Karstadtfiliale in Goslar schließt

Oberbürgermeister Junk richtet bereits Blick nach vorn / Der Betriebsratsvorsitzende hat unterdessen noch Hoffnung

Auch die Goslarer Filiale steht auf der Schließungsliste des Konzerns. Über 70 Arbeitsplätze fallen hier dann weg.

Goslar. Das gemeinsame Schreiben an den Generalbevollmächtigten der GALERIA Karstadt Kaufhof GmbH Arndt Geiwitz hat am Ende doch nicht die erhoffte Wirkung gezeigt. Wie am vergangenen Freitag bekannt wurde, wird die Galeria-Karstadt-Kaufhof-Filiale in der Rosentorstraße schließen.

Zur Erinnerung: Am 22. Mai hatten der Goslarer Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk und die Ratsfraktionen der Stadt Goslar in einem Brief an den Generalbevollmächtigten ihre Sorge über die aktuellen Entwicklungen geäußert. Mehr noch, angesichts der Bedeutung des Hauses für Goslar wurde in dem Brief dafür geworben, dass der Standort Goslar mit seinen herausragenden Möglichkeiten erhalten bleiben muss. Goslar als die größte Stadt im Harz sei Hauptgastgeber für den starken Inlandstourismus und das weiter boomende Wandergeschäft. Die Konkurrenz des Internets verschwimme naturgemäß bei Urlaubsstimmung und einem attraktiven Umfeld, dies seien klare Stärken des hiesigen Standortes und die habe man zusammen herausgearbeitet. Erwähnt wurden auch die Bemühungen um die komplette Sanierung der Fußgängerzone. Goslar sei für Karstadt seit mindestens 1929 feste Heimat und für die Stadt das Ankergeschäft in einer belebten Altstadt. Erhört wurden sie nicht.

Wie sich der Betriebsratsvorsitzender Frank-Michael Voges gegenüber der „Goslarschen Zeitung“ äußerte, wurden am Freitag die Mitarbeiter informiert. Gut 100 Mitarbeiter sind hier angestellt. Unterdessen hat er noch Hoffnung, dass das Aus abgewendet werden kann. Diese zieht er aus dem Umstand, dass der Schließungstermin eng an den Mietvertrag geknüpft ist. Wenn der Vermieter die Höhe dem Umsatz anpassen würde, könnte das vielleicht auch die Konzernführung zum Umdenken bewegen und vielleicht Goslar doch noch von der Schließungsliste streichen, so die Hoffnung des Betriebsratsvorsitzenden.

Goslars Oberbürgermeister via Twitter

Goslars Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk hatte sich am Freitag bereits via Twitter zur Thematik der Karstadtschließung in der Kaiserstadt geäußert, Optimismus verbreitet und den Blick nach vorn gerichtet. Er schreibt zur Schließung: „Die Flächen sind attraktiv, wir werden für kluge Nachnutzungen arbeiten und kämpfen. Der Einzelhandelsstandort Goslar bleibt stark, die Einzelhandelszentralität hoch“.

Die Goslarer Filiale ist bundesweit eine von 62, die geschlossen werden. Der Gesamtbetriebsrat nennt 5317 Angestellte, die ihren Job verlieren. In Deutschland gehören Galeria-Karstadt-Kaufhof insgesamt 172 Filialen. Laut Unternehmensführung ist das der einzige Schritt, um den Konzern zu retten.syg