gewürdigt.

Wie man richtig hilft, kann man in der neuen Broschüre des Weißen Ringes „Zeig’s allen – zeig Zivilcourage“ nachlesen. Über die Internetseite downloadbar, gibt es auch wichtige Verhaltenstipps, wenn man selber bedroht wird.

Wer selbst einmal Hilfe im Notfall braucht, sollte diese sieben Verhaltensregel beachten: 1. Machen Sie lautstark auf sich aufmerksam. 2. Sprechen Sie Passanten direkt an, beispielsweise: „Sie mit der roten Jacke, helfen Sie mir!“ und bitten Sie um konkrete Hilfe: „Rufen Sie bitte die Polizei.“ 3. Weisen Sie klar auf Ihre Notlage hin: „Das ist ein Notfall.“ 4. Siezen Sie den Täter: „Hören Sie auf!“ 5. Schreien Sie. 6. Wenn Sie Ihr Handy zur Hand haben, rufen Sie den Notruf 110 und 7. Nutzen Sie den Überraschungseffekt. Tun Sie etwas, womit der Täter nicht rechnet. Das ist von der Situation abhängig. Leider gibt es dafür kein Patentrezept.red/syg