Junge Falken vor dem Abflug

Die Vorsitzende des NABU Bad Gandersheim Hildegunde Steffens versorgt verunglückte Wildtiere

Kurz vor dem Abflug: NABU-Vorsitzende Hildegunde Steffens wird die Jungfalken am Wochenende in die Freiheit entlassen.

Bad Gandersheim. Da hatten die zwei kleinen Jungfalken nochmal Glück im Unglück: Als die beiden Tiere bei der 1. Vorsitzenden des Bad Gandersheimer NABU abgegeben wurden, musste zunächst ihre Versorgung sichergestellt werden. „Sie sind aus einem Nest gefallen und müssen jetzt gefüttert werden“, erklärte Steffens. Sie seien unverletzt, jedoch noch nicht in der Lage sich selbstständig zu ernähren.

Das junge Falken aus ihrem Nest fallen ist keine Seltenheit. „Wenn sich die ‘Geschwister’ kabbeln, es zu heiß ist oder sie Hunger haben, kann es schon mal passieren, dass sie herausfallen“, so die NABU-Vorsitzende. Wer so etwas beobachtet, ist gut beraten, sich beim NABU zu melden, damit die Tiere schnellstmöglich versorgt werden können. Für einen Laien sei dies schwer möglich. Nicht nur die notwendige Infrastruktur – von Vogelvoliere bis zum richtigen Futter – ist erfolgsentscheidend, auch die Expertise für eine wildgerechte Betreuung ist wichtig.

„Man sollte die Tiere nicht die ganze Zeit angrapschen und ihnen auch mal Ruhe gönnen“, erläuterte Steffens. Dazu müsse natürlich geeignetes Futter bereitgestellt werden. Man wolle nicht, das die Tiere zahm werden, weshalb sie auch nicht „mit der Flasche“ ernährt werden würden. Die beiden Falken seien zwar noch Babys, sie hätten sich jedoch prächtig entwickelt und könnten bereits am kommenden Wochenende wieder in die Freiheit entlassen werden.

Neben jungen Falken hat die Naturfreundin eine Vielzahl weiterer Patienten und Untermieter: Unter anderem meldete sich vor Kurzem ein erschütterter Autofahrer, der ein verletztes Eichhörnchen in Steffens Obhut übergab. Es geriet in den Sog seines Fahrzeugs und wurde durch die Luft gewirbelt. Dadurch erlitt es mehrere Prellungen, Blessuren an den Pfoten und einen gehörigen Schock. „Ich werde mir den Kleinen in den kommenden Tagen nochmal genauer ansehen, um zu entscheiden, ob er bald ausgesetzt werden kann“, so die Tierschützerin. Seine Verletzungen seien zwar schon gut verheilt, der Schock und dadurch entstandene Angst könne man aber noch beobachten.

Wenn es dann soweit ist, werde sie schauen, ob die kleine Fellnase im Kurpark ausgesetzt werde, weil dort andere Eichhörnchen beheimatet sind. Es sei zwar nicht das ursprüngliche Revier des Eichhörnchens – es wurde auf der Bundesstraße aufgelesen – dennoch benötige es die Gesellschaft von Artgenossen. Im Kurpark bestünde die Möglichkeit, dass es Anschluss finde.

Die Hilfsangebote des NABU Bad Gandersheim sind vielfältig. Wer auf verletzte Wildtiere stößt, sollte sich umgehend bei Steffens oder ihren Vereinsmitgliedern melden. Weitere Informationen zu den Tätigkeiten des Vereins gibt es im Internet unter nabu-harzvorland.de. Dort gibt es auch eine Auflistung von Notfalladressen, eine Veranstaltungsübersicht und allerlei Wissenswertes über die Natur rund um Bad Gandersheim.kw