LGS-Tour: In Harriehausen großer Abschluss

Nochmals „volles Haus“ und angeregte Diskussion / Deutliche Mehrheit will Ausrichtung / „Junge“ Skeptiker

Unterstützung aus Kalefeld: Bürgermeister Jens Meyer in Harriehausen.

Harriehausen. Es war der krönende Abschluss einer einzigartigen Tour über die Dörfer: Die Landesgartenschau-Information im Ortsteil Harriehausen am Mittwochabend für Harriehausen und Ellierode erlebte mit fast 70 Teilnehmern den besten Besuch aller zehn Abende. Und mit ift-Vertreter Christian Rast war auch noch ein kompetenter Ansprechpartner für Fragen zu den Kalkulationen rund im die LGS zugegen.

Die Vorstellung der Fakten lief wie bei allen anderen Abenden durch den Vortrag von Bürgermeisterin Franziska Schwarz ab. An diesem Abend im Unterschied zu den vorherigen Veranstaltungen mit dem inzwischen vorliegenden Sachstand, dass seitens des Landes bereits die Entscheidung gefallen ist, Bad Gandersheim könne die LGS 2022 übernehmen – wenn es die Bürger am 24. September letztendlich mittragen.

Dieser Umstand ließ die Diskussion deswegen aber keineswegs anders ausfallen als bei den übrigen Infoabenden. Die Harriehäuser und Ellieröder bewegten die selben Fragen: Was hat unser Dorf davon Wie wird Nachhaltigkeit garantiert Mit welchem Pflege- und Personalaufwand ist zu rechnen Wie wird einem zur Sicherung der Veranstaltung erforderlichen Hochwasserschutz Rechnung getragen Die Bürgermeisterin gab darauf – mit fachlicher Unterstützung durch Christian Rast – die auch andernorts so vermittelten Antworten.

Intensiver wurde die Frage der Einbindung der Dörfer in die Landesgartenschau angesprochen. Mit rund sechs Kilometern Entfernung sei nicht mit einem Besucherzustrom vom Gartenschaugelände in den Ortsteil zu rechnen, setzen die Harriehäuser voraus. Sie bekamen aber auch den Hinweis, dass Einbindung nicht allein bedeuten müsse, Besucher nach Harriehausen zu lenken, sondern Harriehausen und Ellierode in das Geschehen auf dem Landesgartenschaugelände zu integrieren. Dafür seien verschiedene Modelle vorstellbar.

Andererseits biete gerade Harriehausen auch im Dorf so viel und habe mit dem Harzhorn zudem eine touristische Attraktion in unmittelbarer Nähe, di Besuchern im Zuge eines LGS-Aufenthaltes mit ans Herz gelegt werden sollten. Eigene Aktivitäten im Dorf könnten zudem sehr gut in das begleitende Veranstaltungsprogramm der LGS eingebunden werden. Viele Anknüpfungspunkte sahen sowohl die Bürgermeisterin als auch Christian Rast.

Einige Male entwickelten sich die Antworten auch fast zu „Plädoyers“ für die Landesgartenschau. Insbesondere Christian Rast betonte immer wieder, nach Zusage vom Land und Hilfsangebot bei der Defizitabdeckung durch den Landkreis hätten sich die Vorgaben für eine erfolgreiche Durchführung nochmals deutlich verbessert – und das alles immer auf der Basis des an sich schlechtesten Besuches gerechnet. Aus seiner Sicht spreche nichts mehr gegen eine Durchführung, Bad Gandersheim wäre schlecht beraten, die große Chance nicht zu ergreifen.

Unterstützung bekam Rast, aber auch die Bürgermeisterin von einem Amtskollegen: Kalefelds Bürgermeister Jens Meyer war nach Harriehausen gekommen und gab in einem Statement kund, inzwischen überzeugter Unterstützer des Vorhabens zu sein. Er sehe darin nicht nur eine Riesenchance für Bad Gandersheim, sondern auch eine Ausstrahlung ins Umland, also auch in seine Gemeinde. Damit steht er nicht allein, auch andere Nachbargemeinden befürworten die Ausrichtung und möchten sich auch aktiv einbringen.

Das Stimmungsbild am Ende dann wieder ein deutlich positives: Etwa 60 bis 70 Prozent der Anwesenden waren für die LGS-Ausrichtung. Ein halbes Dutzend Skeptiker gab sich zu erkennen – erstaunlicherweise aus den Reihen der jungen Dorfbevölkerung. Grundlegende Ablehnung fand keinen Ausdruck.
Mit dem Mittwoch endete die ebenso anstrengende wie informative Dörfertour, für die Franziska Schwarz in Harriehausen auch direktes Lob bekam. Es folgt noch am Donnerstag, 21. September, um 19 Uhr im Rosencafé eine Abschlussveranstaltung für alle Interessierten, bei der Bad Lippspringes Bürgermeister Andreas Bee Gast sein wird.rah