Magie und Emotion: Top-Sportfotos

Landessparkasse zeigt zwei Wochen lang im Bracken Ausstellung mit den „Sportfotos des Jahres“

Pfarrer Christian Bode (rechts) berichtete aus seinen paralympischen Sporterfahrungen.

Bad Gandersheim. Eine besondere Ausstellung ist seit wenigen Tagen und noch für knapp zwei Wochen in der Filiale der Braunschweigischen Landessparkasse in Bad Gandersheim zu sehen. Alljährlich kürt der „Kicker“ als Ausrichter zusammen mit vielen Partnern das „Sportfoto des Jahres“. In diesem Jahr beteiligten sich am 49. Wettbewerb dieser Art 79 renommierte Sportfotografen mit mehr als 400 Bildern daran, und bei den Einreichungen handelt es sich um die schönsten Momente des Sports.

Der „Kicker“ hat daraus eine Wanderausstellung gemacht, die auch der BLSK angeboten wurde, und da habe er aufgrund seiner Affinität zum Sport gern zugegriffen, sagte Bereichsleiter Oliver Fuchs bei der Eröffnung in dieser Woche. Erst nach der Zusage habe man sich dann Gedanken gemacht, wie man die umfängliche Ausstellung in der Geschäftsstelle aufgestellt bekomme, mit kreativen Einfällen ist dies aber geglückt.

Die Ausstellung, so Fuchs weiter, gebe auch Einblicke in das Innenleben des Sports, denn die Fotografen haben auch Blick für Randaspekte bewiesen. Dass gerade die BLSK ein Interesse an der Ausstellung habe, hänge auch mit deren eigenem Engagement für den Sport zusammen. So sei die Landessparkasse neben anderen Aktivitäten in der Sportförderung Unterstützer des Deutschen Sportabzeichens. Unter anderem werde hier Deutschlands sportlichste Schule gesucht und ausgezeichnet, ein Wettbewerb, der  alljährlich zwischen dem 1. April und Jahresende laufe.

Darüber hinaus bestehe seit 1979 eine Unterstützung für sogenannte Eliteschulen des Sports. Bundesweit gebe es davon derzeit 43, die alle vier Jahre diesen Status aufs Neue verliehen bekommen müssen.

Aber auch im Spitzensport fördere die BLSK mit, sei Top-Partner, seit 2013 auch für die deutsche paralympische Mannschaft. Und hier hatte die Landessparkasse zur Ausstellungseröffnung einen besonderen Gast eingeladen: Pfarrer Christian Bode aus Holzminden. Er begleitete die deutsche Mannschaft zu den paralympischen Spielen bereits mehrfach als Seelsorger.

Er berichtete dann aus seinen, bei diesen Begleitungen gemachten, Erfahrungen einem ergriffen lauschenden Publikum. In Kontakt mit dem Behindertensport sei er als Tischtennisspieler gekommen, berichtete Bode. Bei einer Fortbildung seien Rollstuhlfahrer als Teilnehmer angekündigt worden.

Er habe zuerst angenommen, dass diese passiv der Veranstaltung beiwohnen würden, am Abend aber hätten sie mit Schlägern an der Platte gewartet – und am Ende des Tages habe er gegen fünf der sieben Rollifahrer Niederlagen einstecken müssen. Das sei ein Erkenntnismoment für ihn gewesen. Fortan faszinierte ihn dieser Aspekt des Sports und sein Wirken habe dazu beitragen können, den Behindertensport im Tischtennis aus einer Nische ins Licht der Öffentlichkeit zu führen.

2008 bekam er die Möglichkeit, die deutsche Nationalmannschaft zu den Olympischen Spielen nach Peking zu begleiten. Das sei zunächst Höhe- und Schlusspunkt der sportlichen Karriere gewesen, danach stand erst einmal der Beruf im Vordergrund.

Aus Hessen erreichte ihn aber später eine Anfrage, ob er künftig alle zwei Jahre die Teams der paralympischen Spiele, die immer kurz nach den Olympischen Spielen am selben Austragungsort stattfinden, als Seelsorger und Sportler begleiten möchte. Dieses Angebot konnte Bode nicht ausschlagen und ist seither bei allen Sommer- wie Winterevents dabei gewesen.

Kirche und Sport lebten eine intensive Gemeinschaft. Es gehe den Sportlern nicht allein nach dem olympischen Motto ums Dabeisein, sondern natürlich auch den Sieg. Nun ist der die Krönung aller Bemühungen und oft jahre-, wenn nicht jahrzehntelanger Arbeit. Viel öfter allerdings kommt es zu Niederlagen, wird nicht das angestrebte Ziel erreicht. Dann brechen nicht selten Welten zusammen.

In solchen Momenten, denen des Siegs, vor allem aber auch der Niederlagen, war der Seelsorger für seine Sportler da. Einige der bewegendsten Momente erzählte Bode an drei Beispielen – wobei er die Zuhörer offensichtlich in seinen Bann zog. Seine Schilderungen waren aber auch beste Beispiele dafür, dass Sport nicht nur Bewegung und Leistung, sondern oftmals auch einfach nur pure Emotion ist.

Womit auch wieder die Brücke zu den tollen Bildern geschlagen war, die in der Ausstellung bewundert werden dürfen. Viele davon zeigen nicht nur magische, sondern vor allem auch unglaublich emotionale Momente, denen sich kaum ein Betrachter entziehen kann. Fotografie in höchster Vollendung.

Die Ausstellung bleibt noch bis Mitte der übernächsten Woche zu sehen und kann während der Öffnungszeiten der BLSK-Filiale im Bracken von allen Interessierten angeschaut werden.rah