„Köhlers Brasserie Jedermann“ nimmt Form an

Gastronomenfamilie aus Altgandersheim führt „Adis Bistro“ am Fronhof mit neuem Konzept weiter

Namensverkündung: (von links) Bürgermeisterin Schwarz, Citymanager Rudnick und Familie Köhler. Sie wollen im Frühjahr hier „Köhlers Brasserie Jedermann“ eröffnen.

Bad Gandersheim. Als bekannt wurde, dass „Adis Bistro“ am Domänenhof geschlossen werde und eine Nachfolge gesucht wird, befürchteten viele schon, Gandersheims Gastro-Szene könnte einen weiteren beliebten Treffpunkt verlieren. Dass es nicht so kommt, ist der Gastronomenfamilie Köhler aus Altgandersheim zu verdanken. Sie tritt die Nachfolge an.

Die Köhlers wussten früh von den Rückzugplänen. Fast gleichzeitig starteten Überlegungen, wie und mit wem es am Fronhof weitergehen könnte. „Am Ende blieb als realistischster Weg: Wir machen es selbst“, berichtet Karsten Köhler bei einem Termin in dieser Woche, an dem auch Bürgermeisterin Franziska Schwarz und der Citymanager Alexander Rudnick teilnahmen.

Ihre Anwesenheit war in der guten Zusammenarbeit begründet, die sich im Hintergrund um die Realisierung des Nachfolgeprojektes entwickelt hatte. Für Citymanager Rudnick war es von hoher Wichtigkeit, gerade die Kernstadt-Gastronomie mit Blick auf die Landesgartenschau nicht weiter geschwächt zu sehen. Wenn es eine Möglichkeit gebe, die Menschen 2022 in die Innenstadt zu locken und dort länger zu halten, dann über gastronomische Angebote.

Glücklicherweise sei man sich darin mit dem Eigentümer der Immobilie, Dr. Gisbert Voigt, einig. Er habe sofort seinerseits viel Unterstützung zugesagt, die auch in Form von erheblichen Investitionen erfolge, wie Köhler berichtete. Das Projekt werde Hand in Hand entwickelt.

Auch die Stadt habe ihren Teil dazu beigetragen, wurde hervorgehoben. Dies durch den Verkauf eines kleinen Stücks Grundfläche, auf der vor dem Gebäude nun eine Freiterrasse in Höhe des ersten Geschosses angebaut werden kann. Das hebe die Möglichkeiten an dieser Stelle noch einmal buchstäblich auf ein neues Niveau.

Name und Konzept des Projektes stehen: „Köhlers Brasserie Jedermann“ steht für Inhalte wie Verbundenheit zu den Domfestspielen, für die „Adis“ immer ein besonderer Platz waren – und hoffentlich weiter bleiben. Der „Jedermann“ war das erste Stück der Festspiele. Jedermann sei aber auch so zu verstehen, dass jeder hier willkommen ist, so Karsten Köhler.

Brasserie ist französisch für Brauerei. Gute Biere sollen wie gute deutsche Küche auf der Speisekarte des umgebauten Lokals zu finden sein. Zur Zeit wird im Inneren eine grundlegend neue Struktur aufgebaut. Im fertigen Zustand soll es innen (ohne aktuelle Corona-Abstände) 70 Plätze geben, die Freiterrasse oben bietet weitere 25 Plätze, darunter kann – wie bisher auch schon – ebenerdig auch gesessen werden.

Barrierefreiheit ist ein Thema, aber schwierig umzusetzen, so Köhler. Lasse sich platzmäßig ein Treppenlift einbauen, werde es ihn auch geben. Essen soll es ganztägig geben, wobei der Mittagstisch ein breiteres Angebot haben wird als die Zwischenzeiten. Eine Fernsehecke ist obligatorisch. Generell wolle man eine richtige Wohlfühlatmosphäre schaffen. Personal kommt aus der eigenen Familie, zusammen mit dem Betrieb in Altgandersheim können viele Synergien genutzt werden.

Geplante Eröffnung ist, wenn alles glatt läuft, im Februar. Auf jeden Fall aber im Frühjahr 2021, und damit deutlich im Vorfeld hoffentlich wieder normal durchführbarer Domfestspiele.rah