Im Vitalpark kann wieder trainiert werden

Filter für die Sole eingebaut: Bewegungsbad und Sauna können aber noch nicht wieder ans Netz gehen

Vitalpark-Mitarbeiter Dominic Wagner auf einem Ergometer, die bei gutem Wetter auch im Freien genutzt werden können: der Fitnessbetrieb läuft langsam wieder an.

Bad Gandersheim. Seit Dienstag nach Pfingsten hat nun auch der Vitalpark im ehemaligen Kurmittelhaus der Stadt seine Pforten wieder öffnen können. Fitnessstudios und ähnlichen Einrichtungen war das schon eine Woche vorher in Niedersachsen unter Einhaltung strenger Auflagen zugestanden worden, entsprechend hatte zum Beispiel auch die Sportstadt in Stadtmitte ihren Betrieb wieder langsam angefahren.

Im Vitalpark wählte man für den Restart nach rund zweieinhalb Monaten erzwungener Auszeit nun den ersten Arbeitstag nach Pfingsten. Geschäftsführerin Karin Bargstädt sagte dem GK im Zuge eines Gespräches und Rundgangs durch den Fitnessbereich, dass die Schließung den privat betriebenen Vitalpark hart getroffen habe: „Wir hatten praktisch keine Einnahme mehr, weil wir die Abogebühren ausgesetzt haben. Die Kosten indes liefen weiter, das war schon ziemlich hart“.
Mit dem Optimismus, dass es irgendwann wieder weitergehen werde, habe man versucht, die Zeit wenigstens für einige Renovierungs- und Auffrischungsarbeiten zu nutzen. An die schlossen sich dann konkrete Vorbereitungen für die Wiederaufnahme des Trainingsbetriebes an. Wozu zum Beispiel das Anbringen zahlreicher Hygienehinweise, Abmarkieren von Laufwegen und Aufstellen der Fitnessgeräte mit den notwendigen Abständen gehörte.

Während das bei beweglichen, wie den Fahrradergometern, noch recht gut – teilweise auch im Freien im Innenhof – möglich ist, konnten schwere und fest montierte Geräte nicht einfach woanders hingestellt werden. Zur Abstandswahrung sind daher zurzeit einige Geräte außer Betrieb genommen worden. An anderen ist der Hinweis zu lesen, dass sich am Gerät und einem abmarkierten Bereich darum immer nur jeweils eine Person aufhalten darf.

Obwohl sich die Nachricht der Wiederöffnung – die Physiotherapie war in kleinem Umfang bereits eine Woche vorher schon wieder aufgenommen worden – im Kreise der Vitalparkabonnenten schnell verbreitete und große Freude auslöste, war die Resonanz am Dienstag nach Bargstädts Worten erst einmal noch verhalten. Zu den ersten Gästen habe aber eine ältere treue Kundin gehört, die gleich als eine der ersten wieder an die Geräte wollte.

Das geht laut Vitalpark derzeit zu veränderten Geschäftszeiten, die aktuell von Montag bis Freitag 10 bis 20 Uhr sind. Das Wochenende wird noch ausgespart, was bei manchen Nutzern auf wenig Verständnis stieß. Bargstädt bat aber um solches, dass gerade das nicht so intensive Wochenende zurzeit noch nicht wieder einbezogen werde, weil es sehr personalkostenintensiv ist.

Die Geschäftsführung wolle erst Erfahrungen sammeln, wie der Betrieb angenommen werde und im positiven Falle dann auch das Wochenende wieder einbeziehen. Zurzeit sind auch die Beiträge der Nutzer an die reduzierten Angebote angepasst, sagte die Geschäftsführerin.

Die Nutzer müssen überdies bereits umgekleidet ins Haus kommen, da Umkleiden und Duschen nicht nutzbar sind. Eigenes Handtuch und Mundschutz beim Eintreten und Verlassen des Fitnessbereiches sind Pflicht.
Auch in anderen Bereichen des Hauses, die aber im ersten Schritt der Wiederöffnung noch nicht dabei sein können, hat sich nach Aussagen Bargstädts einiges getan. So habe die Vitalpark GmbH sich zu dem Schritt entschlossen, für das Bewegungsbad ein Eisen-Mangan-Filter einbauen zu lassen. Und zwar die günstigere Variante, der zwar eine geringere Lebensdauer vorausgesagt wird, die aber um ein Vielfaches billiger ist, als eine große Filtervariante.

Bargstädt begründete die Entscheidung für diese Lösung damit, dass man davon ausgehe, mittelfristig mit der Stadt eine Vorfilterlösung an der Herzog-Ludolf-Quelle zu bekommen, die dann ein eigenes Filter im Vitalpark oder auch dem Solebad als potenziellem Abnehmer der hochkonzentrierten Sole überflüssig mache.

Der Vitalpark aber kann die Sole auch jetzt schon wieder abnehmen. Momentan aber ist das Becken noch mit Süßwasser gefüllt und mangels entsprechender Richtlinien ohnehin noch nicht nutzbar. Bargstädt ging davon aus, dass vor Einspeisung der Sole die Stadt die Quelle möglicherweise noch beproben lassen müsse. Sei die dann freigegeben – was bei der Notwendigkeit einer Beprobung um die 14 Tage dauern könnte – muss der Vitalpark mit der Einspeisung beginnen und nach einigen Tagen Laufzeit die eigene Beprobung durch das Gesundheitsamt erfolgen lassen.

Realistischerweise müsse daher von einer Betriebsbereitschaft mit Sole erst in etwa vier Wochen ausgegangen werden, so Bargstädt, der aber zurzeit auch jegliche Handreichungen fehlten, wie ein Hallenbad unter Corona-Auflagen betrieben werden muss. Ziemlich sicher ist aber bereits, dass die Nutzung des Bewegungsbades teurer werden wird. Gestiegene Kosten führte Bargstädt als Grund für eine zu erwartende Preisanhebung an. So seien allein die Strompreise um 46 Prozent angehoben worden.

Warten müssen auch noch die Saunagänger, dieser Bereich bleibt ebenfalls noch geschlossen. Öffnungsperspektiven liegen noch nicht vor. Die Neugestaltungen, die der Vitalpark in diesem Bereich vorgenommen hat, müssen also noch ein wenig warten, bis die Saunafreunde sie in Betrieb nehmen können.rah