241 Geschwindigkeitsverstöße

Sicher durch den Harz 2022 / Gemeinsame Auftaktveranstaltung aller beteiligten Bundesländer

Eine der drei Kontrollstellen bei Auerhahn bei Hahnenklee.

Harz. Am vergangenen Sonnabend fanden im Rahmen der gemeinsamen Auftaktveranstaltung der diesjährigen Kampagne im gesamten Harz Motorradkontrollen der drei Anrainer-Bundesländer Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen statt. Im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Goslar wurden Motorradfahrende an drei unterschiedlichen Standorten im Oberharz kontrolliert und über die möglichen Gefahren aufgeklärt. Neben Polizeikräften aus Goslar, führten auch Kolleginnen und Kollegen der Autobahnpolizei und der Polizeiinspektion Salzgitter/ Peine/Wolfenbüttel Kontrollen durch. Zudem informierten weitere Netzwerkpartnern, wie TÜV, Landkreis und Stadt Goslar, über verkehrsrelevante Themen im Harz. Bei den rund siebenstündigen Kontrollen wurden zahlreiche Verstöße festgestellt. Drei mobile Blitzeranlagen wurden eingesetzt.

Gleich 241-mal wurde die zulässige Geschwindigkeit übertreten. Darunter waren 125 Motorradfahrer, von denen fünf mit einem Fahrverbot rechnen müssen. Der Höchstwert lag bei Tempo 128 in einer 70er- Zone. 15-mal konnte ein Überholen von Kradfahrern im Überholverbot festgestellt werden. Aber auch diverse Verstöße gegen die Bauartveränderung an Motorrädern wurden geahndet. Ein schwedischer Fahrer musste eine Sicherheitsleistung in Höhe von 115 Euro zahlen. Der Harz ist als Ausflugsziel überregional und auch im Ausland beliebt, heißt es von der Polizei. Besonders die Auswärtigen stehen im Fokus der präventiven Kontrollen, denn diese würden die Kurvenlagen noch häufiger unterschätzen, als die Einheimischen. Zwar wurden viele Verstöße festgestellt, insgesamt, so ein Polizeisprecher, stehe aber der präventive Charakter im Vordergrund. Daher wurden unter anderem auch viele Gespräche geführt und Flyer verteilt. Motorradunfälle stehen seit Jahren im Fokus der Verkehrssicherheitsarbeit.

Im Jahr 2009 wurde von den Polizeibehörden der Länder Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen das gemeinsame Projekt „Sicher durch den Harz“ zur Bekämpfung von Motorradunfällen im Harz gegründet. Im Rahmen dieses Projektes ist es gelungen, ein beständiges Netzwerk aus Polizei, Verkehrs- und Straßenbaubehörden, Verkehrswachten, TÜV, Dekra, Johanniter Unfallhilfe und der Biker- Clubs in den Landkreisen Goslar, Göttingen (ehemals Osterode), Harz und Nordhausen zu schaffen, um den Auswirkungen des ständig steigenden Motorradverkehrs im Harz zu begegnen. Nach wie vor werden im Rahmen des Projektes die Präventionsaktionen, Motorradkontrollen und Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit des Straßennetzes miteinander abgestimmt und die Erfahrungen ausgetauscht. Das hauptsächliche Ziel ist dabei die Senkung der Unfallzahlen unter Beteiligung von Motorradfahrern. Alleine im Jahr 2021 gab es im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Goslar 94 Motorradunfälle, bei welchen 34 Zweiradfahrer schwer verletzt worden sind. Bei der Hauptunfallursache handelte es sich überwiegend um nicht angepasste Geschwindigkeit. Zudem wurden Streckenverhältnisse unterschätzt sowie Gefahren- und Vorschriftzeichen missachtet.red