Keine Böller, nur farbenfrohe Tradition
Ramba-Zamba-Markt zeigte, was Silvester möglich ist – Feuerwerk zum Vorbestellen
Bad Gandersheim. Sie heißen Ghost Ship, Heavy Trumpets, Beat Club oder auch Golden Nights – sobald am Sonnabend die Dunkelheit über dem Ramba-Zamba-Markt an der Northeimer Straße aufgezogen war, tauchte Unternehmer Alexander Walzer den Himmel über seinem Markt in glitzerndes Licht. Gezeigt wurden von der Rakete bis zum Systemfeuerwerk – das seinen Glitzer über mehrere Stufen hintereinander freilässt – ein Teil der Feuerwerke, die an diesem Abend vor Ort vorbestellt werden konnten, und online für die Silvesternacht vorbestellt werden können. Abholbereit sind sie im Markt ab dem 29. Dezember.
Walzer selbst nennt dieses jährliche Spektakel „Vorschießen“, die Zettel zum Vorbestellen „Schießlisten“. Auch, wenn das etwas martialisch klingt, legt Walzer großen Wert darauf, dass er keine Böller im Sortiment hat. „Kanonenschläge sind für mich mit Angst behaftet, sie stellen nichts Positives dar.“
Sein Markt biete Traditionsfeuerwerk, das man von früher kenne und das man als Kind mit leuchtenden Augen bestaunt hat. „Anstoßen und das neue Jahr erwarten – das hat für mich Tradition.“ Ein Jahr ohne Feuerwerk könne sich Walzer nicht vorstellen. Er möchte einer Tradition frönen, die sich Neujahr nennt. Mehr als 100 verschiedene Feuerwerke habe der Markt auf Lager.
Darüber hinaus von jedem bis zu 800 Teile, preiste Walzer sein Angebot an. „Ich glaube dass das, was wir heute zeigen, von Preis und Leistung mehr als gut ist. Aber da hat jeder andere Ansprüche“, kommentierte er zwischen den einzelnen Batterien, die er jeweils zu Beginn mit Namen und Preis benannte. Und weiter: „Am besten fahren Sie mit den Friends- und Family-Deals oder mit dem Profi-Deal.“
Obwohl der Markt Böller und Kanonenschläge nicht im Programm hat, geht es auch beim Lichtspektakel nicht ohne Knallen und Lautstärke. Ein Zischen, dann der Knall am Himmel, der den Glitzer freisetzt. Beim Thema Silvester gehen die Meinungen auseinander. „Für die verschiedenen Ansichten habe ich volles Verständnis, beim Tierschutz und der Umwelt bin ich voll dabei.“
Für Alexander Walzer aber zählt die Tradition. Und er wird mit einem Augenzwinkern deutlich: „Wer Feuerwerk nicht möchte, soll ab viertel vor zwölf für eine Stunde in den Keller. Denn wer nicht zahlt, darf nicht zusehen.“
Nach etwa einer Stunde war das Spektakel beendet und die ersten Autos verließen den Parkplatz. Andere unterhielten sich bei der letzten Bratwurst in kleinen Grüppchen schon einmal über die Feuerwerke, die sie für Silvester vorbestellen, und setzten ihre Kreuze auf den verteilten Schießlisten.mh