„Leergespielt und total erfüllt“

Felicitas Heyerick ist die Preisträgerin des Roswitha-Rings zur 62. Spielzeit der Gandersheimer Domfestpiele

Felicitas Heyerick (rechts) hat von Bad Gandersheims Bürgermeisterin Franziska Schwarz den Roswitha-Ring für die 62. Spielzeit der Gandersheimer Domfestspiele überreicht bekommen.

Bad Gandersheim. Die 62. Spielzeit der Gandersheimer Domfestspiele war von „Kampf“, unglaublichen Anstrengungen und schlussendlich Glück gezeichnet. Nachdem die Festspiele 2020 coronabedingt ausgefallen waren, gab es für die Verantwortlichen um Intendant Achim Lenz und Geschäftsführer Thomas Groß keine Alternative: „Die Festspiele werden stattfinden.“ Und das taten, obwohl die Rahmenbedingungen alles andere als „hilfreich“ waren.

All die Anstrengungen, die von Intendant, Geschäftsführer und dem Ensemble unternommen wurden, um die aktuelle Spielzeit zu einem Erfolg werden zu lassen, wurden einmal mehr bei der Verleihung des Roswitha Rings vom Publikum enthusiastisch gefeiert.

Wie gewohnt bekamen die Zuschauer vor der Vergabe des Rings eine Fülle heiterer, klangvoller und kreativer Darbietungen zu sehen - die männlichen Schauspieler des Ensembles lobpreisten ihre Kolleginnen mit allen ihnen zu Verfügung stehenden Mitteln:

Tim Müller machte den Auftakt, indem er eine liebevolle Eigenkomposition für Sarah Kornfeld vertonte. Laute Lachsalven schwappte über die Tribüne, als Johannes Kiesler und Guido Kleineidam eine gleichsam heitere wie chaotische Danksagung an Felicitas Heyerick inszenierten.

Miriam Schwan konnte sich über einen grummeligen Bauarbeiter, gespielt von Sven Olaf Denkinger, freuen, der ihr sachlich nüchtern bescheinigte, eine großartige Kollegin und Schauspielerin zu sein. Als rosa Elefant verkleidet bescherte Mogli-Darsteller und Dance-Captain Stephan Luethy seiner „Tanzpartnerin“ Deike Darrelmann eine rührende und „anstrengende“ Überraschung.

Alexander Wipprecht stand plötzlich mit rosa Perücke und Shorts, die bis zum „Anschlag“ hochgerissen worden waren, vorm Publikum, um der laut lachenden Marlene Jubelius seine Ehre mit einem Lied zu erweisen. Frank Bahrenberg trickste sogar das Publikum dazu, seine Komposition für Co-Darstellerin Zoe Staubli mitzusingen.

Bei der Lobpreisung seiner Spielpartnerin Denise Kiesow eskalierte Max Jellinek von reservierten Regenschirmträger zum „Ich liebe Dich“-schreienden Wüterich. Lukas Witzel „nötigte“ seine Kollegin Nini Stadlmann zu einem wilden Tanz, bei dem sogar die mitgebrachte Rose den Kopf verlor.
Nach den Lobliedern auf die Darstellerinnen betrat Bürgermeisterin Franziska Schwarz die Bühne, um den Roswitha-Ring für die 62. Spielzeit zu verleihen: Unter kräftigem Applaus konnte Felicitas Heyerick den Ring für ihre darstellerische Leistung in „Faust“ und „Die Drei von der Tankstelle“ entgegennehmen. „Jetzt bin ich leergespielt und total erfüllt“, freute sich die Preisträgerin des Roswitha-Rings.kw