Landkreis Northeim testet erneut 118 Personen

Nach Ausbruchsgeschehen im Glaubenszentrum Bad Gandersheim: Bislang Nichtinfizierte vor Aufhebung der Quarantäne getestet

Montagabend am Glaubenszentrum: In einem zweiten Testdurchlauf mit 118 Personen wurden diesmal die Bewohner getestet, die beim ersten Test nicht infiziert waren.

Bad Gandersheim. Am 12. Oktober hat der Landkreis Northeim im Glaubenszentrum Bad Gandersheim etwa 250 Personen auf eine Infektion mit COVID-19 getestet. Etwa 120 Personen waren negativ und befinden sich seitdem als Kontaktpersonen in häuslicher Quarantäne.

Um sicherzustellen, dass sich in diesen drei Wochen niemand unwissentlich, das heißt ohne Symptome zu zeigen, angesteckt und das Virus möglicherweise weiter verbreitet hat, sollten am Montag 118 Personen erneut getestet werden. Mit den Ergebnissen wird im Laufe des Mittwochs gerechnet.
Die Quarantäne der Kontaktpersonen im Glaubenszentrum war zunächst bis zum 5. November befristet worden. Die Bewohner/-innen des Glaubenszentrums durften sich in dieser Zeit ausschließlich in ihnen zugewiesenen Kohorten bewegen, die nach Infizierten und Nichtinfizierten unterteilt waren. „Trotz dieser Kohortenbildung sind Ansteckungen über Umwege, zum Beispiel durch sogenannte Haushaltskontakte, möglich“, erklärt Dr. Regina Pabst, Leiterin der Gesundheitsdienste beim Landkreis Northeim.

In größeren Gruppen können sich so auch unter der Quarantäne noch längere Infektionsketten bilden. Deshalb sieht das Robert-Koch-Institut in diesen Fällen bisher deutlich längere Quarantänezeiten als die für das Glaubenszentrum ausgesprochenen drei Wochen vor. Eine sehr lange Quarantänezeit ist nachvollziehbarerweise für alle Betroffenen eine erhebliche Belastung.

Dr. Pabst erklärt weiter „Wir wären froh, wenn wir die Quarantäne mit Ablauf des 5. November aufheben könnten. Außerdem wäre es auch für die Mitglieder des Glaubenszentrums sicher beruhigend, wenn der Nachweis erbracht wird, dass das Infektionsgeschehen beendet ist. Deshalb sollen die Ergebnisse der erneuten Testung als Grundlage dienen, ob die Quarantäne wie geplant aufgehoben werden kann“.

Insgesamt rund 36 Einsatzkräfte der Johanniter Unfallhilfe und des Deutschen Roten Kreuzes waren nun am Montag gemeinsam mit der Umweltfeuerwehr des Landkreises (Feuerwehrbereitschaft 4) auf dem Gelände des Glaubenszentrums im Einsatz. Während die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr wieder für den inzwischen routiniert ablaufenden Aufbau der Infrastruktur und die Dekontamination der Schutzkleidung/Rettungskräfte zuständig waren, nahmen die übrigen Rettungskräfte die Abstriche. Für die Testung auf dem Gelände stand diesmal ein Zelt bereit, in dem die Abstriche für den PCR-Test vorgenommen werden.

69 Tests fanden auf dem Gelände des Glaubenszentrums statt, die übrigen 50 Tests übernahmen zwei mobile Teams in den teils außerhalb gelegenen Unterkünften und privaten Wohnungen. Das Ganze lief am Montagabend bei sehr milden Temperaturen ruhig und ziemlich entspannt ab. Nach etwas mehr als einer Stunde waren die Tests auf dem Osterberg diesmal bereits abgeschlossen.rah