Landrat Brych: „Vergleichbares hat es in der Bundesrepublik noch nicht gegeben“

Sieben Fälle im Landkreis Goslar sind bekannt / Auch Kreisverwaltung schrenkt ihren Dienstbetrieb ein

Goslar. Der Landkreis Goslar wird sein Bürgertelefon am heutigen Montag, 16. März, in der Zeit von 9 bis 16 Uhr schalten. Landrat Thomas Brych weist jedoch darauf hin, dass die Kolleginnen und Kollegen nicht jede Detailfrage beantworten können. „Es ist klar, dass im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie bei vielen Menschen die unterschiedlichsten Fragestellungen auftreten. Ich bitte jedoch um Verständnis, dass meine Verwaltung aufgrund der hohen Komplexität nicht für alle Themen Antworten parat hat. Viele Dinge, wie beispielsweise die Unterstützung von Unternehmen oder Regelungen zum Verdienstausfall, müssen an anderer Stelle entschieden und geregelt werden.“

Darüber hinaus macht der Landrat deutlich, dass es im Kreisgebiet bisher zwar nur sieben bestätigte Infektionsfälle gibt, aber von einer Dunkelziffer auszugehen ist. „Aus medizinischer Sicht ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich bereits sehr viele Menschen mit dem Virus infiziert haben, sehr hoch. Viele werden dies gar nicht bemerkt oder nur sehr leichte Symptome entwickelt haben. Unser primäres Ziel muss es jedoch weiterhin sein, unser Gesundheitssystem leistungsfähig zu erhalten, damit wir die Menschen, die einen schweren Krankheitsverlauf haben, bestmöglich versorgen können. Daher ist es von größter Bedeutung, die sozialen Kontakte in den kommenden Wochen auf ein Minimum zu reduzieren und nur die notwendigsten Wege zu machen“, sagt der Chef der Goslarer Kreisverwaltung.

Einschränkungen in der Kreisverwaltung

Der Dienstbetrieb und die Erreichbarkeit der Landkreisverwaltung wird in den kommenden Wochen in erheblichem Umfang eingeschränkt. Detaillierte Angaben zu den konkreten Regelungen werden am heutigen Montag kommuniziert, heißt es in der Mitteilung aus dem Goslarer Kreishaus. Landrat Thomas Brych bekräftigt, dass diese Maßnahmen zwingend erforderlich sind, um die Arbeitsfähigkeit der Verwaltung aufrechterhalten zu können. „Auch vor uns machen die aktuellen Entwicklungen natürlich keinen Halt, deshalb setzen wir alles daran, arbeitsfähig zu bleiben. Dies gilt natürlich vor allem für die Einsatzbereitschaft unseres Stabes, der mit Hochdruck im Sinne der Menschen in unserem Landkreis an der Bewältigung der Lage arbeitet.“

Versorgung mit Lebensmitteln ist gesichert

Mit Blick auf mögliche Hamsterkäufe und einen damit einhergehenden Ansturm auf die Supermärkte rät Brych zur Gelassenheit. „Wie bereits mehrfach erklärt wurde, ist die Versorgung mit Lebensmitteln und weiteren Dingen des täglichen Lebens gesichert. Ich rate daher dazu, Einkäufe im normalen Umfang zu erledigen.“

Der Landkreis will sein Informationsangebot auf der Internetseite unter der Adresse www.landkreis-goslar.de ausbauen. Dort sollen in den kommenden Tagen Links zu Informationen gesetzt werden, die auch bei der Beantwortung spezifischer Fragen hilfreich sind. Zum Beispiel Verhaltensweisen von bestimmten Berufsgruppen.

„Die aktuelle Situation“, so Landrat Brych abschließend, „ist für uns alle vollkommen ungewohnt. Vergleichbares hat es in der Geschichte der Bundesrepublik noch nicht gegeben. Wenn wir zusammenhalten und uns solidarisch zeigen, werden wir diese Ausnahmesituation aber gut überstehen.“red