20 Jahre belegte Brötchen, Schokoriegel und immer ein offenes Ohr

Cafeteria „La Keller“ des Roswitha-Gymnasiums feiert Jubiläum

Die Damen von links nach rechts: Frau Neunast, Frau Mroue und Frau Papenberg.

Bad Gandersheim. Eine Erinnerung aus der Schulzeit ist vermutlich vielen auch lange nach dem Abschluss noch im Gedächtnis geblieben: der erwartungsvolle Blick in die Brotdose und das manchmal ernüchternde Ergebnis. Am Roswitha- Gymnasium schafft seit nunmehr 20 Jahren die Cafeteria „La Keller“ Abhilfe.

Hier wird alles angeboten, was das Schülerherz begehrt: belegte Brötchen, Süßigkeiten aller Art, Getränke und im Sommer sogar Eis. Für viele Schüler ist die Cafeteria mittlerweile so selbstverständlich, dass gar kein Pausenbrot mehr eingepackt wird, sondern sie sich lieber auf das vielfältige und günstige Speiseangebot verlassen.

In den 90er-Jahren sah das noch ganz anders aus. Damals wurde von Seiten der Schülerschaft mehrfach der Wunsch nach einem Kiosk geäußert. Doch zunächst wurden die Jugendlichen vertröstet. Sie blieben hartnäckig und letztlich konnte das Projekt mit Unterstützung des Elternvereins im August des Jahres 2000 umgesetzt werden. Aus Teilen der ehemaligen Hausmeisterwohnung wurde die ersehnte Cafeteria.

Ein „beispielhaftes Projekt für Schülerwille und gute Zusammenarbeit“ titelte damals das Gandersheimer Kreisblatt.

Die Lehrer hatten nur eine unterstützende Funktion, die Verantwortung lag bei den Eltern und vor allem bei den Schülern. Dies setzt sich bis heute fort, nach wie vor sind freiwillige Helfer aus der Schülerschaft eine wichtige Stütze der Cafeteria.

Die Hauptarbeit leisten aber damals wie heute fest angestellte Mitarbeiterinnen. Im Jahr 2000 übernahmen Marie-Louise Beckmann und Ursula Schwab diese Aufgabe. Kurze Zeit später stieß Elke Papenberg dazu, die bis heute eine der guten Seelen der Cafeteria geblieben ist. Auch wenn der Verkauf aktuell noch nicht wieder in den Räumen stattfinden kann, sondern durch das Fenster zum Schulhof hin erfolgen muss, erfreut sich die Cafeteria nach einer coronabedingten Zwangspause nun wieder ihrer üblichen Beliebtheit.

Kein Wunder, denn es handelt sich nicht nur um einen normalen Laden, sondern die Mitarbeiterinnen sorgen dafür, dass sich die Schüler in dem Kellerraum wohlfühlen, der mit seinen kleinen Tischen in Freistunden zum Entspannen einlädt.

Der persönliche Kontakt ist dabei besonders wichtig. „Ich bin früher jeden Tag zur selben Zeit in die Cafeteria gegangen. Nach einigen Wochen wurde mein Lieblingsessen noch vor meiner Bestellung für mich bereitgelegt und ich musste es nur noch abholen“, berichtet Oberstufler Tom Schlange.

„Besonders gefällt mir, dass das Angebot an den Nachmittagsunterricht angepasst ist, sodass man sich den Gang zum Supermarkt sparen kann“, ergänzt Hanna Wöhler, die ebenfalls die Oberstufe des Gymnasiums besucht. Tatsächlich wurde das Sortiment in den letzten Jahren stetig erweitert. Mittlerweile gibt es auch warme Speisen wie Leberkäse- oder Fischbrötchen, Hotdogs und Pizza, außerdem werden nach individuellen Bestellungen frische Salate zubereitet.

Lehrerin Monika Giersemehl, die seit einigen Jahren die Koordination der Cafeteria übernommen hat, genießt ihre Arbeit, hat aber auch Wünsche an die Schülerschaft: „Es wäre schön, wenn die Jugendlichen wieder deutlicher wahrnehmen, dass das ihre Cafeteria ist, die eigentlich nicht von der Schule bereitgestellt wird, sondern durch Schüler ins Leben gerufen wurde. Mehr freiwillige Helfer und eine stärkere Eigeninitiative würden uns sehr viel bedeuten“.jag