Komödiantin mit vielen Gesichtern erzählt vom Alter

Musik-Kabarett vom Feinsten mit Madeleine Sauveur / Weltbühne zu Gast im Klosterhof

Musikalisch begleitet von Clemens Maria Kitschen erzählte die Musikkabarettistin und Komödiantin Madeleine Sauveur vom Leben einer Oma und ließ dabei auch ihren Schirm kreisen.

Brunshausen. Sie ist eine Komödiantin mit vielen Gesichtern und Musikkabarettistin mit imposanter Gesangsstimme: Madeleine Sauveur beeindruckte die Zuschauer im Klosterhof Brunshausen mit dem Stück „Lassen Sie mich durch – ich bin Oma“, das im Februar schon einmal in der Weltbühne Heckenbeck zu sehen war. In einer Kooperation zwischen dem KuK e.V. und dem Klosterhof Brunshausen mit Unterstützung der Familie Löning stand die Neuauflage unter dem Motto „Weltbühne zu Gast bei Freunden“.

Bevor sich alle Blicke auf die Künstlerin richteten, begrüßte Geschäftsführer Carsten Schneck vom Vorstand der Weltbühne das Publikum. „Schön, dass ihr gekommen seid. Das hilft mal wieder ein Stück weiter so ein bisschen zur Normalität zurückzukehren“, sagte Schneck, der von den ersten Bezügen zur Kultur in seinem Leben berichtete. Er informierte die Zuschauer anschließend über aktuelle Aktivitäten der Weltbühne wie die Tanzgaudi-Veranstaltungen und den Tangokurs.

Kaum hatte Schneck die Bühne verlassen, betrat zunächst „Kapellmeister“ Clemens Maria Kitschen die Bühne und sorgte für eine kurze musikalische Einstimmung, bevor Sauveur in der Rolle einer Oma durch den Innenhof zum Auftrittsort ging. „Da habe ich das ganze Senioren-Fitnessprogramm für die Woche schon abgehakt, bis ich da vorne bin“, sagte sie mit grantiger Stimme, ließ gelegentlich einen Schirm kreisen und verbreitete die erste Altersweisheit: „Wenn der Mann, der einen begleitet, graue Haare hat, dann macht einen das selber sofort zehn Jahre jünger.“

Sauveur erzählte im Laufe des Abends, wie die Realität einer Oma aussieht und welche Träume sich im Alter verwirklichen lassen, für die vorher nie Zeit war – und das intelligent, komisch, unterhaltsam und warmherzig. Zwischendurch streute sie immer wieder kurze Lebenskenntnisse ein. Dem Publikum berichtete sie, was der Unterschied zwischen Jung und Alt ist: Während die einen Falten haben, haben die anderen Pickel. Die Zuschauer erfuhren auch, wann man mit dem eigenen Alter so richtig konfrontiert werde: mit dem ersten Enkel. Urkomisch war in der zweiten Phase ihre Reportage vom Enkeltauziehen. Mit kräftigem Beifall erklatschte sich das begeisterte Publikum noch mehrere Zugaben.art