Leffe war gestern: Jetzt kommen die Bernardus Mönche
Auf dem Altstadtfest wird in diesem Jahr ein neues Bier geben
Bad Gandersheim. Die bewegte Geschichte des Gandersheimer Altstadtfestes hat eine weitere Neuerung erfahren, die den Besuchern heute auffallen wird. Zu einem Altstadtfest-Besuch gehört für viele auch ein kräftiger Schluck feinen Gerstensaftes. Dieses wird es natürlich auch in diesem Jahr reichlich geben, nur kommt der Hopfen-Smoothie 2022 nicht aus Leffe, wie die vielen Male zuvor durch die Teilnahme der Mönche aus der belgischen Partnerstadt Riotselaar.
Ende August wurden die Pläne von AB-InBev (Anheuser-Busch) bekannt, das Brauen von Leffe-Bier in Löwen einzustellen. Das von vielen, insbesondere Bad Gandersheimer Altstadtfest-Connoisseuren, als überaus köstliches Bier empfundene Gebräu soll in Zukunft in Russland hergestellt werden.
„Diese Entscheidung macht es unmöglich, in Bad Gandersheim noch als Botschafter von Leffe aufzutreten“, sagt Jos Verbinnen als Vertreter der Rotselaarer Delegation in einer Mitteilung nach Bad Gandersheim.
Daher sei der Entschluss gefasst geworden, sich mit der Brauerei Sint Bernardus (Sankt-Bernhard) in Watou, einem Ort in der Nähe der französischen Grenze ganz im Westen Belgiens, zusammenzutun. Informationen zur Firma und ihrem Produkt gibt es im Internet unter sintbernardus.be.
Diese Brauerei befindet sich nur wenige Kilometer von der Abtei von West-Vleteren entfernt. Im Auftrag der Abtei wurde der weltberühmte Trappist von West-Vleteren bis 1992 in der Brauerei von Sint-Bernardus hergestellt. Aufgrund der strengeren Vorschriften für die Marke Trappist waren die Patres von West-Vleteren gezwungen, wieder innerhalb der Klostermauern zu brauen.
Das Know-how zum Brauen dieses köstlichen Bieres blieb jedoch in den Händen der Brauerei Saint-Bernardus und das Bier wurde unter dem Markennamen Sint-Benardus verkauft.
Was bedeutet diese Umstellung für das Altstadtfest?: Aus den „Leffe-Mönchen“ werden die „Bernardus-Mönche“ und die Gäste des Altstadtfestes werden auch in diesem Jahr die Gelegenheit bekommen, aus den drei angebotenen Bieren aus dem Bernhardiner-Sortiment ihren Favoriten zu ermitteln. Sowohl die Ausrichter des Altstadtfestes als auch die Delegation aus Rotselaar sind froh, dass auf diese Weise ein Weg gefunden werden konnte, der eine Fortsetzung der Tradition erlaubt und zudem „politisch korrekt“ erscheint. So hat die aktuelle Krise mit Krieg und allen Folgen zuletzt sogar noch Auswirkung auf das Altstadtfest.red/kw/rah