Hochwasserspenden belaufen sich inzwischen auf rund 26.000 Euro

Vordringlichste Unterstützung zur Wiederherstellung von Mobilität / Auch Sachspenden / Wie es weitergeht

Eine weitere Spende für die Hochwassergeschädigten konnte Pfarrer Thomas Ehgart vor dem Wochenende von Wolfgang Kaemmerer von der Northeimer Verkehrstechnik entgegennehmen.

Bad Gandersheim. Der Aufruf zur Hilfe für die Geschädigten der beiden Überflutungsereignisse von Ende Mai und Anfang Juni in der Heberbörde hat ein großes Echo gefunden: Nach den Worten von Pfarrer Thomas Ehgart als Vertreter der Stiftskirchengemeinde, die zusammen mit dem Diakonischen Werk die Bündelung der Spendensammlung und daraus mündenden Hilfsaktionen übernommen hatte, sind bis jetzt mehr als 26.000 Euro zusammengekommen. Dies, so Ehgart aus über 200 Einzelspenden, die zwischen zehn und 1.500 Euro gelegen hätten.

Damit sei der Aktion „Direkte Hilfe“ tatsächlich ermöglicht worden, die substanzielle Hilfe zu leisten, wie man sich das bei der Initiierung vorgestellt habe. Ein wichtiges Bedürfnis dabei sei bei den Geschädigten gewesen, wieder mobil zu werden. In mehreren Fällen hatten Geschädigte ihre Fahrzeuge durch Wasserschaden eingebüßt, was mit jeder Menge Folgeprobleme einherging. Der Weg zur Arbeit, Einkaufen, Kindertransporte, das alles war nun plötzlich mit großen logistischen Herausforderungen verbunden.

Die im Normalfall vielleicht noch lösbar sind, aber alle Betroffenen hatten auch Schäden an Haus und Gut und waren an vielen Fronten gleichzeitig gefordert. Nicht selten auch bis zur Überforderung. Hinzu kam, dass ein schneller Ersatz des verlorenen Fahrzeuges durch nicht bestehende Elementarschadensversicherungen nicht selten schwer bis unmöglich war.

In dieser Situation konnte tatsächlich mehrfach direkte Hilfe geleistet werden. In der Regel durch Zuschüsse für eine Fahrzeugwiederbeschaffung, manchmal auch durch eine Kreditstützung. Laut Ehgart wurden dabei aber keine kompletten Fahrzeuge finanziert, sondern in anteilige Kaufsummen gespendet.

Andere Unterstützungen waren im Hausratsbereich nötig, da immer wieder Geschädigte nicht einfach Rückgriff auf Bankkredite nehmen konnten. Die Hilfe gehe dann dahin, in bestimmten Bereichen wieder eine tägliche Normalität herstellen zu können.

Die konnte auch aus 50 Sachspenden gestützt werden. Dieser Bereich der Hilfe habe auch den Organisatoren eine Menge Arbeit gebracht, weil weitaus mehr Gespräche und andere Tätigkeiten nötig waren, um die Annahme und Vermittlung zu koordinieren. Das sei mit den Geldspenden bedeutend leichter, so Pfarrer Thomas Ehgart.

Bewährt hat sich in jeder Hinsicht die Einrichtung der eigenen Webseite der Hilfsaktion. Die Homepage habe gut funktioniert. Hier konnten sich Hilfswillige direkt mit Angeboten eintragen, ebenso Nachfragen eingegeben werden.

Im Moment bestehe ein großer Bedarf an Baumaterialien. Erst jetzt langsam – nach langem Trocknen der gefluteten Gebäudeteile – könne mit der tatsächlichen Wiederherstellung begonnen werden. Und dazu gesucht sind vor allem Tapeten, Fliesen und andere Baumaterialien.

Neben geldlicher oder sächlicher Hilfe habe es auch viele persönliche gegeben, erwähnte Ehgart ebenfalls. Da setzten Menschen ihre Zeit oder Material ein, um zu helfen. Zum Beispiel durch Transportfahrten und andere Dienstleistungen.

Noch immer treffen sich die Koordinatoren der Hilfsaktion alle zwei bis drei Tage, um den aktuellen Stand und die neuesten Bedürfnisse zu sichten und danach zu handeln. Das werde wohl auch noch eine Zeit so bleiben, die Notwendigkeit zur Hilfe ist auf längere Zeit absehbar.
Die Initiatoren der Hilfsaktion haben den Namen mit „Direkte Hilfe!“ dabei vorausschauend so angelegt, dass sie nicht nur auf die Überflutungsereignisse direkt ausgelegt ist, sondern auch bei anderen Hilfsbedürftigkeiten zum Einsatz kommen kann.

Die Mittel allerdings, die jetzt für Hochwassergeschädigte gespendet worden sind, sollen auch tatsächlich nur diesem Zweck zugute kommen – und das auch, falls sie nicht alle für Geschädigte der letzten Überflutungen in Anspruch genommen würden: „So hart das ist, es wird auch in Zukunft sicher wieder einmal Hochwasserschäden geben, dann würden die Restmittel dafür Verwendung finden“, so Ehgart.

Geprüft wird zurzeit noch der Gedanke, inwiefern auch eine präventive Hilfe davon gestützt werden könnte. Gedacht ist dabei an die Beratung durch Experten für Hausbesitzer, mit welchen eigenen Maßnahmen sie Hochwasserschutz betreiben könnten. Dazu werde mehr öffentlich gemacht, wenn Details bekannt seien.rah